Datum: 15. Januar 2011
Ort: Taunusstein (Balkon)
21:30 bis 22:30
GG: ...
Wetter: zirrig
8° C
21:30 bis 22:30
GG: ...
Wetter: zirrig
8° C
12" f/5
Entgegen meines sonstigen Beobachtungsprogramms bot
sich heute seit langer (ewiger) Zeit der mir in klareren Zeiten eher
verhasste Mond als Zielobjekt an, von meinem Balkon aus, ist mit dem
grossen Dobson ohnehin nur sehr wenig und wenn nur für kurze Zeit in
Reichweite.
Nun ist es zugegebener Maßen schon eine Ewigkeit
her, seit ich bewusst mit grosser Öffnung auf unseren Trabanten gehalten
habe - ich war einmal mehr überrascht, was für unglaubliche Bilder hier
mit grosser Öffnung und brauchbarem Seeing drin sind.
Schnell ging ich mit der Vergrösserung hinauf und immer mehr
feinste Details fesselten mich, besonders im Bereich um den Krater
Gassendi. Das "neue" (oder sagen wir mal bisher durch das Wetter noch
jungfräuliche) Astrozoom Planetaryzoom
kam endlich zu Ehren - und das im wahrsten Sinne des Wortes! Das
Seeing war sicher nicht das einer Ausnahmenacht (was vom Balkon ohnehin
nicht möglich ist), trotzdem konnte ich es maximal zoomen und in einigen
ruhigen Momenten wurde ich durch solch feine Details an Boden-, Krater
und Gebirgsstrukturen belohnt, wie man sie nur sehr selten auf richtig
guten Astrofotos vom Mondarealen findet.
Auch der Mondrand war faszinierend, keine "langweilige" leicht
unebene Rundung sondern zerklüftet Gebirge die einem ein unglaublich
"nahes" Gefühl vermitteln, nach einer halben Stunde Mondüberflug hörte
ich schon Buzz Aldrin neben mir ;) Die eigentliche Überraschung kam beim
Nachschauen bei welcher Millimeterzahl ich hier eigentlich hantiere...
2,7mm, schlappe 555x Vergrösserung! Da war ich zunächst mal baff, so
hoch hatte ich meine Hypatia ohnehin noch nie getrieben und die Schärfe
und der Kontrast waren über jeden Verdacht der sinnlosen Vergrösserung
erhaben. So kann ich mir schonmal sicher sein, hier eine super Lösung
für die niedrigsten Brennweiten gefunden zu haben, das Schubsen ging
ebenfalls erstaunlichst problemlos bei dieser immensen Vergrösserung und
dem nicht gerade üppigen Planetarygesichtsfeld...
Nun konnte ich es natürlich nicht lassen und habe versucht, ein
kleines Filmchen durchs Okular aufzunehmen, dank meiner unruhigen Hand
(mit dem Stativ wollte es nicht klappen wegen der Höhe), könnte es etwas
übelkeiterregend sein und es ist was Schärfe und Details angeht nur ein
allerdmüdester Abklatsch des Okularanblicks, aber zeigen will ich es
dann nun doch. Natürlich gänzlich unbearbeitet bei dieser Qualität,
lediglich die Geschwindigkeit habe ich auf 50% verändert damit es nicht
ganz so stark springt... Aufgenommen mit einer einfachen Mini-DV und am
Ende mit der Handykamera afokal durch das 2,7mm Planetaryzoom.
(Video leider Datenverlust anheim gefallen...)
Datum: 16. Januar 2011
Ort: Taunusstein (Balkon)
22:30 bis 23:30
GG: ...
Wetter: klar
4° C
22:30 bis 23:30
GG: ...
Wetter: klar
4° C
12" f/5
Eine zweite Mondnacht, der ich keinen separaten BB
widmen möchte... Das Seeing war mau, ein eklantanter Unterschied zur
gestrigen Nacht. Unverfroren versuchte ich die selben Brennweiten wie
gestern einzusetzen aber es war kein bisschen gewinnbringend...
Durch einen simplen Haushaltsgummi bekam ich heute
aber die Kamera in den Griff und ziemlich zitterfrei ans Okular, so
entstand dieses kleine Medley mit den unterschiedlichen Vergrösserungen,
schön sieht man hier den Einfluss des Seeings...
Visuell sprechen wir natürlich auch hier von einer anderen Welt aber immerhin - zumindest lang ist es geworden ;)
Das spricht fürwahr für die lange Abstinenz seit
dem letzten Spätsommer wenn sich der bekennende Deepskyjünger freiwillig
die Netzhaut verbrutzeln lässt :P
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