Donnerstag, 8. Juli 2010

BB vom 08.07.2010

Datum: 08. Juli 2010
Ort: Taunus
22:40 bis 3:20
GG: 6m+
Wetter: klar
21 ° C
12" f/5 - 4" Bino 

Ohne das Stündchen Schlaf, dass ich mir am frühen Abend nochmal ganz dreist gegönnt habe, hätte ich diese zweite Nacht wohl nicht durchgehalten und während ich diese Zeilen schreibe sehne ich mich auch schon nach einer waagerechten Position :D



Der Himmel blank gefegt, die letzte Nacht noch gut im Kopf, so ging es gen Beobachtungsplatz - Der sollte heute aus allen Nähten platzen, wobei es sukszessiv leerer wurde. Andreas nebst Gattin, Horia, ich, Jan, Manfred, Sascha und Thomas belegten jede Menge Platz, zumal wir uns wegen der Wucherhecke auf einem recht kleinen Fleck scharten ;) So versammelten sich sage und schreibe 62" optische Fläche um altes Sternlicht zu sammeln.
Der Abend war zum grössten Teil von "Genusspechteln" geprägt. Natürlich waren zunächst die Highlights der Sommermilchstrasse an der Reihe, ich begann in Schwan und Leier mit den "üblichen Verdächtigen" ;) Seit längerem besuchte ich mal wieder M56, sehr schön aufgelöst bei 150x. Ein direkter Vergleich zwischen meinem und Andreas 12"er (jeweils 22mm LVW + Baader [OIII] brachte keine grossartigen Unterschiede, wobei ich den Kontrast bei Andreas etwas überzeugender empfand, der spitze Teil des Sturmvogels kam mir und auch ihm heller vor - Streuung bei Baader [OIII]s? Der Sturmvogel aber auch Triangular Wisp erschlug einen heute wieder mit seiner Detailfülle. Durch Saschas 12er gab es einen für seine Höhe erstaunlich schönen M51 auf die Augen, Spiralarme waren bei 15mm bereits sichtbar.

Sascha stellte auch sein neues 8mm SWA 70° Skywatcher zum Test zur Verfügung, die Sternabbildung empfand ich als nicht schlecht, die Schärfe war durchweg brauchbar, nur der lange Augenabstand machte mir beim Einblick an M13 Schwierigkeiten, auch mit ganz herausgedrehter Augenmuschel konnte ich mein Auge nicht auflegen und jedes Schwanken brachte Abschattungen. Zum Vergleich ging dann noch Jans WO Zoomwan in der 8mm Einstellung in den OAZ, hier war das Bild merklich brillianter (ich zoomte dann auch noch fleissig bis in die höchsten Vergrösserungen (um die 350x). Für den günstigen Preis ist das SWA aber in Ordnung, gerade Brillenträger haben hier wohl ein gutes Preisleistungsverhältnis. 



Um beim Testen zu bleiben ging Horias Ronchiokular durch die Runde, Jans Spiegel war schnell als hervorragend eingestuft, ich musste mich noch etwas gedulden, denn mein dicker Spiegel warf Blasen wie ein Wasserkocher :D Ich hatte ihn dummerweise am Nachmittag schon im Kofferraum und damit sicher auf über 35° augeheizt, erst nach zwei Stunden war die Abbildung dann brauchbar und auch mein Spiegel konnte seine Ehre retten ;)
Zu späterer Stunde machte ich noch die Runde durch den Schützen, leider war die Transparenz ganz klar nicht mehr so gut wie am Vorabend, so dass die Objekte zwar toll aber nicht überragend waren. Von M16 dem ich nur einen kurzen Blick gönnte ging es zu M17, hier war wie gesagt weniger zu Sehen als am Vorabend aber es ist und bleibt ein beeindruckendes Objekt. Von dort ein Schwenk nach Südwesten und schon stand der Trifidnebel mit seiner wunderschönen Staubteilung im Okular, weiter nach Süden dann zu M8 dem Lagunennebel, fantastische Strukturen und der eingebettete Sternhaufen ist ein besonderer Leckerbissen.

Ich ging mit Sascha auf h+x Jagd, die er bisher noch nicht im Okular hatte, die aber freiäugig schon auffällig waren, auch auf Andromeda wurde ein fixer Blick geworfen, aber es ist nunmal noch nicht Herbst für die ganz grossen Aha Erlebnisse.

Gegen 1:30 Uhr verblieb nur noch der harte Kern von Jan, Horia, Thomas und mir. Ich wagte mich nun in ein Sternbild, dass ich bisher schändlicherweise links liegen lies, den Wassermann. Meine Tour begann ich beim Kugelsternhaufen M2, der überraschte mit einer Vielzhal an brillianten Sternen, ich beschrieb ihn als kleinere Version von M13 - einen Blick wert! Eigentlich sollte nun auch noch der Helixnebel ein gutes Stück südlich fallen, aber dort war es mir dann zu siffig und auch aufgehellt, so dass ich den Filter gleich im Koffer lies. Dafür ging es in die westlichen Bereiche des Sternbild zu NGC 7009, dem Saturnnebel. Der PN war auf Anhieb im Übersichtsokular, sehr hell mit einem Hauch von türkiser Farbe, das will bei meinem sehr unterentwickelten Farbsehen bei Nacht schon was heissen...  Bei 150x waren auch die "Henkel" die aber mehr kleine Strichförmige Auswüchse sind zu sehen. Die nicht allzu üppig vorhandenen Feldsterne ermunterten mich zu einer Zeichnung (die Müdigkeit war nach 2 Uhr schon merklich).


Ein weiterer Kugelsternhaufen in unmittelbarer Nähe zum Saturnnebel ist M72 auf den mich Horia aufmerksam machte, der schwächste des ganzen Messierkatalogs und mit 60.000 Lichtjahren auch nicht gerade in der Nähe, war er zwar gut zu sehen aber es bleibt bei einem galaxiehaften, runden Eindruck ohne starke Konzentrierung und bar jeglicher Einzelsterne.
Zur Entspannung lag ich dann auch einfach mal 10min auf der Strasse und bewunderte diese wundervolle Milchstrasse, die sich fast durch den Zenit von Horizont zu Horizont spannte - das könnte ich auch die ganze Nacht machen :)

Jan weilte derweil schon eine ganze Zeit mit Thomas entrückt im Binohimmel, generös wurde mir als Binobaunausen ein fantastischer Blick auf den Wildentenhaufen M11 vergönnt, das 4" Bino von Thomas ist für solche Objekte echt prädestiniert! 

Parallel mit Horia versuchte ich mich nun an einem recht schweren Objekt, einer nahen irregullären Zwerggalaxie - Barnards Galaxy... Das Zielgebiet ist sehr charakteristisch durch eine helle L-förmige Sternengruppe aber der Erfolg blieb aus, zwar war an besagter Stelle eine Aufhellung zu sehen, die besonders beim Schwenken auffiel und die auch Jan bestätigte, aber sie war schlicht zu gross um die Galaxie zu sein, wir sind hier mit Sicherheit Opfer der Aufhellung in diesem Bereich geworden. Aber um bei Galaxien mit schwacher Oberflächenhelligkeit zu bleiben schwenkte ich zum Abschied noch auf M33, sie war noch nicht sehr hoch aber bereits nebst der hellen HII Region gut aber detailarm zu sehen.

Ein Pling der Uhr riss uns aus der nun nicht mehr wegzudiskutierenden Müdigkeit - 3 Uhr... Die Dämmerung war bereits gut im Gange und so beschlossen wir diese schöne Nacht mit einem Blick auf die Plejaden, die sich bereits über den Baumwipfeln erhoben. Auf der Heimfahrt merkte ich erst die beiden Nächte hartnäckig und bin fast dankbar, dass es in der folgenden Nacht mal bewölkt sein soll ;)

Mittwoch, 7. Juli 2010

BB vom 07.07.2010

Datum: 07. Juli 2010
Ort: Taunus
23:00 bis 2:30
GG: fst 6m2
Wetter: weitestgehend klar
21 ° C
12" f/5 - 4" Bino

Nach ein paar Nächten mit "angezogener Handbremse" versprach die heutige Nacht der erste echt Knülller dieses Sommers zu werden, als einer der ersten Tage nach der Sommersonnenwende wird es wenn auch nur kurz auch wieder richtig dunkel.
Am Platz angekommen war Christina bereits am Schwenken, kurz darauf trafen auch Horia und Thomas ein und bauten auf. Als Nachzügler erschien vor Mitternacht noch unser SC-Freund aus Wiesbaden. Der Himmel war nach Norden leicht und fluffig bewölkt, ansonsten frei und von stellenweiese atemberaubender Transparenz wie ich sie dort noch nicht sehr oft gesehen habem vor allem nach Süden war die Sicht genial. 



Der Beginn markierten einige Standardobjekte wie M57, M27 und M13. In M13 begeisterten feinste Sternketten im Zentrum (vor allem nachdem ich nochmals die Justage wiederholt hatte), die Begleitgalaxie NGC 6207 war auffällig und sprang ins Auge. Erster Knacki des Abends sollte NGC 6118, die "Blinking Galaxy" in Serpens sein. Zusammen mit Thomas und Horia verbrachten wir relativ viel Zeit diese 13,x mag Galaxie aufzuspüren, aber obwohl wir zum Schluss jedes markante Merkmal des Zielgebiets identifiziert hatten gelang leider keine Sichtung. Bei Christina warf ich noch einen letzten Blick auf Saturn nebst Monden, der sich aber immer weiter in den tiefen Westen verzog.
Als nächstes Ziel hatte ich mir schon am Nachmittag die zentrale Galaxie des Galaxienhaufens Abell 2199 auserkoren: NGC 6166. Nur wenige Grad westlich von M13 entfernt, war das Auffinden recht problemlos, auch machte die ausgedruckte Detailkarte mit Sternen bis 14mag das Identifizieren der richtigen Stelle einfach. Tatsächlich war die 11m8 helle Galaxie auch problemlos zu sehen. Eine leichte Elongation war auszumachen, jedoch nicht sehr prägnant, ganz im Gegensatz zum sehr auffälligen, halbkreisförmigen Sternmuster um die Galaxie herum. Dank Thomas Leihgabe seines Beobachtungsstuhls konnte ich sogar eine Zeichnung anfertigen :)



Nach diesem eher ungewöhnlichen aber unspektakulären Objekt, durfte ich einen Blick durch Thomas' 4" Bino werfen. Der Cirruskomplex war fantastisch und sogar detailreich zu sehen, und das ohne Filter! Davon begeistert machte ich mich gleich daran den Nebelkomplex im 12"er mit [OIII] Filter aufzusuchen - es verschlug mir glatt die Sprache - sprichwörtlich knallehell und so detailreich, dass so manches Foto vor Neid verrauschen würde zeigte sich der fette Sturmvogel und die feingesponnene Knochenhand bei 6,3mm AP. Triangular Wisp - ungerechterweise von mit oft "das Gefussel in der Mitte" bezeichnet - habe ich derart detailiert noch nicht gesehen! Von diesem Nebelerlebnis berauscht, schwenkte ich einige Grad weiter zu Nordamerika - erneutes Staunen! Ich wusste vor lauter Nebel auf den ersten Blick erstmal gar nicht wo genau ich mich befinde. Schnell war ich aber am kleinen Orion orientiert und konnte den gigantischen Nebelkomplex abfahren. Die Form war so überdeutlich wie selten und sogar helle "Schockfronten" an der Kante des Nebels waren leicht auszumachen. Sogar der Nachbar - der Pelikannebel - wäre heute ob der Detailfülle ein dankbares Zeichenobjekt gewesen! Christina brach nach eins als erste auf, nachdem sie noch tapfer die Nacht genutzt hatte, trotz des in wenigen Stunden beginnenden 24h Dienstes...



Die südliche Milchstrasse war an diesem Abend besonders beeindrucken für das blosse Auge, sehr selten hat man an unserem Platz so gute Transparenz in diese Richtung, so war die Milchstrasse sogar zu später Stunde. der Mond war schon aufgegangen bis zur Baumgrenze in ca. 4-5° Höhe visuell wahrzunehmen und reich strukturiert. Das Foto entstand gegen viertel nach zwei, also nach Mondaufgang in Richtung Süden, 30s Einzelbild...
Der Schütze war schon sehr niedrig und trotzdem noch alle seine Stern gut zu sehen, der rote Antares strahlte noch fein wenige Minuten vor seinem Verschwinden hinter dem Baumhorizont!

Das zeigte sich natürlich auch an den Objekten, die ich allesamt in Horias 12"er bewundern durfte (mein Gerät stand einige Meter zu weit hinter der Hecke für den Süden). Ein hochgradig beeindruckender M17 bildete den Auftakt, so hell und strukturreich habe ich ihn vom letzten Jahr definitiv nicht in Erinnerung, allerdings war ich da auch mit [OIII] zu Gange während Horia einen UHC einsetzte. Der Trifidnebel war von feinen Dunkelnebeln geteilt und der Lagunennebel war nochmals weitaus besser zu sehen als in meiner Zeichnung vom vergangenen Jahr. Mit Thomas 8x42 Fernglas war das Surfen durch die südliche Milchstrasse ein unglaublicher Genuss und zum ersten Mal sah ich bewusst den Dunkelnebel Barnard 142/143 im Adler der sich deutlich vom hellen Milchstrassenband abhob.



Zum Abschluss der Nacht gönnte ich mir schon einen Vorgeschmack auf den Herbst, mit einem noch tiefen aber nicht minder schönen h+x, der Galaxie NGC 7331 im Pegasus und zu guter Letzt noch ein intensiver Blick auf den sich emporarbeitenden Jupiter, der aber noch mit atmosphärischen Details geizte.
Wenn irgendeine Nacht seit dem letzten Jahr das Prädikat wertvoll und aufputschend verdient hat, dann war es diese wunderbare Sommernacht - und um das ganze noch rund zu machen verabredeten wir uns gleich für die morgige Nacht erneut bevor wir um halb drei unserer Wege zogen ;)

Dienstag, 6. Juli 2010

Die Newton Justage

Justage von Newton Teleskopen

Das Thema Justage wird Jeden der sich ein Spiegelteleskop zulegt früher oder später einholen. Oftmals werden gerade von Einsteigern gekaufte Newton Teleskope zunächst gar nicht justiert. Zwar achten viele Händler darauf, dass die Teleskope vor dem Versand bereits kollimiert (=justiert) sind, aber kaum ein Gerät wird diese Einstellung über den Transportweg beibehalten.
Immer wieder höre ich wenn es um die Frage nach dem ersten Teleskop geht:"Aber bitte keinen Newton, den muss man ja ständig justieren!" - Das ist zwar korrekt, wobei man hier auch zwischen den einzelnen Geräten unterscheiden muss, aber wenn man sich erstmal mit dem Thema richtig vertraut gemacht hat und es einige Male geübt hat, wird es derart in Fleisch und Blut übergehen, dass man kaum mehr darüber nachdenkt als beim Festziehen der Montierungsschrauben oder anderen Aufbauschritten. Auch Refraktoren können dejustiert sein, nur hat man hier oftmals gar keine Möglichkeit zur Kollimation (Justage), in jedem Fall ist sie nicht wie beim Newton in wenigen Minuten auf dem nächtlichen Feld zu bewerkstelligen. Tatsache ist: Nur ein gut justiertes Teleskop zeigt auch gute Bilder! Es lohnt sich immer die Justage zu prüfen und zu korrigeren, der Lohn ist eine oftmals erheblich bessere Abbildung mit scharfen Sternen!
Zur Veranschaulichung der Lichtwege in einem Newtonteleskop zeige ich hier zunächst nochmal den Strahlengang. Alle optischen Komponenten müssen exakt aufeinander ausgerichtet sein um eine saubere Abbildung zu gewährleisten. 
Die 4 Schritte der Justage
von den vier Schritten werden uns beim nächtlichen Justieren nach einem Transport nur zwei begegnen, die ersten beiden sind in aller Regel nur nach einer Demontage des Fangspiegels und/oder des Okularauszugs notwendig!

1.) Okularauszug auf Tubus
Dieser erste Justageschritt ist nur nach der Demontage des Okularauszugs notwenig, insbesondere wenn man den Okularauszug (OAZ) gegen einen neuen tauscht oder sein Teleskop komplett selber baut ist es wichtig, dass der Okularauszug völlig gerade sitzt. Dazu markiert man im Tubus durch Vermessen einfach den exakt dem OAZ Loch gegenüberliegenden Punkt und setzt einen Laser (Fangspiegeleinheit darf noch nicht montiert sein!) ein. Je nach Typ des OAZs kann man das z.B. durch unfüttern mit Unterlegscheiben erreichen. Trifft der Laserpunkt exakt die Markierung im Tubus ist dieser Justageschritt abgeschlossen.

2.) Fangspiegel auf Okularauszug
Auch dieser Justageschritt ist eher selten durchzuführen, bspw. wenn man den Fangspiegel (FS) ausgebaut hatte oder er durch Unachtsamkeit an der zentralen Schraube der Fangspiegeleinheit verdreht wurde. Für diesen Justageschritt benötigt man andere Justagewerkzeuge als für die letzten beiden Schritte, ein Laser kann diesen Justage nicht leisten. Allgemein gängig war lange ein so genanntes Cheshire, vielen Teleskopen liegt ein einfaches Justierokular bei, dass ebenfalls tauglich ist. Beim Einblick durch solche Justierhilfen, achtet man auf den vollständig sichtbaren Fangspiegel. Ist er nicht hundertprozentig auf den Okularauszug ausgerichtet, erscheint er nicht exakt mittig und nicht ganz rund. In der linken Grafik muss der FS noch weiter nach unten versetzt werden damit er mittig im OAZ erscheint. 

 

Bei diesem Justageschritt können in der Praxis die Spiegelbilder die vom Hauptspiegel hochgeworfen werden mitunter verwirren, ist man irritiert empfiehlt es sich den Hauptspiegel einfach mit einem weissen Blatt Papier abzuschatten.

An dieser Stelle will ich ein weiteres Justagetool vorstellen, dass auch bei diesem Schritt schon wertvoll Dienste leistet, aber auch die letzten beiden Schritte beherrscht: Das Concenterokular von Spheretec (dort als Justage Set Newton II erhältlich). Ich besitze derzeit die von der Generation II verschiedenen erste Version - es ist praktisch das selbe, nur dass in der ersten Generation die Justierringscheibe und das Justierokular noch zwei getrennte Einheiten waren, während die neue Generation alles in einer 2" Hülse untergebracht ist.

 
 
Die Plexiglasscheibe mit den Ringen erlaubt im Justageschritt 2 intuitiv genau zu erkennen ob der Fangspiegel rund und mittig zum Okularauszug ist. Bei meiner alten Version wird die Scheibe von Innen an den 2" Okularauszug gesetzt, das andere Teil in die 1,25" Reduzierung am OAZ. In der aktuellen Version ist alles in einem 2" Gehäuse (1,25" ebenfalls erhältlich) untergebracht, dass einfach wie ein Okular in den OAZ gesteckt wird. 

 

3.) Fangspiegel auf Hauptspiegel
Dieser Schritt gelingt leicht und schnell mit einem Justierlaser, aber auch mit einem Justierokular á la dem Concenter ist dieser Schritt einfach zu erledigen. Für die Laserjustage benötigt der Hauptspiegel einen korrekt sitzenen Mittenmarkierung, dies ist eigentlich bei allen modernen Newtonteleskopen der Fall, ein Ring ist in der Mitte des Hauptspiegels zu sehen. In den folgenden Beispielfotos ist es ein per Schablone auf den Spiegel meines 4,5" Reiseteleskops angebrachter Punkt.

Der Justierlaser wird in den OAZ gesteckt, bereits hier scheiden sich die Geister, viele schwören darauf den Laser nicht zu klemmen damit er nicht verkippt, andererseits wird das Okular später auch geklemmt und kann somit eher die selbe Neigung annehmen. Ich justiere meist bei um 45° gekippten Tubus. Ein 1,25" Laser, der nochmals in einer 1,25" Reduzierung eines 2" Okularauszugs steckt bietet leider immer wieder Möglichkeiten zur Verkippung, hier lohnt es sich einen 2" Laser anzuschaffen, die Verkippung durch die Reduzierung ist somit wenigstens ausgeschaltet.

Schaut man bei aktiviertem Laser in den Tubus auf den Hauptspiegel muss der Laserpunkt nun exakt in die Mittenmarkierung des Hauptspiegels (HS) zeigen, das ist hier im ersten Foto nicht der Fall:

 

Durch Drehen der Justageschrauben am Fangspiegel wandert der Punkt, er ist nun so genau auf die Mitte auszurichten:

 

Geschafft - Mit ein bisschen Übung ist seit dem Beginn der Justage vieleicht eine Minute vergangen.

 

Mit dem Concenterokular gelingt die FS Justage ebenfalls, man bringt das Bild des Hauptspiegels nun in die Mitte des Fangspiegels. dass die Spiegelug des Fangspiegels noch nicht zentrisch im Hauptspiegel sitzt wird in diesem Justageschritt ignoriert, wichtig ist nur, dass der Hauptspiegel mittig im Fangspiegel zu sehen ist. Zugegeben, die ersten Male werden einen die vielen miteinander korrospondierenden Spiegelungen etwas verwirren, man muss sich einfach immer klar machen, welche Komponenten im jeweiligen Schritt wichtig sind und die anderen ignorieren.

 

Links sitzte der Hauptspiegel (weiss) noch nicht in der Mitte des Fangspiegels...

4.) Hauptpiegel auf Fangspiegel
Wir nähern uns dem Ende unserer Justage, nun gilt es den Hauptspiegel auf den Fangspiegel auszurichten, dies geschieht mit den Justageschrauben am hinteren Tubusende. Grundsätzlich ist es sehr angenehm, diesen Justageschritt ohne Werkzeug auszuführen, manche Teleskope haben bereits von Werk aus Rändelschrauben oder Muttern die das werkzeuglose Justieren ermöglichen, für wenige Euro kann man das auch aus dem Baumarkt nachrüsten, bei zölligen Schrauben muss man wohl einen Internetversand bemühen.

Mit dem Laser ist dieser Schritt wieder am schnellsten, vor allem aber am komfortabelsten zu lösen. Der Laser verfügt über eine um 45° gekippte Scheibe, wo der Laserpunkt seinen Weg vom Laser über Fangspiegel zum Hauptspiegel, zurück zum Fangspiegel und weiter zurück in den OAZ, beendet. Dieser Laserpunkt muss nun exakt in seinem Ursprung (das Loch in der Mitte der Scheibe des Lasers, dahinter sitzt die Laserquelle) finden. 

 

Hier befindet sich der Laserpunkt noch nicht im Ursprung, durch Drehen der Justageschrauben am Hauptspiegel muss dieser Laserpunkt nun "eingelocht" werden ;)

 

Verschwindet der Laserpunkt in seinem Ursprung bleibt nur ein diffuses Leuchten um das Loch herum. Nun kann es aber bei extremer Dejustage durchaus sein, dass der Laserpunkt nicht einmal seinen Weg zurück in den OAZ findet und somit gar nicht auf der Scheibe zu sehen ist, hier hilft nur im Tubus nach dem Laserpunkt in der Nähe des OAZ zu suchen und ihn erstmal in den OAZ zu bringen bevor man die Feinjustage an der Laserscheibe machen kann. Sofern sich Raucher im Mitbeobachtervolk finden, kann ein dezenter Hauch in den Strahlengang hier Aufschluss geben, aber ich ermuntere ausdrücklich niemanden dazu ;)

Im Concenterokular ist dieser letzte Schritt ebenfalls gut zu vollziehen, allerdings ist er gerade bei grösseren Newtons weniger komfortabel, denn während man beim Laser die Scheibe auch vom unteren Ende des Tubus aus sieht und das Wandern des Punktes beobachten kann, haben die wenigsten Menschen so lange Arme um einen 8 oder 12"er während dem Einblick am Hauptspiegel zu justieren. Hilfreich ist hier aber eine zweite Person! Zu sehen ist nun das rechte Bild im oberen Abschnitt 3.) Nun gilt es die FS Spiegelung auf dem Hauptspiegel in die Mitte zu bekommen. 

 

Sonstiges
Was bei der Laserjustage ebenfalls nicht berücksichtig wird ist der vielen mysteriös erscheinende "Offset" - Bei Teleskopen mit schnellen Öffnungsverhältnissen (f/5 und schneller) muss der Fangspiegel etwas vom OAZ weg versetzt werden um eine volle Ausleuchtung zu erreichen (natürlich auch abhängig von der Grösse des Fangspiegels. Die geometrische Mitte des Fangspiegels ist in diesem Fall also nicht gleich der Mitte des Strahlengangs, wird der Offset hier nicht berücksichtigt, verliert man einige Millimeter an Ausleuchtung am Rand. Das Spheretec Concenter berücksichtig das bei der Justage automatisch, man kann seinen Offset aber beispielsweise auch durch ein Programm wie "MyNewt" (Freeware) ausrechnen lassen und den Spiegel entsprechend auf die Fangspiegelhalterung kleben.

Neben den hier erwähnten Kollimationshilfen gibt es noch eine Vielzahl an anderen Instrumenten. So kann als einfachstes Justierokular bereits eine (schwarze) Filmdose dienen, hier wird einfach ein sehr kleines Loch exakt mittig gebohrt um einen zentrierten Einblick auf die optischen Komponenten zu erhalten. Weitere Spezialkollimierer sind ein "barlowed" Laser an den zusätzlich noch eine Barlowlinse adpatiert wird oder der sehr teure GMK, der eine gänzlich andere aber sehr genaue Justage mit vielen verschiedenen Teleskoptypen ermöglicht...

Persönliche halte ich die Kombination aus Laser und Concenter für besonders praxistauglich (Feldeinsatz) und auch vom Preis/Leistungs Verhältnis her ideal.

Fazit:
  • Eine saubere Justage steigert die Leistungsfähigkeit des Teleskops enorm - unjustiert beobachtet man mit "angezogener Handbremse"!
  • Die Justageschritte sind exakt in dieser Reihenfolge durchzuführen!
  • Justage gelingt nach etwas Übung wesentlich schneller als der Aufbau des Teleskops!
  • Laser können den Justageschritt 2 (FS auf OAZ) nicht leisten (Ausnahme: Markerung auf dem Fangspiegel)
  • Laser mit Sorgfalt behandeln, harte Schläge können ihn selbst dejustieren, dann muss er selbst justiert werden!
  • Viel Spass mit feinsten Sternabbildungen ;)
 Ich habe mich am Ende auch noch durchgerungen, ein kleines künstlerisch arg holpriges Video zum Thema Justage zu drehen... Man sei gnädig aber vieleicht macht es den ein oder anderen Schritt nochmal verständlicher.



Die Newton Justage from Benny Hartmann on Vimeo.



© 2010 Benny Hartmann

Montag, 5. Juli 2010

BB vom 05.07.2010

Datum: 05. Juli 2010
Ort: Taunusstein - Vorgarten
23:00 bis 0:00
GG: ~5m
Wetter: weitestgehend klar
17 ° C
12" f/5

Völlig entgegen meiner bisherigen Gewohnheit (und auch gegen die Meteoblue wettend...) stellte ich des Abends mein Gerät im heimischen Vorgarten auf. Vom Balkon ist Dobsonbeobachtung ein Nogo und ausserdem ist es sehr sehr hell. Letzeres ist es natürlich auch im 1,50m entfernten Vorgarten :D Die hartnäckige Laterne stört einfach, aber seit ein paar Monaten ist eine einfache Stellwand auf unserem Balkon, die als Sichtschutz gar nicht mal so schlecht funktionierte.

Der Himmel war auch für unsere innerörtlichen Verhältnisse gar nicht mal so schlecht, die Sicht ist naturgemäss sehr eingeschränkt, nach Osten ist ab Zenit Schluss, nach Süden und Norden gehen auch nur etwa 30° abwärts des Zenit, nur der Westen erlaubt Beobachtungen bis 20° Höhe, aber da steh ja zum Glück die Laterne ;) Nichtsdestotrotz ist einiges möglich. Den Auftakt bildete M51 - wahrlich kein Augenöffner bei den beschriebenen Bedingungen, aber beide Kerne gut zu sehen, M51 mit grossem Halo und Ansatz (!) eines Spiralarms. Nächster Versuch: M101 - ebenfalls gut auszumachen, Details waren leider keine festzunageln bei diesem Himmel, aber ganz klar kam hier schon rüber, dass da "mehr" ist als ein strukturloser grauer Flecken...

Der Herkules steht in Zenitnähe und damit optimal für den Vorgarten. M13 begeistert heute bei 150x mit feinen Sternketten, hier halte ich mich relativ lange auf, besuche aber auch noch den kleinen Bruder M92 weiter nördlich, auch gibt es eine Unzahl an Einzelsternen aufs Auge. Gerade ebenso über dem Hausdach die Leier, M57 steht mit hervorragendem Kontrast zum Hintergrund bei 150x als gequetschter Nebel mit Helligkeitsabstufungen da.
Da ich die einzelnen Objekte recht lang genoss (alles schon viel zu lange her!) und nun doch noch Wolken von Westen her aufzogen, ging es alsbald wieder in die vier Wände, schön, alles einfach auf den Balkon (Hochpaterre) zu stellen, nur die Spiegelbox musste den Weg ums Haus herum antreten. Fazit: Ich habe so viele Jahre über meine Balkonsicht gemeckert, grösstenteils ist das sicher gerechtfertigt, aber so ein bissl was geht nun mit dem Sichtschutz doch, manche Grosstädter wären wohlmöglich froh über den Himmel, so eingeschränkt er auch sein mag - werde ich wohl öfter mal nutzen....



Was hab ich da wohl angepeilt.... Mizar
© 2010 Benny Hartmann

Sonntag, 4. Juli 2010

BB vom 04.07.2010

Datum: 04. Juli 2010
Ort: Laufenselden
22:00 bis 2:15
GG: -.-
Wetter: grösstenteils bewölkt
19 ° C
12" f/5 - ETX70

Nun, da ich neuen Mut aus dem fertiggestellten Dobs geschöpft habe, lasse ich mich gern zu Verzweiflungstaten hinreissen um in den Genuss von ein paar Sternen zu kommen - und seien es noch so wenige...
Kurzerhand musste Jan als Opfer dieser Sucht herhalten und da die Wetterprognosen für die Zeit nach Mitternacht einen Aufriss der Wolken prognostizierten, fuhren wir zusammen zum Beobachtungsplatz. Bis zum Ende der Dämmerung blieb uns noch unendlich viel Zeit für Aufbau und Palaver, die ersten Sterne tauchten auf und als es nun doch schon etwas dunkler wurde, hielt ich kurz auf NGC 6910 - es sollte leider das letzte DS Objekt des Abends sein...
Der Himmel zog zu und das änderte sich auch nicht bis wir gegen 2:15 Uhr - Zum Glück kann ein Abend in astronomischer Gesellschaft, an der frischen Luft, im Schatten der Teleskope und mit immenser Glühwürmchenbeleuchtung, gar kein Reinfall sein ;)
Wie zum Hohn zeigte sich der Himmel, als wir auf der Heimfahrt kurz für das Heben eines Geocache hielten, wieder aufgerissen aber der Mond war in immenser Höhe, was wir durch die Bewölkung gar nicht mitbekommen hatten.


Freitag, 2. Juli 2010

BB vom 02.08.2010

Datum: 02. Juli 2010
Ort: Laufenselden
23:00 bis 1:15
GG: <5,5m
Wetter: wechselhafte Schleierbewölkung
21 ° C
12" f/5 - 8" SN

Eigentlich gedachte ich, den Abend eher auf der Couch zu verbringen, aber als dann recht frühzeitig auch die Letzte die noch Interesse an meiner Anwesenheit hatte eingeschlafen war entschied ich mich doch nochmal rauszufahren. Zwar war der Himmel nicht ganz wolkenfrei aber für meinen Geschmack gab es doch genug Lücken. An der Hauptstrasse hatte ich die Sekundeneingebung, statt rechts auf den heimischen Feldweg, nach links Richtung Beobachtungsplatz zu schwenken. Dort angekommen ging es an den befriedigenden Aufbau, Justage passt, und die zusätzliche Schraube an den Höhenrädern macht sich bezahlt - die Sicheln biegen sich bei Horizontbeobachtung nicht mehr. Heute gibt es den erste Abend mit meinem neuen Telrad, fantastisch, nachdem ich vor einigen Tagen den optischen Sucher so verfluchte... Endlich ist wieder alles in fünf Sekunden mit "Benny-Goto" angefahren :D

Nach Süden prangte der Skorpion, alle anderen Richtungen waren bis gut 20-30° Höhe bewölkt, was sich auch über den Abend hin nicht zum Positiven änderte, nach Südwesten war den ganzen Abend durch ein tolles Wetterleuchten zu sehen, das Sportlerheim war noch von lautstark feiernden WM-Jüngern frequentiert... Astronomie mit Vuvuzelaanfeuerung - warum nicht ;)

Überraschenderweise hielt nach einigen Minuten tatsächlich noch ein Auto neben mir und Christina und Helmut machten sich an den Aufbau des 8" Vixen SNs (einen Teleskoptyp den ich an dem Abend zum ersten Mal live sehen konnte), beim Anblick der EQ6-Schlepperei war ich instinktiv dankbar, dass ich "nur" einen 12"er aus dem Auto zu wuchten hatte :P So schlecht der Himmel auch war, die Temperaturen hatten schon was für sich, nach der nun fast 10 Tage andauernden 30°+ Periode war die "Abkühlung" auf 20° angenehm und es war die erste Nach für mich, wo ich nicht nur socken- und jackenlos in kurzen Sachen beobachten konnte, sondern sogar immer noch schwitzte! Wer auch immer das nächste Mal dort hoch fährt bringe aber bitte eine Heckenschere mit, wir haben nach Süden fast 15° Sicht verloren ;)
An Objekten war der Abend nicht üppig, mangels mitgebrachtem Filter war bei diesem Himmel die Gasnebel im Schwan nicht mal einen Schwenk wert, also beliess ich es bei einigen nicht minder schönen Standardobjekten, namentlich M71, M13, M92, M27, M57 und dem "Rocking Horse Cluster". Alle Objekte waren aber detailreich und begeisternd, nach einer Stunde Temperaturanpassung war die Abbildung auch leckerst :) 

Wir bekamen zu später Stunde auch noch massenhaften Zulauf an den Teleskopen, die Jugendlichen (12-13) die oben ihren Saisonabschluss mit einer Zeltnacht feierten kamen interessiert zu uns und setzten sich hartnäckig um die Teleskope... Bei einigen bangten wir nun doch noch intensiver über unserer künftige Rente aber durchgeschaut hat das ganze Dutzend und einige waren auch richtig interessiert und begeistert. Wie immer waren die Einheimischen sehr überrascht, dass man von "so weit" in ihre Metropole reist nur um Sterne zu gucken... Am Schluss lag da immerhin noch ein halbes Dutzend auf der Strasse, fragte uns Löcher in den Bauch und erzählte uns die ihrer Meinung nach neuesten schmutzigen Witze :D Erst um viertel vor Eins, nach einer Menge "Oaaah!" "Alder wie geil!" "Gib dir die vielen Löcher!" usw. beim Blick auf den Mond, der sich inzwischen schon über die Baumwipfel gekämpft hat, waren wir wieder allein.

Wir schauten aber nur noch ein bisschen Mond, der Himmel war natürlich zu sonst nichts mehr zu gebrauchen, und dann ging es an den Abbau und die Heimfahrt - Sehr schöne Nacht, auch wenn's gern länger hätte dauern können, der Himmel gern 0,5-1mag hätte besser sein können und ich nun endgültig keine Vuvuzelas mehr hören kann ;)

Donnerstag, 1. Juli 2010

ATM Bericht 12" f/5 Hypatia

12" f/5 Gitterrohrdobson "Hypatia

Ich habe einige Zeit nachgedacht, ob für dieses Gerät ein Selbstbaubericht gerechtfertigt ist, immerhin ist es ein weitestgehend montiertes Martinibausatzgerät und kein wirklicher Selbstbau, aber die langen Wochen die ich gebraucht habe bis zum Firstlight und der ein oder andere Schweisstropfen auf dem Weg zum fertigen Teleskop haben mich dann doch überzeugt.
Im Februar konnte ich mein teilmontiertes Martinigerät persönlich auf dem ATH in Hückelhoven in Empfang nehmen, fantastisch - das Schleppen des Volltubus Galaxy soll nun also bald ein Ende haben. Seit gut vier Monaten liegt er zu diesem Zeitpunkt schon zerlegt im Keller, nur mein 4" Richfieldteleskop rettete mich über den Winter, der aber ohnehin derart schlecht war, dass sich kaum Gelegenheit zur Reue zeigte...


Das Teleskop liegt in seiner Rohform zwischen den bei Dieter Martini angebotenen Bausätzen und den komplett fertigen Geräten. Sowohl der Hut als auch die Spiegel- und Rockerbox sind bereits zusammengebaut/geleimt. Bohrungen für Höhenräder, OAZ u.ä. sind aber noch nicht vorhanden, die Höhenräder und Stangen liegen bei. Der erste Schritt ist natürlich die Vorbehandlung des Holzes, schliesslich soll er am Schluss ja auch ordentlich gegen Nässe geschützt sein und abgerundete Ecken sind ästhetisch auch wünschenswert. So sieht die Spiegelbox (und alle anderen Teile) vor dem ersten Schleifgang aus:

 

In mehreren Schleifgängen (ca. 180/300/800) werden alle Teile schön glatt und rund abgeschliffen, für die Rundungen der Kanten benutze ich einen Schleifklotz (unidealerweise war es eine kleine Tupperdose...). Nach einigen schweisstreibenden Nachmittagen sah es schon erheblich besser aus und vor allem war das Anfassen ein wahrer Genuss 

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Lack wurde ich im Baumarkt fündig, es handelt sich dabei um einen "Nanotech" Schutzlack für stark witterungsbeanspruchte Aussenhölzer (z.B. Türläden oder Holzverkleidungen auf der Wetterseite eines Hauses). Was mir sehr daran gefällt: Vor dem Verarbeiten ist der Lack ein Gelee, der sich erst während des Auftragens verflüssigt, Sauerei ist damit weitestgehend zu verhindern. Nach jeweils 24h gibt es eine zweite Schicht - sicher ist sicher. Nach 2 Tagen erkläre ich die Teile für trocken - zunächst mal fühlt sich das ganze im vergleich zum hochglatten Holz sehr enttäuschend an :( Jan schubst mich auf die Technik des Nassschleifens. Mit 1200er Schleifpapier und Wasser geht es jetzt über den Lack und siehe da, nach kurzem Schleifen wird die Oberfläche nicht nur angenehm glatt sondern sogar richtig glänzend :)
 
 

Stangen in der Spiegelbox 

 

Die Stangenklemmung am Hut

 

In ganzer Pracht aber noch ohne OAZ oder Höhenräder... 

Jetzt macht er schon richtig was her - aber ausser für den Wetterschutz und die Ästhetik hat sich bis dato noch nichts getan! Zusammen mit meinem Vater mache ich mich an die Höhenräder. Nach Vorgabe setzen wir 4cm hohe Holzblöcke in die Rockerbox und stellen die Spiegelkiste hinein, nun werden die Höhenräderlöcher gebohrt und montiert, nun lässt er sich zum ersten Mal Schwenken und das tut er auch schon ganz smooth :)

Der OAZ wird genau eingepasst und montiert, jetzt sieht er zusammengebaut schon richtig einsatzbereit aus, mittlerweile ist es April und auch langsam Zeit, dass ich wieder ein einsatzfähiges Teleskop habe, doch hier warten noch einige Stolpersteine! Der Fangspiegel wird mit dem etwas teureren Silikon aus dem Baumarkt auf die FS Halterung geklebt, der Offset ist dabei schon berücksichtigt. Nun bleibt ja eigentlich nur noch die Verpflanzung des Hauptspiegels und dem Beobachten steht nichts mehr im Wege! -.- Weit gefehlt...

Der Galaxyspiegel ist tatsächlich an 9 Punkten mit der Zelle verklebt (!), die ganze Konstruktion ist dazu auch noch derat verwinkelt gebaut, dass man von keiner Seite richtig zwischen Zelle und Spiegel kommt... Radikale Massnahmen müssen her, ein altes Teppichmesser wird erhitzt und tatsächlich, die Klebepunkte strecken die Waffen :) Jetzt bekommt der Spiegel erstmal seine rituelle Waschung mit Spüliwasser und Aq.dest. aber die leider mittlerweile bekannten "Dreckkörner" weichen nicht :( Ich persönlich glaube, es handelt sich um über die Jahre festgebackene Pollen o.ä. Selbst eine sanfte Hand/Spüli Massage und das Einweichen mit Optical Wonder können hier rein gar nichts bewirken. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass eine durschnittlich verschmutzter Spiegel auch gute Leistung bringt und mir als letztes Mittel eines Tages noch die Neubelegung offen steht.
Der nächste Schock lässt nur wenige Tage auf sich warten... Der Spiegel passt beim besten Willen nicht in die Spiegelzelle :O!!! Tatsächlich fehlen hier gut 2mm die ich an einem sehr schweisstreibenden Nachmittag händisch runterschrubbe, bis der Spiegel endlich in sein neues Heim gleiten kann.

 

Der Bösewicht - Die Spiegelzelle

Jetzt aber, da dieses Problem auch noch gelöst ist, will mir kein Grund mehr einfallen nicht gleich loszulegen :) -.- ich bin einfach nicht kreativ genug um mir Probleme wie die folgenden vorzustellen - Auf den allerersten Blick merke ich schon: EXTREME HECKlastigkeit - das ist auf den ersten Blick verwunderlich, kämpfen doch fast alle Selbstbauer mit dem genauen Gegenteil: Einem zu schweren Hut. Nun ist das Gerät (ausser der Spiegelzelle) aber normalerweise für 25mm "Pizza"Spiegel gerechnet, mein elend schwerer 50mm Galaxyspiegel ist einfach zu dick und zieht stark nach unten. Spasseshalber ermittele ich wieviel Gewicht ich am Hut brauchte: Satte 3kg :D Aber das ist natürlich keine Option, die Höhenräder müssen wohl oder übel nochmals versetzt werden - Nun denn das Firstlight soll er aber trotzdem bekommen. Im Garten wird ein weiter entferntes Hausdach angepeilt - Seltsam, keine Chance das mit dem 32mm Okular scharf zu bekommen, ich sehe sogar mit volleingefahrenem OAZ den FS als unscharfen Schatten - okay das ist so ungewöhnlich am Tage nicht und das Dach ist vieleicht einfach zu nah. Mit dem 22mm LVW komme ich ganz knapp in den Fokus, mit dem 14mm Speers natürlich nicht, ist es doch eines der intrafokalkritischsten überhaupt... Später am Abend - das viel zu nahe Hausdach ist längst vergessen - der Mond soll mir nun zeigen wo in Sachen Fokus der Hammer hängt - Lange Gesichter... Keine Chance intrafokal auch mit dem sonst eher extrafokalkritischen LVW ein scharfes Bild zu bekommen - Die Stangen sind entschieden zu lang. In meinem jugendlichen Leichtsinn höre ich mich sagen:"Gut da müssen sicher so 2-3cm runter...

Der Dobson wandert ob dieser ersten Enttäuschung und enormen Zeitmangel für die nächsten Wochen im Bastelraum meines Vaters... Im Juni wird er schon leicht nervös, wie lange denn das Gerät da noch etwa stehen würde - nun ich weiss immer noch nicht wie weit die Stangen runtermüssen aber kann ja so schwer nicht sein, das herauszufinden. Ich entschliesse mich zum Praxistest - Eigentlich wollte ich es am Mond ausprobieren, aber der zeigte sich nie zu den Zeiten, zu denen ich Zeit zum basteln hatte. Nun sind Wolken ja oft auch etwas weiter weg und so mussten eben diese herhalten ;) Der OAZ wurde abgebaut und das Okular einfach so nah an den FS herangeführt bist sich ein scharfes Bild zeigte - Erstaunen!: Die Hülse vom 14mm Speers (als intrafokalkritischstes Okular als Präzedensfall ausgewählt) war komplett im OAZ Brett versenkt! Ein Lineal später wusste ich, das hier fast 90mm Fokusweg fehlen...

Nachdem Jan bereits lange kopfschüttelnd mein mühsames und langsames Problemlösungsverhalten beobachtet und mich auch schon öfter eingeladen hatte mit dem ganzen Krempel einfach bei ihm vorzufahren, belästigte ich ihn kurzer Hand (kann man nach vier Monaten noch von kurz reden?) und fand einen ganzen Nachmittag und Abend Herberge auf dem Jan'schen Gehöft :D Jetzt war der Praktiker am Werk! Nach telefonischer Rücksprache mit Jörn, der bei der Schwerpunktermittlung den letzten Knoten im Gehirn löste, gab es vier schöne neue Löcher für die Höhenräder und die Stangen wurden von Meister Jan persönlich gekürzt... Bei beiden Aufgaben, hat er mit Zollstock, Augemass und auch einer Portion Mut einfach zwei Werte als richtig angesetzt und drauflosgesäbelt.... Bei der Schwerpunktermittlung spendierte er auch noch das fast 1kg schwere 28mm UWAN um sicher zu gehen, dass da auch solche Kavenzmänner nicht zum Kopfnicker werden.

Der erste Test im Hof - Da war sie: Die ERLÖSUNG! :D Der Fokus sitzt perfekt, ich habe nun sogar beim 14mm Speers noch etwas Luft nach Innen und nach Aussen komme ich ebenfalls mit allen Okularen in den Fokus, Hecklastigkeit gehört der Vergangenheit an, und egal welches Okular: Der Dobson bleibt genauso stehen wie er soll - Endlich konnte ich mich in das Gerät wieder verlieben und nach einem kurzen Firstlight am hellen Junihimmel bekam meine "Hypatia" ihre schon vor Monaten angefertigten Edelstahlplakette auf den Hintern :)

 

Erster Fokustest - Die Höhenräder sind noch nicht versetzt

 

Nach allen bestandenen Tests, durfte dann auch das "Typenschild" Platz nehmen

 

Hypatia in ihrer natürlichen Umgebung ;)
Meinen tiefen Respekt vor allen Selbstbauern, die ausser den kleinen Problemchen mit denen ich zu kämpfen hatte, auch noch RICHTIGE Probleme beim Komplettselbstbau haben :D 



Sehr aufschlussreich und humoristisch auch der Baubericht aus Sicht von Jan, ohne den ich das Teil niemals zufriedenstellend zusammengebastelt bekommen hätte ;) 

Höhe Boden bis Oberkante Spiegelbox: 510 mm
Höhe Oberkante Spiegelbox bis Unterkante Hut: 885 mm
Höhe Unterkante Hut bis Oberkante Hut: 225 mm
Gesamthöhe: 1620 mm

Gewicht Rockerbox + Spiegelbox: 16,2 kg
Gewicht Stangen: 0,9 kg
Gewicht Hut ink. Telrad, OAZ, ÜOku: 2,8 kg
Gesamtgewicht: 19,9 kg

ATM Bericht 12" f/5 Hypatia

12" f/5 Gitterrohrdobson "Hypatia

Ich habe einige Zeit nachgedacht, ob für dieses Gerät ein Selbstbaubericht gerechtfertigt ist, immerhin ist es ein weitestgehend montiertes Martinibausatzgerät und kein wirklicher Selbstbau, aber die langen Wochen die ich gebraucht habe bis zum Firstlight und der ein oder andere Schweisstropfen auf dem Weg zum fertigen Teleskop haben mich dann doch überzeugt.
Im Februar konnte ich mein teilmontiertes Instrument von Astrooptik Martini persönlich auf dem ATH in Hückelhoven in Empfang nehmen, fantastisch - das Schleppen des Volltubus Galaxy soll nun also bald ein Ende haben. Seit gut vier Monaten liegt er zu diesem Zeitpunkt schon zerlegt im Keller, nur mein 4" Richfieldteleskop rettete mich über den Winter, der aber ohnehin derart schlecht war, dass sich kaum Gelegenheit zur Reue zeigte...


Das Teleskop liegt in seiner Rohform zwischen den bei Dieter Martini angebotenen Bausätzen und den komplett fertigen Geräten. Sowohl der Hut als auch die Spiegel- und Rockerbox sind bereits zusammengebaut/geleimt. Bohrungen für Höhenräder, OAZ u.ä. sind aber noch nicht vorhanden, die Höhenräder und Stangen liegen bei. Der erste Schritt ist natürlich die Vorbehandlung des Holzes, schliesslich soll er am Schluss ja auch ordentlich gegen Nässe geschützt sein und abgerundete Ecken sind ästhetisch auch wünschenswert. So sieht die Spiegelbox (und alle anderen Teile) vor dem ersten Schleifgang aus:

 

In mehreren Schleifgängen (ca. 180/300/800) werden alle Teile schön glatt und rund abgeschliffen, für die Rundungen der Kanten benutze ich einen Schleifklotz (unidealerweise war es eine kleine Tupperdose...). Nach einigen schweisstreibenden Nachmittagen sah es schon erheblich besser aus und vor allem war das Anfassen ein wahrer Genuss 

 

Auf der Suche nach einem geeigneten Lack wurde ich im Baumarkt fündig, es handelt sich dabei um einen "Nanotech" Schutzlack für stark witterungsbeanspruchte Aussenhölzer (z.B. Türläden oder Holzverkleidungen auf der Wetterseite eines Hauses). Was mir sehr daran gefällt: Vor dem Verarbeiten ist der Lack ein Gelee, der sich erst während des Auftragens verflüssigt, Sauerei ist damit weitestgehend zu verhindern. Nach jeweils 24h gibt es eine zweite Schicht - sicher ist sicher. Nach 2 Tagen erkläre ich die Teile für trocken - zunächst mal fühlt sich das ganze im vergleich zum hochglatten Holz sehr enttäuschend an :( Jan schubst mich auf die Technik des Nassschleifens. Mit 1200er Schleifpapier und Wasser geht es jetzt über den Lack und siehe da, nach kurzem Schleifen wird die Oberfläche nicht nur angenehm glatt sondern sogar richtig glänzend :)

 

Stangen in der Spiegelbox 

 

Die Stangenklemmung am Hut

 

In ganzer Pracht aber noch ohne OAZ oder Höhenräder...

Jetzt macht er schon richtig was her - aber ausser für den Wetterschutz und die Ästhetik hat sich bis dato noch nichts getan! Zusammen mit meinem Vater mache ich mich an die Höhenräder. Nach Vorgabe setzen wir 4cm hohe Holzblöcke in die Rockerbox und stellen die Spiegelkiste hinein, nun werden die Höhenräderlöcher gebohrt und montiert, nun lässt er sich zum ersten Mal Schwenken und das tut er auch schon ganz smooth :)

Der OAZ wird genau eingepasst und montiert, jetzt sieht er zusammengebaut schon richtig einsatzbereit aus, mittlerweile ist es April und auch langsam Zeit, dass ich wieder ein einsatzfähiges Teleskop habe, doch hier warten noch einige Stolpersteine! Der Fangspiegel wird mit dem etwas teureren Silikon aus dem Baumarkt auf die FS Halterung geklebt, der Offset ist dabei schon berücksichtigt. Nun bleibt ja eigentlich nur noch die Verpflanzung des Hauptspiegels und dem Beobachten steht nichts mehr im Wege! -.- Weit gefehlt...

Der Galaxyspiegel ist tatsächlich an 9 Punkten mit der Zelle verklebt (!), die ganze Konstruktion ist dazu auch noch derat verwinkelt gebaut, dass man von keiner Seite richtig zwischen Zelle und Spiegel kommt... Radikale Massnahmen müssen her, ein altes Teppichmesser wird erhitzt und tatsächlich, die Klebepunkte strecken die Waffen :) Jetzt bekommt der Spiegel erstmal seine rituelle Waschung mit Spüliwasser und Aq.dest. aber die leider mittlerweile bekannten "Dreckkörner" weichen nicht :( Ich persönlich glaube, es handelt sich um über die Jahre festgebackene Pollen o.ä. Selbst eine sanfte Hand/Spüli Massage und das Einweichen mit Optical Wonder können hier rein gar nichts bewirken. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass eine durschnittlich verschmutzter Spiegel auch gute Leistung bringt und mir als letztes Mittel eines Tages noch die Neubelegung offen steht.
Der nächste Schock lässt nur wenige Tage auf sich warten... Der Spiegel passt beim besten Willen nicht in die Spiegelzelle :O!!! Tatsächlich fehlen hier gut 2mm die ich an einem sehr schweisstreibenden Nachmittag händisch runterschrubbe, bis der Spiegel endlich in sein neues Heim gleiten kann.

 

Der Bösewicht - Die Spiegelzelle

Jetzt aber, da dieses Problem auch noch gelöst ist, will mir kein Grund mehr einfallen nicht gleich loszulegen :) -.- ich bin einfach nicht kreativ genug um mir Probleme wie die folgenden vorzustellen - Auf den allerersten Blick merke ich schon: EXTREME HECKlastigkeit - das ist auf den ersten Blick verwunderlich, kämpfen doch fast alle Selbstbauer mit dem genauen Gegenteil: Einem zu schweren Hut. Nun ist das Gerät (ausser der Spiegelzelle) aber normalerweise für 25mm "Pizza"Spiegel gerechnet, mein elend schwerer 50mm Galaxyspiegel ist einfach zu dick und zieht stark nach unten. Spasseshalber ermittele ich wieviel Gewicht ich am Hut brauchte: Satte 3kg :D Aber das ist natürlich keine Option, die Höhenräder müssen wohl oder übel nochmals versetzt werden - Nun denn das Firstlight soll er aber trotzdem bekommen. Im Garten wird ein weiter entferntes Hausdach angepeilt - Seltsam, keine Chance das mit dem 32mm Okular scharf zu bekommen, ich sehe sogar mit volleingefahrenem OAZ den FS als unscharfen Schatten - okay das ist so ungewöhnlich am Tage nicht und das Dach ist vieleicht einfach zu nah. Mit dem 22mm LVW komme ich ganz knapp in den Fokus, mit dem 14mm Speers natürlich nicht, ist es doch eines der intrafokalkritischsten überhaupt... Später am Abend - das viel zu nahe Hausdach ist längst vergessen - der Mond soll mir nun zeigen wo in Sachen Fokus der Hammer hängt - Lange Gesichter... Keine Chance intrafokal auch mit dem sonst eher extrafokalkritischen LVW ein scharfes Bild zu bekommen - Die Stangen sind entschieden zu lang. In meinem jugendlichen Leichtsinn höre ich mich sagen:"Gut da müssen sicher so 2-3cm runter...

Der Dobson wandert ob dieser ersten Enttäuschung und enormen Zeitmangel für die nächsten Wochen im Bastelraum meines Vaters... Im Juni wird er schon leicht nervös, wie lange denn das Gerät da noch etwa stehen würde - nun ich weiss immer noch nicht wie weit die Stangen runtermüssen aber kann ja so schwer nicht sein, das herauszufinden. Ich entschliesse mich zum Praxistest - Eigentlich wollte ich es am Mond ausprobieren, aber der zeigte sich nie zu den Zeiten, zu denen ich Zeit zum basteln hatte. Nun sind Wolken ja oft auch etwas weiter weg und so mussten eben diese herhalten ;) Der OAZ wurde abgebaut und das Okular einfach so nah an den FS herangeführt bist sich ein scharfes Bild zeigte - Erstaunen!: Die Hülse vom 14mm Speers (als intrafokalkritischstes Okular als Präzedensfall ausgewählt) war komplett im OAZ Brett versenkt! Ein Lineal später wusste ich, das hier fast 90mm Fokusweg fehlen...

Nachdem Jan bereits lange kopfschüttelnd mein mühsames und langsames Problemlösungsverhalten beobachtet und mich auch schon öfter eingeladen hatte mit dem ganzen Krempel einfach bei ihm vorzufahren, belästigte ich ihn kurzer Hand (kann man nach vier Monaten noch von kurz reden?) und fand einen ganzen Nachmittag und Abend Herberge auf dem Jan'schen Gehöft :D Jetzt war der Praktiker am Werk! Nach telefonischer Rücksprache mit Jörn, der bei der Schwerpunktermittlung den letzten Knoten im Gehirn löste, gab es vier schöne neue Löcher für die Höhenräder und die Stangen wurden von Meister Jan persönlich gekürzt... Bei beiden Aufgaben, hat er mit Zollstock, Augemass und auch einer Portion Mut einfach zwei Werte als richtig angesetzt und drauflosgesäbelt.... Bei der Schwerpunktermittlung spendierte er auch noch das fast 1kg schwere 28mm UWAN um sicher zu gehen, dass da auch solche Kavenzmänner nicht zum Kopfnicker werden.

Der erste Test im Hof - Da war sie: Die ERLÖSUNG! :D Der Fokus sitzt perfekt, ich habe nun sogar beim 14mm Speers noch etwas Luft nach Innen und nach Aussen komme ich ebenfalls mit allen Okularen in den Fokus, Hecklastigkeit gehört der Vergangenheit an, und egal welches Okular: Der Dobson bleibt genauso stehen wie er soll - Endlich konnte ich mich in das Gerät wieder verlieben und nach einem kurzen Firstlight am hellen Junihimmel bekam meine "Hypatia" ihre schon vor Monaten angefertigten Edelstahlplakette auf den Hintern :)

 

Erster Fokustest - Die Höhenräder sind noch nicht versetzt

 

Nach allen bestandenen Tests, durfte dann auch das "Typenschild" Platz nehmen

 

Hypatia in ihrer natürlichen Umgebung ;)
Meinen tiefen Respekt vor allen Selbstbauern, die ausser den kleinen Problemchen mit denen ich zu kämpfen hatte, auch noch RICHTIGE Probleme beim Komplettselbstbau haben :D 

UPDATE 11/2013:

Diverse Tuning Maßnahmen zur Streulichtminimierung und Versteifung

© 2009 Benny Hartmann