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"Ein abendlicher Blick vom Fenster seines Zimmers, vom Wege seines Gartens, von der Luke seines Daches, ein kurzes Stillestehen beim nächtlichen Gang durch den Park oder ein Überschreiten einer Wiese, und bald ist dem Naturfreund mit Hilfe einer Sternenkarte oder eines Sternbüchleins der Himmel bekannt [...] Aber einzig und unvergleichlich ist die Wirkung auf das Gemüt, die aus der Kentnis des gestirnten Himmels auf den Menschen niederstrahlt. Wer zu den Sternen aufschaut wie zu nimmer wankenden Freunden, dem gibt ihre ewige Ruhe im Strom des Lebens ein Bild von der Unendlichkeit und Größe der Welt, von der Kleinigkeit und Flüchtigkeit menschlichen Erlebens, den erhebt ihr Anblick über die kleinlichen Nöte des menschlichen Tagesdaseins und lenkt allabendlich wie ein Nachtgebet seine Gedanken aus der Tiefe des Alltaglebens zur Natur, zum Weltempfinden, zur Ewigkeitsidee. Und wenn er mit seine Gedanken aus den Fernen des Universums zurückkehrt zu sich, zur Menschheit, zur Erde und bedenkt, dass in der selben Stunde Tausende Gleichgesinnter in alen Zonen der Erde zu diesem Himmelsbilde aufschauen, Tausende in seinem Anblick das Wesen der Welt bedenken, Ruhe, Kraft und Erbauung finden, dass hunderte von Sternkundigen ihre Teleskope ebenso auf den Höhen der Cordilleren wie auf den Türmen des Vatikans, ebenso an den eisigen Felsenküsten des Nordens wie in der dunklen Tropennacht des Kaps auf diese Sternenpunkte richten, alle von gleichem Empfinden beseelt, von der gleichen Schönheit bezaubert - dann findet seine nächtliche Gedankenfahrt ins Reich der Sterne einen würdigen Abschluss durch das erhebende Gefühl von der Einheit der strebenden Menschheit, von dem friedlichen Zusammenschluss, von der geistigen Brüderschaft aller naturforschenden und naturverehrenden Völker und Menschen." 

Dr. Fritz Kahn 1914 (Die Milchstrasse)

Poesie entsteht, wenn die größte Realität mit der größten Merkwürdigkeit zusammentreffen.

James Dickey 


Wer hätte gedacht, dass so ein kleiner Raum zu fassen vermag alle Bilder des Universums?

Leonardo da Vinci über das Auge  

Es gibt also zahllose Sonnen und zahllose Erden, die ihre Sonne umkreisen ...

Giordano Bruno, 1583  (1600 für diese und ähnliche Aussagen in Rom verbrannt)


 

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