Montag, 27. August 2007

Selbstbau Holzstativ für die Astro3

Die neue Astro3 bzw. die 2006er Version der Lidlmontierung krankt vor allem am laberigen Stativ dass trotz seines robusten Aussehens doch nochmals merklich instablier ist als die Alustative der Vorgängerversionen (die aber auch noch genug Wackelpotential bieten).

Also versuchte ich die Montierung etwas zu optimieren indem ich das Originalstativ gegen ein selbstgezimmertes aus Holz tausche. Die Materialkosten inklusive aller Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und der Kette belaufen sich auf knappe 12€.

Das 58x36 Fichtenkantholz (etwas Weich aber für den ersten Versuch mit der leichten Montierung sollte es genügen, falls ich einmal ein ähnliches Stativ für die bereits bedeutend schwerere EQ3-2 anfertige muss es wohl aus Hartholz sein) lies ich mir noch im Baumarkt ablängen und zwar in 3 x 800mm. Dank der neuen Bandsäge meines Vaters war das Aussägen nahezu ein Kinderspiel auch wenn ich mehrfach nacharbeiten musste... 

Nach nur etwa zwei Stunden Arbeit war das Stativ bereit zur ersten "Anprobe" und siehe da, es passte nicht nur alles zusammen, sondern stand bereits merklich sicherer als vorher da. 

Ich denke, dass ich nochmal die selbe Zeit in Feintuning und optisches Finish stecken muss. Das Gewicht des Stativs ist jetzt zwar gut doppelt so hoch, ich denke aber, dass dies durch die gewonnene Stabilität mehr als aufgewogen wird. Das Stativ wurde bewusst massiv ausgeführt, vor Allem wegen des eher weichen Kantholzes. Neben dem optischen Dingen wie Rundungen und Übergänge glatt schleifen soll das Stativ noch eine Imprägnierung erhalten.

2
Die Lidlmontierung mit Originalstahlrohrstativ
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Und hier auf dem neuen Selbstbaustativ
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Das Stativ in der Draufsicht

Freitag, 24. August 2007

BB vom 24.08.2007

Datum 24. August 2007
Zeit 22:30 - 23:15
Ort Feld bei Heidenrod
Wetter Hochnebel - Mond
Seeing - - -
Grenzgröße - - -
Geräte 114/500 Newton auf EQ 3-2


Was soll ich schreiben, solche Abende muss es wohl auch mal geben...
Eigentlich ging es mir darum mal endlich die Nachführung der EQ3 zu testen (nach nur 6 Monaten kann man das ja mal tun) und schauen ob ich mit meiner Digiknipse Piggyback dann mit etwas längerer Brennweite belichten kann. Als Gerät wurde der unsägliche Pluto/S mitgenommen, einfach weil er über die entsprechenden Piggybackrohrschellen verfügt und schön leicht ist.

Obwohl es mir bei der Abfahrt so vorkam als wäre der Himmel ausgesprochen klar musste ich am Beobachtungsort angekommen feststellen, dass doch einige Nebelfelder durchzogen, bei Mond ist das tödlich. Nicht genug damit, nachdem ich die Justage geprüft hatte und die erste Testaufnahme machte musste ich feststellen dass die Nachführung überhaupt nicht zu laufen schien, mit der Steuerbox prüfte ich die Funktion und siehe da beide Motoren bewegten sich korrekt, ich hatte nur vergessen die Madenschraube des Motoradapters an der Rektazensionsachse zu klemmen... und genau diesen Schlüssel hatte ich natürlich nicht mit, so viel zur Fotografie. Ein kurzer Blick auf den Mond offenbarte mir a.) dass er mal wieder unsäglich hell ist und b.) dass der Pluto/S i.d.T. über einen miserablen Spiegel verfügt. h+x Persei kenne ich im Fernglas bedeutend schöner. Um die Fahrt nicht vollends umsonst gemacht zu haben schoss ich noch eine Serie von Cygnus bei 35mm.



Ich kann nicht sagen, dass sich die Anfahrt gelohnt hat aber mal wieder gelernt seine Sieben Sachen lieber dreimal zu prüfen bevor man dann ohne ein essentielles Teil auf dem Feld steh

Samstag, 18. August 2007

BB vom 18.08.2007

Datum 18. August 2007
Zeit 22:00 bis 1:15
Ort Feld bei Heidenrod
Wetter zunächst leichte dann starke Bewölkung
Seeing mittelmäßig
Grenzgröße nicht gemessen aber ~5,7 im Zenit
Geräte 8" f/6, 12,5" f/5, 80mm Spektiv, 8" f/5 auf GP-DX


Heute Abend fanden sich an unserem Beobachtungsort im Taunus mal wieder etwas mehr Leute ein als sonst üblich, neben Armin kam Udo, der seine Nachbarin nebst deren astronomieinteressierten 11-jährige Tochter mitbrachte, sowie etwas später Michaela "Elala" die ebenfalls ihre 13-jährige Tochter mitbrachte. Als ich als erster am Platz ankam, war es naturgemäss noch recht hell aber auch die Bewölkung, die sich im Laufe des frühen Abends immer weiter zurückgezogen hatte war nach wie vor präsent aber nur am Horizont störend. Da es bis Mitternacht langsam aber stetig zuzog und wir primär den beiden Kindern/Jugendlichen viel zeigten und erklärten beobachtete ich im Laufe des Abends nur einige Standardobjekte, das dazugehörige Erklären brachte da am meisten Spass. Während ich gerade versuchte zu beantworten was ein schwarzes Loch ist, wobei mir mal wieder aufgefallen ist wie schwer das mit einfachen Worten zu beschreiben ist, verschwand mein Okularkoffer in einem selbigen und knallte von der Motorhaube in die Prärie! Glücklicherweise ging wohl nichts zu Bruch und die wichtigsten Okulare hatte ich ohnehin am Dobson liegen...

SCO
  • Jupiter: Durch seinen tiefen Stand und grauseligem Seeing war zunächstmal fast gar nichts auszumachen, in ruhigeren Momenten waren dann einige Wolkenbänder zu erkennen, aber an diesem Abend kaum lohnenswert. Europa war kurz bevor ich aufbaute hinter dem Planeten hervorgekommen und stand immer noch ausserordentlich dicht an seinem Rand.
HER
  • M13: Wie immer gut aufgelöst und prächtig anzusehen, was mich besonders überrascht hat war, dass der helle Kugelsternhaufen sogar für durchziehende Wolkenfetzen relativ unanfällig ist
LYR
  • M57: Im 10mm Speers Waler war die Rauchringform mit dem etwas dunkleren Zentralteil des PN ausgesprochen leicht und schön zu sehen, in Armins 12,5"er mal wieder umwerfend bei hoher Vergrösserung
AND

  • M31/M32/M110: Schon recht gut mit blossem Auge auszumachen, im 10x50 FG schön zu überblicken und im 8"er sehr deutlich die beiden Begleitgalaxien, das helle Zentrum und ein dunkles Staubband zu sehen.
VUL
  • M27: Der Hantelnebel zeigte sich heute sehr detailreich, ausser seiner charakteristischen Form waren auch Unregelmässigkeiten im Inneren auszumachen.
  • Col399: Der Kleiderbügelhaufen ist ein fantastisches Fernglasobjekt und leicht aufzufinden.
PER
  • h+x: Kein Abend an dem dieser wunderschöne Doppelhaufen nicht besucht würde, er löste vor allem auch bei den Kindern Begeisterung aus. Es zeigte sich mal wieder, dass h+x eigentlich für jedes Gerät ein lohnendes Ziel sind, denn egal ob im Dobson, in meinem Fernglas oder im 80mm Spektiv von Udo, der Doppelhaufen war in jedem Instrument schön anzusehen.
  • MEL20: Pures Fernglasobjekt aber immer wieder wunderschön anzuschauen, sehr weiter offener Sternhaufen.
CYG
  • NGC6960: Einfach nur WOW! Im grossen Newton mit OIII Filter schlängelte sich der fein strukturierte und wirklich helle SNR durch das Gesichtsfeld wie ein Fluss, so schön habe ich ihn selten gesehen, mit 8" nicht versucht, da ich mein langbrennweitiges 1,25" Oku vergessen hatte und keinen 2" Filter habe...
  • M29: Nix aufregendes, kleiner kompakter Sternhaufen im Schwan der aber unter der ohnehin enormen Sterndichte dort etwas leidet.
  • NGC7000: Man mag es nicht glauben aber nach dem ich mich schon immer ziemlich schwer tat den Nordamerikanebel aufzufinden hat's heute mal auf Anhieb geklappt, gleich war der "kleine Orion" im Gesichtsfeld des 30mm Okulars und dadurch auch bereits der "Golf von Mexiko", der Nebel war nur äusserst schwach am Rand zu erkennen, leider zog bereits Dunst in dieser Gegend auf und darauf reagiert der schwache Nebel heftig.
UMA
  • M81/M82: Beide Galaxien sehr schön in einem Gesichtsfeld zu bewundern, bei M82 leichte Staubstrukturen auszumachen
TAU
  • Mars: Stand noch viel zu tief und ausserdem ist das Planetenscheibchen vier Monate vor der Opposition noch sehr klein, Mars zeigte sich so nur als ein stark funkelntes, farbiges Etwas, aber nett ihn mal wieder zu sehen.
So war es trotz der suboptimalen Verhältnisse ein sehr schöner Abend, der durch die aufgezogene Bewölkung leider zu früh zu Ende war.

Montag, 13. August 2007

BB vom 13.08.2007


Datum 13.08.2007
Zeit 22:30 bis 23:15
Ort Feld nahe Taunusstein
Wetter leichte bis mittlere Bewölkung
Seeing - - -
Grenzgröße - - -
Geräte TS 8x56 FG

Da ich das Perseidenmaximum im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen hatte wollte ich heute nach dem Maximum noch ein paar beobachten. Es ging also auf meinen Schnellspechtelplatz am nördlichen Ende von Taunusstein auf einem Feldweg, eigentlich ganz nett, keinerlei direkte Beleuchtung und recht ansehnlicher Himmel. Kaum angekommen sah ich auch schon den ersten Meteoriten fliegen. Insgesamt waren es in der kurzen Zeit nur 8 Stück, davon aber zwei sehr ordentlich helle, einer flog Richtung Andromeda und war bis tief an den Horizont zu sehen, der zweite helle flog in Richtung UMa und hinterliess eine ordentliche Rauchspur. Zwischendurch nahm ich ihmmer mal wieder mein 8x56 zur Hand um ein bischen am Himmel zu surfen. Leider war der Himmel nicht ganz klar und schlauer Weise versammelten sich die Wolkenfetzen meist dort wo ich beobachten wollte, trotzdem konnte ich einige Standardobjekte besuchen: 

M13 - Gut sichtbarer ausgedehnter "Wattebausch"
M92 - Ebenfalls leicht aufzufinden
h+x Persei: Immer einen Abstecher wert aber leider dunstgeplagt und daher nicht optimal
M31 - Ebenfalls etwas im Dunst aber klar auszumachen
Mel 20 - Grandios, braucht man eigentlich nur im Fernglas beobachten
Col 399 - Der Kleiderbügelhaufen, sehr schön anzusehen und leicht aufzufinden
Dann bin ich plötzlich noch auf die älteste Falle reingefallen... Während ich Richtung Uma schaue denke ich plötzlich, irgendwas stimmt hier ja nicht... oder kenn ich mich plötzlich nicht mehr am Himmel aus, der Stern da zwischen UMa und Her der gehört da definitiv nicht hin... auch heller als Vega - In dem Moment stürze ich zum Auto um die Kamera nochmal rauszuholen und während ich mir noch ausmale wie just in diesem Moment im Forum die ersten Meldungen über die neue Nova eintrudeln, merke ich, dass sich a.) der Stern entgegen meinen ersten Beobachtungen DOCH bewegt und b.) gerade schwächer wird... Somit habe ich meinen ersten Iridiumflare gesehen und gleich auch noch fotografiert :-D 



Somit hat sich der kurze Ausflug schon allein wegen des Flares gelohnt...

Mittwoch, 1. August 2007

BB vom 01.08.2007


Datum 01.August 2007
Zeit 23:00 bis 24:00
Ort Feld nahe Taunsstein
Wetter leichte Schleierbewölkung
Seeing - - -
Grenzgröße - - -
Geräte Skylux 70/700

Nach einigen Tagen wolkenverhangenen Himmels und auch noch Vollmond war die heutige Nacht zumindest einigermassen klar, doch was soll man bei solchen Bedingungen groß beobachten? Deepsky? Zu hell, der Dobson kann also schon mal zu Hause bleiben. Mond? Zu hell und ohnehin nicht mein Lieblingsobjekt, um den Abend aber nicht völlig ungenutzt verstreichen zu lassen beschloss ich mit dem Skylux auf ein nahegelegenes Feld zu fahren um einige Schnappschüsse des noch tiefstehenden Monds zu machen. Fotografiert wurde afokal durch ein 32mm Plössel, ohne Zenitspiegel und mit meiner Kodak Easyshare DX7590. Ich probierte diverse Belichtungszeiten aus und konnte etwa 2/3 der Bilder bereits auf dem Feld löschen...

Nachdem ich einige Schnappschüsse im Kasten glaubte und auch zwei schöne Stimmungsaufnahmen gemacht hatte ging es nach relativ kurzer Zeit wieder nach Hause, leider war im Endeffekt nur ein brauchbares Bild dabei, das ich hier in den Anhang stelle...



Die Top 12 Einsteigerfragen

Die Top 12 Einsteigerfragen - Rund um den Einstieg in die praktische Astronomie
Wann immer man in den einschlägigen Fachforen in den Einsteigerbereich schaut, findet man einige immer wiederkehrende Fragen, einige davon möchte ich aufgreifen und versuchen zu beantworten, gibt es doch eine viel höhere Zahl an Interessierten, die den Weg über ein Forum vieleicht scheuen.


1. Welches Teleskop soll ich mir kaufen?

Die wahrscheinlich brennenste und auch am häufigsten gestellte Frage überhaupt. Leider auch eine Frage die keinesfalls allgemeingültig beantwortet werden kann, zu viele Faktoren spielen hier eine Rolle um eine befriedigende Wahl treffen zu können. Da wäre zunächst einmal das liebe Geld das eine Rolle beim Kauf spielt, immerhin reden wir hier von einer Preisspanne die bei Neugeräten bei etwa 50€ beginnt und nach oben praktisch keine Grenze kennt, es gibt fertige Teleskoplösungen im Amateurbereich (wenn man das noch so nennen will) die weit jenseits der 100.000€ Grenze liegen. Doch auch dann stehen einem noch viele Hürden bei der Teleskopwahl bevor: Wie schwer darf das Teleskop sein? Was will ich primär damit beobachten, eher Mond und Planeten oder auch Nebel und Galaxien? Passt es in mein Auto? Wie teuer werden die weiteren Anschaffung wie z.B. die passende Montierung oder die benötigten Okulare sein? Komme ich mit dieser oder jener Art der Montierung überhaupt zurecht? Soll das Gerät flugreisetauglich sein? Ist das Teleskop auch für Kinder geeignet?  Und, und, und... 

Einige dieser Fragestellungen schliessen sich dann auch noch grundsätzlich aus, denn man muss sich darüber im Klaren sein, dass es das eine Teleskop das alles kann einfach nicht gibt, zu unterschiedlich sind die Anforderungen. Grundsätzlich sollte es nicht zu klein und nicht zu groß sein, denn im einen Extrem sieht man möglicherweise nicht genug um gerade am Anfang bei der Stange zu bleiben, im anderen Fall ist einem Aufbau und Transport nach kurzer Zeit zu beschwerlich und es fängt irgendwann an in der Ecke zu verstauben. Eine alte Weisheit sagt:"Das beste Teleskop ist das, welches am häufigsten benutzt wird." Und das muss nun nicht zwangsläufig das teuerste oder größte sein...

Gibt es nun einen Königsweg das für sich passende Teleskop zu finden? Ja, den gibt es, zunächst gilt es sich mit der Materie vertraut zu machen am besten auf Internetseiten von Hobbyastronomen (siehe auch meine Linkliste), ist man sich nun über oben genannte Fragestellungen einigermaßen klar, dann kann man ruhig den Schritt in ein Internetforum wagen um dort andere Meinungen einzuholen, aber egal wie dort die Diskussion verläuft, auch dieser Schritt bringt den Suchenden nur ein Stück näher ans Ziel, um Enttäuschungen und Fehlkäufe zu vermeiden gibt es meines Erachtens nur einen Weg: Das Instrument muss vor dem Kauf live erlebt und ausprobiert werden. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben mag, in Deutschland wird nahezu flächendeckend nachts in den Himmel geschaut und Kontakte zu Sternfreunden sind übers Internet meist schnell aufgebaut, die allermeisten sind auch froh wenn sie einem Unerfahrenen ihre Geräte vorführen und Fragen beantworten können, also nur keine Scheu. Auch Vereine in der näheren Umgebung können hier Anlaufstelle sein. Erst wenn man selbst einmal durchs Okular geschaut hat und Hand angelegt hat kann man sich orientieren ob einem die Leistung und Bedienung zusagt.

Ein Gerät, dass einem in den Foren immer wieder begegnen wird es der 8" f/6 Dobson, ein Newton mit 20cm Öffnung und 1200mm Brennweite - man kann also schon von einem großen Teleskop sprechen, das ganze aber nicht wie bei einem üblichen Teleskop wie man es als Unbedarfter kennt auf einem Stativ mit Montierung sondern eingehängt in eine Holzkiste die man drehen kann. Warum wird's so oft empfohlen und taugt es was? Es gibt effektiv kein Teleskop mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis 300€ für 8" sind sehr günstig und was man mit einer solchen Öffnung sieht ist fantastisch und kann für ein ganzes Leben reichen, sowohl an den Planeten aber vor allem auch im Bereich der Nebel und Galaxien. Die Bedienung sollte man vor dem Kauf live testen, nicht jeder kommt damit klar, wobei es ausserordentlich inutitiv zu bedienen ist und die meisten nach wenigen Abenden sehr gut damit klar kommen. Was nicht damit geht: Fotografieren ist nicht möglich - eine automatische Nachführung gibt es erstmal nicht, das ist eigentlich nur im Selbstbau einer sg. EQ Plattform möglich. Eine Alternative die derzeit (April 2009) kurz vor der Markteinführung steht ist ein 6" f/6 150/900 Newton von GSO. Lange haben Sternfreunde die Händler und Hersteller gedrängt so ein Gerät auf den Markt zu bringen, vereint es doch einige Vorteile: Im Gegensatz zu einem 8" f/6 ist es soch ein gutes Stück kleiner und leichter zu transportieren - einige schrecken doch vor dem "großen" 8"er zurück - dadurch ist es auch relativ problemlos parallaktisch zu montieren - das wird beim 8" f/6 zwar auch immer als spätere Alternative angegeben man muss sich aber bewusst sein, dass dann ca. 1000€ an Montierungskosten ins Haus stehen. Auf der anderen Seite ist er gutmütiger (Justage, Anforderung an Okulare) und eher ein Allrounder als der schon vielfach angebotene 150/750 6" f/5.
Was gibt es also noch zu beachten? Ausser den beschriebenen Schritten empfehle ich noch den Artikel "Einsteigerteleskop? Diese lieber nicht" zu lesen, hier gehe ich auf einige Geräte ein, die von Anfang an aus den Möglichkeiten herausfallen sollten, auch wenn immer wieder nach ihnen gefragt wird.
Weiterführende Artikel:


2. Was kann ich mit meinem Teleskop sehen?

Was man mit einem Teleskop sehen kann hängt von einigen Faktoren ab, an erster Stelle sei hier die Öffnung zu nennen, also den Durchmesser der Linse oder des Spiegels. Die Öffnung bestimmt zunächst einmal die Lichtmenge die gesammelt werden kann, was insbesondere bei der Vielzahl von so genannten Deepskyobjekten (Nebeln, Galaxien ect.) wichtig ist, in kleineren Teleskopen erscheinen diese dann sehr viel schwächer oder sind gar überhaupt nicht zu sehen. Des Weiteren bestimmt die Öffnung auch das Auflösungsvermögen, je größer also die Öffnung ist, desto feinere Details können wahrgenommen werden. Dies alles unterliegt dann aber auch der Qualität des Spiegels bzw. der Linse, eine erstklassige Optik kann mehr zeigen als eine grottenschlechte, selbst wenn diese etwas (!) größer ist, häufig wird allerdings auch die Qualität zu sehr in den Vordergrund gestellt, so kann ein erstklassiger 3" Refraktor bei aller Exzellenz nicht annähernd so viel zeigen wie ein durchschnittlicher 8" Spiegel, aber im Rahmen seiner Öffnung zeigt das hochwertige Gerät entscheidend mehr als ein einfaches Modell.
Was kann man nun sehen? Nun die wichtigste Erkentniss die man haben sollte ist die, dass egal welches Instrument man kauft, man wird niemals auch nur annähernd das sehen können wie es auf Astrofotos zu sehen ist, weder Farbe (es gibt einige wenige Ausnahmen) noch die Helligkeit von Objekten kann erreicht werden, weil das menschliche Auge im Gegensatz zu einer Kamera immer nur einen Sekundenbruchteil "belichtet". Trotzdem gibt es Objekte die im Teleskop schöner aussehen können und detailreicher sein können als auf Fotos, weil diese möglicherweise durch lange Belichtungszeiten überstrahlt wurden. Zur Orientierung was man mit welchem Teleskop sehen kann sollten Astrozeichnungen dienen (wie ich auch einige wenige in meiner Galerie habe) , in meinen Links sind einige Seiten von Zeichnern aufgeführt. Nur so kann man zumindest eine Ahnung davon bekommen, was mit unterschiedlichen Teleskopen wahrgenommen werden kann.

3. Soll ich mir ein Linsen- oder ein Spiegelteleskop kaufen?

Für viele ist dies schon fast eine Glaubensfrage und stellt man sie in einem Astronomieforum kann man sich fast sicher sein, dass innerhalb von zwei Stunden eine hitzige Diskussion darum entbrennen wird.
Ursprünglich hatte ich hier einige gängie "Fakten" aufgezählt die jedoch einer intensiven Betrachtung nicht standhalten können, somit bleibt es weiterhin eine Frage der persönlichen Vorliebe, des Anwendungsgebietes und des Geldbeutels ;)

Tatsache ist: Ein Refraktor über 5" ist problematisch - sehr sehr teuer (farbrein also ED oder Vollapo sollte er schon sein von daher vier bis fünfstelliger Eurobetrag), sehr schwer, benötigt eine teure Montierung und zeigt am Ende doch das was seine Öffnung an Auflösungsvermögen physikalisch möglich macht. Unter 5" ist ein Refraktor klar die beste Wahl, im Rahmen der Öffnung zeigt ein Refraktor dann das maximal mögliche (sofern er von guter Qualität und farbrein ist), ist transportabel und meist noch erschwinglich - Newtonteleskop unter 6" sind praktisch nie mit einem Parabolspiegel ausgestattet, diese bilden aber wesentlich besser ab. Über 6" steigen die Newtonpreise im Vergleich zu den Refraktoren nur sehr moderat an und sie sind leichter und kürzer als Refraktoren gleicher Öffnung. Im Gegensatz zu Refraktoren müssen Newtons justiert werden - eine Aufgabe die nach etwas Üben innerhalb von 60s von statten geht.

4. Ich finde/sehe nichts mit meinem Teleskop, warum?

Das Problem dass Einsteiger (auch mich) am häufigsten entnervt ist, dass sie partout nichts finden wollen am Nachthimmel. Vor allem braucht man Geduld, Übung und Erfahrung. Wie finden wir denn nun ein Objekt am Himmel. Planeten verraten sich schnell durch ihre Helligkeit, Nebel und Galaxien hingegen sind meist mit dem bloßen Auge nicht zu sehen wie gehen wir also vor. Zunächst halte ich persönlich es für wichtig mit den wichtigsten Sternbilder vertraut zu machen und sich eine gute Sternkarte zuzulegen, das kann z.B. der auch von mir gerne empfohlene "Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka sein, die Bibel der Hobbyastronomen, 250 Objekte sind hier verzeichnet. Ein Planetariumsprogramm mit dem man den Anblick am Himmel simulieren und ausdrucken kann leistet auch hilfreiche Dienste. All diese Punkte habe ich in meinen Artikeln "Wie finde ich Objekte am Himmel?" und "Sternbilder - Orientierung am Himmel" zusammengefasst und verweise zu dieser Frage auf die beiden...

5. Ich möchte ein Teleskop mit Goto, brauche ich das?

Der Wunsch nach einem Goto-Teleskop wird gerne durch die Werbung geweckt, denn damit könne man in Sekundenschnelle alle Objekte zielsicher finden, das ist auch zum Teil richtig. Richtig ist aber auch, dass man die meisten Gototeleskope nicht ohne ein Minimum an Orientierung ausrichten kann. Spielend leicht kann man nach der Einrichtung jedes gewünschte Objekt anfahren lassen und sieht es im Idealfall auch zentriert im Okular. Wo ist jetzt der Hasenfuss an der Geschichte. Nun zum ersten ist es nunmal so, dass man die besten Beobachtungen unter dunklem Himmel machen kann, der liegt erfahrungsgemäß weder auf der Terrasse noch im heimischen Garten, deshalb muss das Teleskop auf ein dunkles Feld transportiert werden, da Gototeleskope aber nur mit Strom funktionieren muss man eine geeignete Stromversorgung mitschleppen die dann auch möglichst die ganze Nacht halten sollte. Nächstes Problem, insbesondere im Einsteigerbereich, die Optiken der Gototeleskope der unteren Preiskategorie sind einfach zu klein, so wird alljährlich ein 70mm Refraktörchen mit Goto verkauft, nun die Objekte mag es ja genau positionieren aber ob der kleinen Öffnung gibts es fast nichts zu sehen. In der Preisklasse der typischen Einsteigerteleskope fliesst in diesem Fall einfach viel zu viel des Kaufpreises in die elektronische Spielerei und zu wenig in die Optik und die Mechanik. Goto hat seine Berechtigung, aber für einen Einsteiger halte ich es für eine überflüssige und zudem teure Spielerei, den Sternhimmel kennenlernen und dann von Hand anzupeilen bringt ihm wesentlich mehr Erfahrung, ich kenne Hobbyastronomen die 20 Jahre lang mit Gototeleskopen beobachtet haben und dann feststellen, dass sie ohne Stromanschluss selbst gängige Objekte nicht auffinden können. Vieleicht mag man sich nach vielen Jahren mal eine Gotomontierung kaufen um sich den Luxus (große Gototeleskope gehen schnell in die Tausende) zu gönnen mal eben schnell ein paar Objekte in schneller Abfolge anzufahren, aber meiner Meinung nach bleibt dabei ein Großteil des Beobachtungsspasses auf der Strecke...

6. Brauche ich eine automatische Nachführung?

Hat man sich für ein Teleskop auf parallaktischer Montierung entschieden, dann stellt sich auch die Frage nach einer motorisierten Nachführung, entweder direkt beim Kauf oder als Zubehörteil. Der Vorteil der parallaktischen Montierung liegt darin, dass bei genauer Ausrichtung auf den Himmelsnordpol (Nahe dem Stern Polaris, dem Polarstern) die Erddrehung welche die Sterne und Objekte durch das Gesichtsfeld wandern lässt, mit der Bewegung in nur einer Achse, der Rektazensionsachse auszugleichen ist. Dies geschieht dann entweder mit einem Knopf an dieser Achse manuell oder durch einen Motor der die Nachführung automatisch übernimmt. Dabei ist es natürlich eine angenehme Sache wenn einem die Arbeit abgenommen wird und man das beobachtete Objekt immer schön zentriert hat. Insbesondere bei hohen Vergrößerungen erleichtert diese automatische Nachführung das Beobachten ungemein. Auch zum langzeitbelichteten Fotografieren ist eine Nachführung nötig, da das Thema Foto sehr komplex ist und eine einfache Montierung und Steuerung kaum ausreicht um sehenswerte Ergebnisse zu erhalten will ich hier nicht näher darauf eingehen, aber einerseits können kurze Belichtungen auch manuell erreicht werden andererseits ist aber selbst bei Webcamaufnahmen mit kürzester Belichtung eine automatische Nachführung eine ungemeine Erleichterung. 

So muss jeder selbst entscheiden ob er das Geld in Nachführmotoren investiert oder nicht. Interessant wird es wohl erst bei Vergrößerungen jenseits von 150x was das ganze bei Kleinstgeräten eher überflüssig macht, da nicht so hoch vergrößert wird.


7. Kann ich auch die Sonne beobachten?

Aber ja, aber nur mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen sonst droht die sofortige Erblindung!!!

Okularsonnenfilter gehören direkt in die Mülltonne. Sie sollen in das Okular geschraubt werden, aber sie halten die immense Wärme der vom Objektiv gebündelten Sonnenstrahlen nur kurze Zeit aus und können dann platzen oder schmelzen! Leider sind sie unverständlicherweise immer noch hin und wieder bei Teleskopangeboten zu finden.

Eine einfache, günstige und sichere Methode die Sonne zu beobachten ist einen Sonnenfilter mit der visuellen Baader AstroSolar Folie herzustellen, ein Din-A4 Blatt kostet etwa 20€. Im Weißlicht kann man so auch mit kleineren Teleskopen schön Sonnenflecken auf der Oberfläche der Sonne beobachten und bei entsprechender Qualität und Bedingungen auch Fackelgebiet sowie die Granulation der Sonne bei hohen Vergrößerungen.
Eine andere Art der Weißlichtbeobachtung ist die Verwendung eines so genannten Herschelkeils der allerdings nur an Refraktoren einsetzbar ist, dabei wird durch Reflektion nur etwa 4% des ankommenden Lichts in Richtung Okular weitergeleitet während 96% der Strahlung verloren gehen.

Eine weitere Möglichkeit die Sonne sicher zu beobachten ist die Sonnenprojektion, dazu wird einfach ein Blatt Papier oder ein Projektionsschirm in etwa 30cm Entfernung vom Okular aufgespannt und das Bild der Sonne darauf projeziert, ganz ungefährlich ist diese Art der Sonnebeobachtung aber auch nicht, da kein Sonnenschutz vor dem Objektiv ist und Unbedarfte so einen Blick durch das Teleskop riskieren könnten.
Eine andere und besonders reizvolle Art die Sonne zu beobachten ist im H-Alpha Licht. Ein H-Alpha Filter bzw. Teleskop lässt nur das Licht in einem sehr schmalen Bereich, dem des ionisierten Wasserstoffs passieren. Die Sonne erscheint im H-Alpha Licht in Rottönen mit vielen feinen Filiamenten auf der Oberfläche und Protuberanzen, die innerhalb weniger Stunden huntertausende Kilometer weit von der Sonnenoberfläche emporschiessen können. H-Alpha Filter sind leider ausgesprochen teuer, einige Tausend Euro muss man für sie auf den Tisch legen, doch gibt es auch fertige Sonnenteleskope welche die H-Alphabeobachtung erlauben. Auch hier liegen die Preise mit einer Ausnahme im vierstelligen Bereich. Für etwas mehr als 600€ bekommt man jedoch das PST von Coronado (Personal Solar Telescope) ein H-Alpha Teleskop mit 40mm Öffnung. Daneben gibt es noch das Ca-K PST, dass die Sonne im lila Licht der Kalzium-K Linie darstellt, sie eignen sich aber vornehmlich für die Fotografie.

8. Wann kann ich Nebel/Planet XY sehen?

Solche Fragen tauchen sehr häufig auf, man sieht ein Foto der Plejaden oder sieht in einer Sternkarte ein besonders schönes Objekt und nun stellt sich die Frage wann kann ich das bewundern? Da sich der Anblick des Himmels von Stunde zu Stunden, von Nacht zu Nacht über das Jahr verändert, können wir nie den ganzen Himmel überblicken, die Hälfte befindet sich jeweils unter dem Horizont, Sterne und Nebel die man im Sommer hoch am Himmel bewundern kann, befinden sich im Sommer unerreichbar am Taghimmel. Deshalb lohnt es sich ein Planetariumsprogramm wie Stellarium oder Cartes du Ciel zu installieren (beides Freeware), damit kann man den jeweils aktuellen Sternhimmel simulieren und schnell herausfinden, wann welches Objekt am besten zu beobachten ist. Auch in diversen Astrozeitschriften gibt es monatliche Sternkarten die die aktuelle Himmelsansicht zeigen.
Auch die Planeten sind nicht dauerhaft zu beobachten sondern nur zu bestimmten Zeiten. Am besten sind die Planeten stets zu ihrer Opposition zu beobachten, also wenn sie der Erde am nächsten stehen, auch dies entnimmt man am besten einem der genannten Programme oder einem Himmelsjahrbuch.

9. Ich möchte Fotos machen, geht das?

Die Astrofotografie interessiert zu Beginn fast jeden Einsteiger. Speziell zu diesem Thema möchte ich auf meinen Artikel "Astrofotografie" verweisen in dem ich auf einige Aspekte eingehe...

Vorab: Es ist ein komplexes und in den allermeisten Fällen auch teures Thema, meiner Meinung nach tut man sich einen Gefallen erstmal visuell mit der Beobachtung einzusteigen und Astrofotografie als etwas anzusehen, dass man später einmal in Angriff nehmen kann wenn man Erfahrungen gesammelt hat.

10. Ich verstehe das ganze Fachchinesisch im Internet kaum...

80/600? 200/1200? f/6? Brennweite? AP? Apo?
Wo auch immer, ob in den Internetforen oder auf Amateurseiten (auch auf meiner) wimmelt es nur so vor Fachbegriffen mit denen man Afangs natürlich nichts anfangen kann, deshalb habe ich ein kleines Astrolexikon erstellt, in dem die wichtigsten Begriffe erläutert werden, das lebt aber auch von der Mithilfe, wann immer Ihr einen Fachbegriff nicht versteht, der nicht in meinem Lexion aufgeführt ist, scheut euch nicht mir eine e-mail zu schreiben.

11. Ich habe mir Teleskop XYZ gekauft, was nun?

Jetzt steht das Teleskop also im Zimmer, das Kind ist in den Brunnen gefallen, entweder weil ihr diesen oder ähnliche Artikel zu spät gefunden und gelesen habt oder weil das Teleskop ein Geschenk war.

Erstmal keine Panik, jedes Teleskop hat seinen Himel heisst es so schön und das ist richtig, man kann natürlich mit einem 76/700 Tchiboskop (billiges Spiegelteleskop von Tchibo/TCM eigentlich von Bresser produziert) keine Astrofotografie betreiben und auch ein 60/900 Refraktor ist keine Deepskykanone, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten kann man auch mit einfachstem Equipment schon schöne Beobachtungen machen, informiert Euch welche Objekte mit kleiner Öffnung gut zu sehen sind, der Mond ist mit jeder Öffnung ein dankeswertes Objekt, dass viele Details offenbart und auch die Planeten sind in der Regel gut zu beobachten.

Ist man sich der natürlichen Einschränkungen bewusst, dann kann man auch versuchen noch mehr Leistung aus seinem Teleskop herauszuholen. An erster Stelle wären da neue Okulare zu nennen, die mitgelieferten bei Billigteleskopen sind meist völlig unbrauchbar, schafft man mindestens Plösselokulare oder gar günstige Weitwinkelokulare an, die so genannten "Goldkanten" (zu finden auf www.astrookulare.de unter Eigenimporte - ab 29,90€), dann wird man bereits einen deutlichen Unterschied sehen. Vorraussetzung hierfür ist aber, dass das Teleskop über einen 1,25" Okularauszug verfügt, das ist leider auch heute noch nicht selbstverständlich bei sehr billigen Teleskopen

Hat man ein Spiegelteleskop vor sich ist die genaue Justage von großer Wichtigkeit, ein dejustiertes Teleskop zeigt weniger als ein gut justiertes und hier stecken erhebliche Leistungsreserven.

Eine weitere günstige Möglichkeit sein Teleskop etwas zu "tunen" ist das Auskleiden mit schwarzer Veloursfolie (ca. 9€ im Baumarkt), damit wird Streulicht unterdrückt und der Kontrast erhöht.

Im Internet findet man auch jede Menge Tuningtipps zu den gängisten Teleskopen, so zum Beispiel auf www.binoviewer.at zum Lidlteleskop und bei Michael Hahn ein umfangreiches FAQ zum Tchiboskop, das sich auch auf andere Teleskope dieser Art anwenden lässt.

Der beste Hinweis ist aber der, sich beim Kauf des nächsten Teleskops vorher gründlich zu informieren.

12. Wie justiere ich mein Spiegelteleskop?

Mit diesem Thema muss sich früher oder später (eher früher) jeder auseinandersetzen der ein Spiegelteleskop besitzt. Will man die volle Leistungsfähigkeit des Instruments nutzen, dann sollte das Teleskop gut justiert sein, das schreckt den einen oder anderen vieleicht etwas ab, aber Justage ist keine Zauberei und kann von jedem erlernt werden. Hat man den Dreh erstmal raus ist das ganze eine Sache von wenigen Minuten und steht das Teleskop zu Hause muss das auch nicht ständig gemacht werden, nur nach Transporten sollte kurz nachjustiert werden, eine Grundjustage ist in der Regel nur nach einem Zerlegen des Teleskops oder einem langen holprigen Transport notwendig.

Der Grundgedanke des Justierens ist es alle optischen Elemente korrekt zu einander auszurichten, also Fangspiegel und Hauptspiegel. Den eigentlichen Vorgang der Justage will ich hier aus einem Grund nicht beschreiben, es gibt zwei (es gibt natürlich noch mehr) sehr gute Anleitungen von zwei engagierten Hobbyastronomen, deren genaue und verständliche Beschreibung ich höchstens kopieren nicht aber übertreffen könnte. Die Rede ist vom "Godfather of Justage" Uwe Pilz und dem "Justierkönig" Ekkehard Grohs alias Pteng. 

Wichtig ist die Schritte in genau dieser Reihenfolge durchzuexerzieren sonst kann es nichts werden, hat man das Prinzip einmal verstanden geht es einem leicht von der Hand. Welche Hilfsmittel man nun benutzt ist Geschmacks- und Ansichtssache. Es gibt Leute die schwören auf die billigste Lösung einer selbstgebastelten Justier-Filmdose, andere bevorzugen das Cheshire oder einen Laser. Ich selbst habe einen Laserkollimator, eine sehr angenehme Sache aber: Allein mit dem Laser ist eine komplette Justage nicht durchzuführen, das Ausrichten des Fanspiegels zum Okularauszug verlangt nach anderen Hilfsmitteln. Noch sehr neu auf dem Markt aber durchweg postitiv aufgenommen ist ein Justiertool von Spheretec, dem Prinzip der Filmdose ähnlich, Hightech Spezis schwören auf Barlowed Laser, mit dieser Technik habe ich aber noch keine Erfahrungen machen können.