Freitag, 27. Oktober 2006

Selbstbau Sonnenfilter No.1

Bekanntermaßen ist eine günstigste und gleichsam sehr sichere Möglichkeit die Sonne im Weißlicht zu beobachten, sich aus der visuellen Baaderfolie einen Sonnenschutzfilter zu basteln. Also bestellte ich mir einen DIN-A4 Bogen und begann zu schnippeln.

Zunächst versuchte ich mich an einer Papprollenversion, die mir aber nicht die nötige Stabilität bot die ich mir unter dem Objektivfilter vorstellte.
Also suchte ich im Haushalt nach passenden Alternativen. Mit dem Deckel eines Glasbehälters von IKEA wurde ich fündig, er passte gut über die Taukappe des 70/900 FHs und ist aus stabilem Plastik. Mit einem scharfen Teppichmesser entfernte ich zunächst den mittleren Teil des Plastikdeckels. Anschließend schnitt ich einen passenden Innenring aus stabilem Karton aus und klemmte damit die ausgeschnittene Folie in den Plastikring ein. Um die ganze Konstruktion wirklich sicher zu machen, bohrte ich drei kleine Löcher in den Rand des "Filtergehäuses" um somit mit kleinen Schräubchen den Filter fest an der Taukappe zu fixieren..

Et voila, ein Objektivsonnenfilter für wenig Geld, der sogar noch nach etwas aussieht ;)

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Obligatorisch soll nicht unerwähnt bleiben, dass das Betrachten der Sonne mit Risiken behaftet ist - bei fehlender bzw. beschädigtem (Objektiv!)Sonnenfilter hat man Ruck-Zuck drei Punkte am Arm. Deshalb ist der Filter mit Sorgfalt zu bauen und gegen Herunterfallen (Wind, Rempler) zu sichern! Auch ist er vor jeder Beobachung auf Schäden zu überprüfen und auch sehr wichtig den optischen Sucher abmontieren oder sehr sicher verschließen. Dass dies alles keine langweiligen Standart Sprüche sind beweist dieser "Erfahrungsbericht"...
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Zuletzt noch ein Foto das mir dankenswerter Weise von Marek zu Verfügung gestellt wurde.
So darf man es auf keinen Fall tun!
Der Bildautor dachte zwar zu keinem Zeitpunkt daran durch das Okular zu schauen sondern nur seine Kamera, der Gefahr auszusetzten, aber das Nichtabdecken des Suchers und die lapidare Befestigung mit Tesafilm ist höchst gefährlich!
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Freitag, 20. Oktober 2006

Erfahrungsbericht: TS 90/500 Refraktor

Hersteller: TS (Markenname)
Öffnung: 90 mm

Brennweite: 500 mm

Bauart: Refraktor (FH Achromat)

Okularauszug: 1,25" 
Neupreis: ca. 150€ (nicht mehr erhältlich)
Noch in Besitz: NEIN

Mein neuer Richfielder - ein TS 90/500 FH Refraktor. Ursprünglich plante ich den Kauf eines 80mm ED Refraktors als kleine transportable Richfield Ergänzung zu einem kommenden Dobson, doch damit würde ich mich derzeit doch finanziell arg übernehmen, besonders wenn man noch das nötige 2" Zubehör mit einrechnet, daher habe ich mir dieses Gerät günstig zugelegt. 

Da das Gerät ausschließlich für die Deepsky Übersichtsbeobachtung dienen soll, dürfte der Farbfehler den ein f/5,5 Fraunhofer produziert eher von zweitrangiger Bedeutung sein. Nachdem ich jetzt schon einige Male mit dem Gerät beobachtet habe, kann ich sagen, dass es meine Erwartungen voll erfüllt und teilweise sogar übertroffen hat. Ein Planetengerät ist es sicher nicht aber auch Vergrößerungen für Kugelsternhaufen und planetarische Nebel sind ohne Probleme möglich.

Das Instrument ist für die Richfieldbeobachtung uneingeschränkt tauglich obschon es nicht über einen 2" Okularauszug verfügt der noch etwas mehr Feld bieten würde. Der Farbfehler ist sichtbar, insbesondere an hellen Objekten, inwieweit einen das stört ist Ansichtssache und eine Frage des Geldbeutels.

Fazit:

Dieser Refraktor war mein erster Berührungpunkt mit Richfield. Rückblickend kann ich sagen: Schlecht war er nicht, mit f/5,5 auch nicht GANZ so farbesprühend wie sein großer Bruder mit 102/500. Wenn ich mich richtig erinnere war er 2006 schon ein Auslaufmodell und von daher günstig zu bekommen. Nachteilig ist der bereits ewähnte Okularauszug. Wer einen zu einem guten Preis unter 100€ angeboten bekommt und es stört nicht kein 2" Zubehör nutzen zu können: Man kann schlechteres mit dem Geld anstellen. Wer es hingegen ernst meint mit der Richfield Beobachtung der wird um ein Gerät mit einem 2" Auszug nicht herumkommen.