Eine traurige Nachricht... Der Mann hat definitiv Weltgeschichte geschrieben! Andererseits hatte er natürlich auch sein Alter, trotzdem mag ich an der Stelle nochmal an ihn erinnern :)
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Samstag, 25. August 2012
Montag, 20. August 2012
Das 3. ATDS TT 2012
... wo fange ich an?
Das Wochenende hatte es einfach in sich, von allem mehr als sonst, Wetter wie wir es uns manchmal wochen- oder monatelang wünschen, Sterne in ausreichender Zahl vor Auge und Optik, nette Gleichgesinnte und Gesprächspartner, lecker Würstchen vom indigenen Metzger, astronomisches Gerät jeglicher Couleur und VIEL Spaß.
Aber fangen wir von vorne an. Freitag mittag - alles gepackt und abfahrbereit aaaber mein Töchterchen (mit der ich auch schon drüber geredet hatte sie eventuell mal mitzunehmen) mochte mein Bein einfach nicht mehr loslassen, also kurzentschlossen ein paar Sachen von ihr in den Kofferraum geschmissen und dem armen Kind ein kleines Eckchen im vollgepackten Auto freigeräumt. Die Fahrt war bis auf ein bisschen Stau problemlos, gegen 18 Uhr rollten wir vor, gleich begrüßt von Seemichel mit den Worten: Aah der Benny, wir haben das Krankenhaus Korbach schon informiert." ^^ Da wollte und sollte ich dieses Jahr aber definitiv nicht aufschlagen.
Nach der ersten kurzen Begrüßungsrunde machte ich mich zügig an den Zeltaufbau (Danke an Jan fürs Organisieren und den Gummihammer, an Jonas für den Erst-Hammer), sollte ja schon vor Einbruch der Dämmerung stehen, zumal ich es erst einmal testweise aufgebaut hatte.
Lara war zu diesem Zeitpunkt schon hochgradig in den freien Fussballplatz verliebt, schon was anderes als an die Hauswand oder einen staubigen Bolzplatz kicken... Bei und nach der Fleischzufuhr gabs schon die ersten längeren und wirklich schönen Palaver mit unseren Leutchen, dieses Jahr (letztes Jahr war ich ja leider nicht dabei) waren es doch nochmal merklich mehr Besucher (hab da was von 44 im Kopf...), tolle Größe aber da sollten wir auch bleiben in der Größenordnung.
Lässig haben wir uns dann erstmal vor dem Tiggerschen Zelt im Kreise der Taunuiden hingefläzt und auf die Nacht gewartet. Lara war erstmal nicht kleinzukriegen, geschweige denn ins Zelt - also die schönste Art des Wegdämmerns: Auf einer Liege unter dem aufziehenden Sternenhimmel.
Zwar waren etliche Zirren unterwegs aber die 6m Grenze sollte im Laufe des Abends und der Nacht trotzdem noch problemlos geknackt werden. Ich ging am ersten Abend erst recht spät an mein Gerät und habe auch nicht viel mehr als ein paar der üblichen Standardkerzen beobachtet. Im Laufe der Nacht kamen auch noch ein paar Gäste aus dem Ort die von Jan fachmännisch in Sachen Astronomie auf den Minimalstand gebracht wurden und auch durch etliche Gerät schauten - in Hypatia entlockte ich ihnen sogar einige Wows an h+x Persei. Insgesamt war der Himmel vor allem im Zenit durchaus brauchbar allerdings sehr feucht, eltiche Male musste die Telradscheibe und auch die Okus in die Jackentasche wandern.
Die Nacht in Worte zu fassen ist schwer, denn die meiste Zeit wurde gefachsimpelt oder gesmalltalked und bei mir nur im Rahmen beobachtet, dafür habe ich endlich mal eine ganz erkleckliche Anzahl an Sternschnuppen gesehen, die ich sonst immer verpasse wenn ich am Okular klebe ;) Um etwa vier Uhr schleppte ich mich dann in mein Tipi.
____________________
7 Uhr - Das Zelt ist schon lichtdurchflutet, das Töchterchen mit wesentlich mehr Schlaf als ich auch schon hellwach. Draussen ist es noch sehr ruhig, aber schon herrliches Wetter und viel ist auch schon wieder im Trocknen begriffen, die Spiegel und die Okulare werden gelüftet. Meine EOS hat leider immer noch einiges an Kondenswasser zu bieten, was allerdings zu sehr netten Fotos führt.
Nach der Dusche regt sich immer mehr Leben im Camp und das Frühstück naht, echte Champions hauen sich da gleich nochmal ein paar Würstchen mit Bacon auf den Kocher (Danke an Manny für selbige Leihgabe!). Danach fahren wir beide erstmal nach Korbach, immerhin hatte ich mit der Verpflegung bis 5min vor Abfahrt nur für eine Person gerechnet und das Trinken ist ob der Hitze schon fast weg...
Auf unserem Platz ist es bei der Rückkehr bereits sehr wimmelig und noch sehr viel heisser, heute sollen ja bereits die 35° geknackt werden - Jan hat da natürlich mal was vorbereitet um uns dieser Bullenhitze zu entreissen: Ein kleiner Wanderausflug - Das Uppland bietet ja wie jeder sehen konnte eine tolle Landschaft und vor allem bei solcher Hitze auch genug kühle Wälder. Zu uns gesellt sich noch Seemichel und Sebastian (Danke fürs Durchhalten, war nicht immer so spannend für dich).
Wer uns kennt, der weiss, dass wir selten nur "für Spaß" durch den Wald tapsen (obwohl die meisten Wälder das durchaus auch verdienen) sondern auf der Suche nach dem ein oder anderen Geocache sind - so auch hier. Jan lotst uns auf den Eisenberg, oben angekommen bereits die ersten Ohs und Ahs meinerseits wegen einer toll restaurierten Ruine und dem beeindruckenden Aussichtsturm.
Eben jener hat mir dann nach ungezählten Stüfchen auch einen der, wen nicht DEN besten, Rundumfernblick meines Lebens beschert! Man mags von unten kaum glauben aber von oben hat man 360° (nicht 359,9) v ö l l i g obstruktionsfreien Fernblick in alle Himmelsrichtungen, und beim heutigen Wetter auch wirklich weit! Die Fotoschilder machen mir weiss, dass ich von hier den Taunus sehe - japp definitiv zu sehen dabei locker über 100km Luftlinie entfernt!
Lara hingegen hatte mehr Spaß in der Burgruine (nebst einem tiiiiefen ehemaligen Bergwerksschacht - natürlich gesichert). Von hier aus darf uns nun Sebastian mit dem GPS in der Hand lotsen und schon nach ein paar Metern gibts den ersten "Schatzfund" - im Wald ist es merklich kühler und so ist der Abstieg zu unserer nächsten Station auch mehr Labsal als Anstrengung. Ums kurz zu machen, wir haben dann noch einen sehenswerten (und richtig KALTEN) ehemaligen Goldstollen gesehen, von den Temperaturen her hätte ich da gerne noch bis zur Dämmerung gestanden... (8 Sekunden ISO 800, man konnte natürlich nur so 5m weiter gucken oculus nudis...)
Auf der Heimfahrt noch ein kurzer Stopp am "Korbach International Airport", da gabs heuer ein kleines Flughafenfest, aber irgenwie wars uns dann doch zu warm um es dort länger auszuhalten, also zurück ins kühle Auto und ab nach Rhena.
Am Platz holte ich mir dann auch mal einen heilsamen Schock an den beiden genialen Sonnenteleskopen (Kalzium und H-Alpha) von Hubertus - WOW!! Ich sah bisher nur durch kleinere H-Alpha Röhrchen von Lunt und dem PST... das hier ist eine komplett andere Welt und lässt mich direkt an die Veräusserung meines zukünftigen Erbes denken :D:D:D
In für mich ungewöhnlichen Kalziumlicht war die Sonne richtig cool und feine Gespinnste waren zu entdecken - im H-Alpha Teleskop hingegen sah die Sonne einfach wie ein gut gemachtes Foto in eben jener Wellenlänge zu beobachten mit feinst detaillierten und auch großen Protuberanzen (der "Bohrturm"!), ein Dank fürs Durchschauen lassen :)
Das Foto dazu war natürlich dilletantisch aber mit dem realen Eindruck im Hinterkopf wird es mir als Gedächtnisstütze dienen.
Dort fing dann auch zeitnah der Vortrag von Christian zum Thema Kometen an - ich bin nun kein ausgewiesener Kometenfan wenngleich ich sie mir immer mal gern anschaue wenn wieder ein hellerer in der Nähe ist - aber der Vortrag war spannend und umfassend, man konnte in jedem Fall auf den Geschmack kommen! Vor allem die Aussicht auf C/2011 L4 PANSTARRS im Frühjahr 2013 hat wohl allen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen - und dank Christians Ausführungen weiss ich jetzt sogar (endlich!) was C/2011 L4 auch wirklich bedeutet :D
Heute Abend wollte ich endlich mal wieder eine gescheite Grundjustage herstellen - etwas was ich gestern leider versäumt hatte - dank Meister Mannys Werkzeugkiste war das auch zügig erledigt und wir konnten wieder zum geselligen Teil des Abends übergehen, dem gemeinsamen Grillen - schon am Vormittag konnten wir uns beim örtlichen Metzger ausreichend Tierchen vorbestellen, die dann sogar frei Haus geliefert wurden (froh ist er sicher gewesen, immerhin hatte Rhena an dem Wochenende mal eben die doppelte Einwohnerzahl :D ). Die Uppländer Würstchen (mit Rosmarin) waren dann auch wirklich eine Offenbarung - ebenso die für alle kostenlose Kräuterbutter...mmmmmmmh aber ich nehme vom schreiben schon wieder zu ^^
Schon beim Grillen waren wir baff von den Veränderungen des Himmels im Vergleich zum Vortag aber auch zum Mittag - KEIN Wölkchen und KEIN Schleier - einfach tiefstes blau höchstens mal von einem Flieger mit kurzem Kondensstreifen angekratzt - Diese Nacht sollte uns nochmal merklich bessere Bedingungen bieten und zeigen was der nordhessische Himmel so auf der Pfanne hat. Um das auch zu würdigen habe ich mir vor dieser Nacht zumindest mal ein paar Karten angeschaut um auch was zum Gucken zu haben.
Nach der Dämmerung der Start ins All - erstmal wieder ein paar Standardobjekte wie den "Rocking Horse Cluster", den tollen alten Haufen NGC 7789 "Herschels Spiralhaufen" und auch den Cirrus Komplex (dank des bereits zu Beginn sehr guten Himmels auch mit Triangular Wisp und viiiel Nebelgespinst).
Nun will ich nach langer Zeit mal wieder einen alten Bekannten in Perseus besuchen, die Arp Galaxie 135 - NGC 1023 Aufgefunden ist sie relativ zügig und zeigt sich wie immer schön in Mitten einer Sternkette liegend. Auch die Andromeda Galaxie mit ihren Begleitern lässt sich bei locker 6m3 sehr schön beobachten, mit etwas Geduld und an der richtigen Stelle auch mit BEIDEN Staubbändern, allerdings hat sie noch nciht ihren höchsten Stand erreicht und leider sollte die Transparenz in Richtung Mitternacht einbrechen.
Zwei weitere Objekte die ich mir rausgesucht hatte, waren die beiden Kugelsternhaufen NGC 7006 und NGC 6934, beide im Sternbild Delphin beheimatet. 7006 ist wie auch 6934 schnell aufzusuchen und zeigt sich recht schwach und egal ob bei 107x oder bei 187x nur unaufgelöst wenngleich gemottelt und mit unruhiger Oberfläche. 6934 hingegen ist merklich heller und größer und zeigt schon bei mittleren Vergrösserungen Einzelsterne, bleibt aber auch bei höheren Vergrösserungen noch zu einem guten Teil unaufgelöst und nebulös.
Ein Abstecher in die Andromeda brachte Besuche bei "Mirachs Geist" (NGC 404 - aber man findet sie ganz einfach ;) ) und der Edgeon 891.
Wie schon erwähnt brach der Himmel leider in Richtung Mitternacht ein, aber vorher gönnte ich mir noch längere Zeit einen Flug ins All auf Jans Liegestuhl, wow! Ohne jegliche Obstruktion durch Bäume und ähnliches im Gesichtsfeld hatte ich ernsthaft die Bodenhaftung verloren wenn ich den Zenit bewunderte, auf diese Weise konnte ich auch meinen persönlichen Rekord von 11 Sternschnuppen in einer Nach aufstellen, normal bin ich nämlich immer DER, der zu gegebener Zeit in die falsche Richtung schaut ;)
Da die vorige Nacht recht lang war, diese am Ende schlechter wurde als Freitag und natürlich am nächsten Tag auch noch die Heimreise anstand war um 1:30 Uhr "schon" Schluss - aber sie hat mich nichtsdestotrotz einmal mehr hochgradig begeistert und tief befriedigt.
___________________
8 Uhr - Wieder brennende Sonne, soll ja heute auch durchaus nochmal ein paar Grad wärmer werden als gestern...
Das Frühstück fällt wegen der gelieferten Brötchen mal üppiger aus, sehr schade, dass so viel übrig blieb, da müssen wir nächstes Jahr entweder merklich wenige bestellen oder auf Selbstversorgung umstellen... Viele sind natürlich auch schon in Aufbruchstimmung, je nach Wegeslänge liegt ja ein heisser Tag im Auto vor uns.
So wuselt das Lager wieder in heftiger Betriebsamkeit bis alles Gerödel wieder in den Autos verstaut ist - trotzdem bleibt noch genug Zeit für ein paar schöne Gespräche und das Ausruhen im Schatten (ging auch nicht anders ohne einen Hitzschlag zu bekommen...)
Um halb eins ist es schon ruhig und leer geworden, ein paar Wenige wie Michael, Jan, Stefan, Stephan und Jörn halten noch die Stellung, Reinigung ist bereits abgeschlossen und der erfreuten Mine unseres Platzwartes zu folgern sind wir auch im nächsten Jahr wieder gern gesehene Gäste in Rhena ;)
Nach der letzten Verabschiedung gehts es auf den Weg, Jan holt mich noch ein und wir bleiben bis kurz vor meinem Ziel in Formation ^^ Spätestens als ich 60km vor Wiesbaden die Skyline von Frankfurt sehe heisst es: Das war das ATDS TT 2012 - mit dem wohl besten Wetter der vergangenen Jahre, vielen vielen sehr netten Mitstreitern und Gesprächen und das astronomisch-gesellschaftlichen Highlight des Jahres!
Danke an ALLE die da waren, an alle mit denen ich ein bisschen länger klönen konnte, für etliche hilfreiche Hände, Werkzeuge, Nudelsalat (!) und Kinderbetreuer (Hier vor allem einen Gruß in den Hunsrück und den Hochtaunus!) und aussergewöhnliche musikalische Begleitung auf der Heimfahrt (was für eine Stimme!!) :D Wir sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei - dann hoffentlich in voller familiärer Besetzung und damit auch vieleicht auch eins, zwei Tage früher...
Zum Ende sollen einfach noch ein paar Stimmungsbilder für sich sprechen...
>>Videoslideshow<<
>>Bilderthread auf ATDS<<
Bitte anklicken für volle Größe!
Das Wochenende hatte es einfach in sich, von allem mehr als sonst, Wetter wie wir es uns manchmal wochen- oder monatelang wünschen, Sterne in ausreichender Zahl vor Auge und Optik, nette Gleichgesinnte und Gesprächspartner, lecker Würstchen vom indigenen Metzger, astronomisches Gerät jeglicher Couleur und VIEL Spaß.
Aber fangen wir von vorne an. Freitag mittag - alles gepackt und abfahrbereit aaaber mein Töchterchen (mit der ich auch schon drüber geredet hatte sie eventuell mal mitzunehmen) mochte mein Bein einfach nicht mehr loslassen, also kurzentschlossen ein paar Sachen von ihr in den Kofferraum geschmissen und dem armen Kind ein kleines Eckchen im vollgepackten Auto freigeräumt. Die Fahrt war bis auf ein bisschen Stau problemlos, gegen 18 Uhr rollten wir vor, gleich begrüßt von Seemichel mit den Worten: Aah der Benny, wir haben das Krankenhaus Korbach schon informiert." ^^ Da wollte und sollte ich dieses Jahr aber definitiv nicht aufschlagen.
Nach der ersten kurzen Begrüßungsrunde machte ich mich zügig an den Zeltaufbau (Danke an Jan fürs Organisieren und den Gummihammer, an Jonas für den Erst-Hammer), sollte ja schon vor Einbruch der Dämmerung stehen, zumal ich es erst einmal testweise aufgebaut hatte.
Lara war zu diesem Zeitpunkt schon hochgradig in den freien Fussballplatz verliebt, schon was anderes als an die Hauswand oder einen staubigen Bolzplatz kicken... Bei und nach der Fleischzufuhr gabs schon die ersten längeren und wirklich schönen Palaver mit unseren Leutchen, dieses Jahr (letztes Jahr war ich ja leider nicht dabei) waren es doch nochmal merklich mehr Besucher (hab da was von 44 im Kopf...), tolle Größe aber da sollten wir auch bleiben in der Größenordnung.
Lässig haben wir uns dann erstmal vor dem Tiggerschen Zelt im Kreise der Taunuiden hingefläzt und auf die Nacht gewartet. Lara war erstmal nicht kleinzukriegen, geschweige denn ins Zelt - also die schönste Art des Wegdämmerns: Auf einer Liege unter dem aufziehenden Sternenhimmel.
Zwar waren etliche Zirren unterwegs aber die 6m Grenze sollte im Laufe des Abends und der Nacht trotzdem noch problemlos geknackt werden. Ich ging am ersten Abend erst recht spät an mein Gerät und habe auch nicht viel mehr als ein paar der üblichen Standardkerzen beobachtet. Im Laufe der Nacht kamen auch noch ein paar Gäste aus dem Ort die von Jan fachmännisch in Sachen Astronomie auf den Minimalstand gebracht wurden und auch durch etliche Gerät schauten - in Hypatia entlockte ich ihnen sogar einige Wows an h+x Persei. Insgesamt war der Himmel vor allem im Zenit durchaus brauchbar allerdings sehr feucht, eltiche Male musste die Telradscheibe und auch die Okus in die Jackentasche wandern.
Die Nacht in Worte zu fassen ist schwer, denn die meiste Zeit wurde gefachsimpelt oder gesmalltalked und bei mir nur im Rahmen beobachtet, dafür habe ich endlich mal eine ganz erkleckliche Anzahl an Sternschnuppen gesehen, die ich sonst immer verpasse wenn ich am Okular klebe ;) Um etwa vier Uhr schleppte ich mich dann in mein Tipi.
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7 Uhr - Das Zelt ist schon lichtdurchflutet, das Töchterchen mit wesentlich mehr Schlaf als ich auch schon hellwach. Draussen ist es noch sehr ruhig, aber schon herrliches Wetter und viel ist auch schon wieder im Trocknen begriffen, die Spiegel und die Okulare werden gelüftet. Meine EOS hat leider immer noch einiges an Kondenswasser zu bieten, was allerdings zu sehr netten Fotos führt.
Nach der Dusche regt sich immer mehr Leben im Camp und das Frühstück naht, echte Champions hauen sich da gleich nochmal ein paar Würstchen mit Bacon auf den Kocher (Danke an Manny für selbige Leihgabe!). Danach fahren wir beide erstmal nach Korbach, immerhin hatte ich mit der Verpflegung bis 5min vor Abfahrt nur für eine Person gerechnet und das Trinken ist ob der Hitze schon fast weg...
Auf unserem Platz ist es bei der Rückkehr bereits sehr wimmelig und noch sehr viel heisser, heute sollen ja bereits die 35° geknackt werden - Jan hat da natürlich mal was vorbereitet um uns dieser Bullenhitze zu entreissen: Ein kleiner Wanderausflug - Das Uppland bietet ja wie jeder sehen konnte eine tolle Landschaft und vor allem bei solcher Hitze auch genug kühle Wälder. Zu uns gesellt sich noch Seemichel und Sebastian (Danke fürs Durchhalten, war nicht immer so spannend für dich).
Wer uns kennt, der weiss, dass wir selten nur "für Spaß" durch den Wald tapsen (obwohl die meisten Wälder das durchaus auch verdienen) sondern auf der Suche nach dem ein oder anderen Geocache sind - so auch hier. Jan lotst uns auf den Eisenberg, oben angekommen bereits die ersten Ohs und Ahs meinerseits wegen einer toll restaurierten Ruine und dem beeindruckenden Aussichtsturm.
Eben jener hat mir dann nach ungezählten Stüfchen auch einen der, wen nicht DEN besten, Rundumfernblick meines Lebens beschert! Man mags von unten kaum glauben aber von oben hat man 360° (nicht 359,9) v ö l l i g obstruktionsfreien Fernblick in alle Himmelsrichtungen, und beim heutigen Wetter auch wirklich weit! Die Fotoschilder machen mir weiss, dass ich von hier den Taunus sehe - japp definitiv zu sehen dabei locker über 100km Luftlinie entfernt!
Lara hingegen hatte mehr Spaß in der Burgruine (nebst einem tiiiiefen ehemaligen Bergwerksschacht - natürlich gesichert). Von hier aus darf uns nun Sebastian mit dem GPS in der Hand lotsen und schon nach ein paar Metern gibts den ersten "Schatzfund" - im Wald ist es merklich kühler und so ist der Abstieg zu unserer nächsten Station auch mehr Labsal als Anstrengung. Ums kurz zu machen, wir haben dann noch einen sehenswerten (und richtig KALTEN) ehemaligen Goldstollen gesehen, von den Temperaturen her hätte ich da gerne noch bis zur Dämmerung gestanden... (8 Sekunden ISO 800, man konnte natürlich nur so 5m weiter gucken oculus nudis...)
Auf der Heimfahrt noch ein kurzer Stopp am "Korbach International Airport", da gabs heuer ein kleines Flughafenfest, aber irgenwie wars uns dann doch zu warm um es dort länger auszuhalten, also zurück ins kühle Auto und ab nach Rhena.
Am Platz holte ich mir dann auch mal einen heilsamen Schock an den beiden genialen Sonnenteleskopen (Kalzium und H-Alpha) von Hubertus - WOW!! Ich sah bisher nur durch kleinere H-Alpha Röhrchen von Lunt und dem PST... das hier ist eine komplett andere Welt und lässt mich direkt an die Veräusserung meines zukünftigen Erbes denken :D:D:D
In für mich ungewöhnlichen Kalziumlicht war die Sonne richtig cool und feine Gespinnste waren zu entdecken - im H-Alpha Teleskop hingegen sah die Sonne einfach wie ein gut gemachtes Foto in eben jener Wellenlänge zu beobachten mit feinst detaillierten und auch großen Protuberanzen (der "Bohrturm"!), ein Dank fürs Durchschauen lassen :)
Das Foto dazu war natürlich dilletantisch aber mit dem realen Eindruck im Hinterkopf wird es mir als Gedächtnisstütze dienen.
Dort fing dann auch zeitnah der Vortrag von Christian zum Thema Kometen an - ich bin nun kein ausgewiesener Kometenfan wenngleich ich sie mir immer mal gern anschaue wenn wieder ein hellerer in der Nähe ist - aber der Vortrag war spannend und umfassend, man konnte in jedem Fall auf den Geschmack kommen! Vor allem die Aussicht auf C/2011 L4 PANSTARRS im Frühjahr 2013 hat wohl allen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen - und dank Christians Ausführungen weiss ich jetzt sogar (endlich!) was C/2011 L4 auch wirklich bedeutet :D
Heute Abend wollte ich endlich mal wieder eine gescheite Grundjustage herstellen - etwas was ich gestern leider versäumt hatte - dank Meister Mannys Werkzeugkiste war das auch zügig erledigt und wir konnten wieder zum geselligen Teil des Abends übergehen, dem gemeinsamen Grillen - schon am Vormittag konnten wir uns beim örtlichen Metzger ausreichend Tierchen vorbestellen, die dann sogar frei Haus geliefert wurden (froh ist er sicher gewesen, immerhin hatte Rhena an dem Wochenende mal eben die doppelte Einwohnerzahl :D ). Die Uppländer Würstchen (mit Rosmarin) waren dann auch wirklich eine Offenbarung - ebenso die für alle kostenlose Kräuterbutter...mmmmmmmh aber ich nehme vom schreiben schon wieder zu ^^
Schon beim Grillen waren wir baff von den Veränderungen des Himmels im Vergleich zum Vortag aber auch zum Mittag - KEIN Wölkchen und KEIN Schleier - einfach tiefstes blau höchstens mal von einem Flieger mit kurzem Kondensstreifen angekratzt - Diese Nacht sollte uns nochmal merklich bessere Bedingungen bieten und zeigen was der nordhessische Himmel so auf der Pfanne hat. Um das auch zu würdigen habe ich mir vor dieser Nacht zumindest mal ein paar Karten angeschaut um auch was zum Gucken zu haben.
Nach der Dämmerung der Start ins All - erstmal wieder ein paar Standardobjekte wie den "Rocking Horse Cluster", den tollen alten Haufen NGC 7789 "Herschels Spiralhaufen" und auch den Cirrus Komplex (dank des bereits zu Beginn sehr guten Himmels auch mit Triangular Wisp und viiiel Nebelgespinst).
Nun will ich nach langer Zeit mal wieder einen alten Bekannten in Perseus besuchen, die Arp Galaxie 135 - NGC 1023 Aufgefunden ist sie relativ zügig und zeigt sich wie immer schön in Mitten einer Sternkette liegend. Auch die Andromeda Galaxie mit ihren Begleitern lässt sich bei locker 6m3 sehr schön beobachten, mit etwas Geduld und an der richtigen Stelle auch mit BEIDEN Staubbändern, allerdings hat sie noch nciht ihren höchsten Stand erreicht und leider sollte die Transparenz in Richtung Mitternacht einbrechen.
Zwei weitere Objekte die ich mir rausgesucht hatte, waren die beiden Kugelsternhaufen NGC 7006 und NGC 6934, beide im Sternbild Delphin beheimatet. 7006 ist wie auch 6934 schnell aufzusuchen und zeigt sich recht schwach und egal ob bei 107x oder bei 187x nur unaufgelöst wenngleich gemottelt und mit unruhiger Oberfläche. 6934 hingegen ist merklich heller und größer und zeigt schon bei mittleren Vergrösserungen Einzelsterne, bleibt aber auch bei höheren Vergrösserungen noch zu einem guten Teil unaufgelöst und nebulös.
Ein Abstecher in die Andromeda brachte Besuche bei "Mirachs Geist" (NGC 404 - aber man findet sie ganz einfach ;) ) und der Edgeon 891.
Wie schon erwähnt brach der Himmel leider in Richtung Mitternacht ein, aber vorher gönnte ich mir noch längere Zeit einen Flug ins All auf Jans Liegestuhl, wow! Ohne jegliche Obstruktion durch Bäume und ähnliches im Gesichtsfeld hatte ich ernsthaft die Bodenhaftung verloren wenn ich den Zenit bewunderte, auf diese Weise konnte ich auch meinen persönlichen Rekord von 11 Sternschnuppen in einer Nach aufstellen, normal bin ich nämlich immer DER, der zu gegebener Zeit in die falsche Richtung schaut ;)
Da die vorige Nacht recht lang war, diese am Ende schlechter wurde als Freitag und natürlich am nächsten Tag auch noch die Heimreise anstand war um 1:30 Uhr "schon" Schluss - aber sie hat mich nichtsdestotrotz einmal mehr hochgradig begeistert und tief befriedigt.
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8 Uhr - Wieder brennende Sonne, soll ja heute auch durchaus nochmal ein paar Grad wärmer werden als gestern...
Das Frühstück fällt wegen der gelieferten Brötchen mal üppiger aus, sehr schade, dass so viel übrig blieb, da müssen wir nächstes Jahr entweder merklich wenige bestellen oder auf Selbstversorgung umstellen... Viele sind natürlich auch schon in Aufbruchstimmung, je nach Wegeslänge liegt ja ein heisser Tag im Auto vor uns.
So wuselt das Lager wieder in heftiger Betriebsamkeit bis alles Gerödel wieder in den Autos verstaut ist - trotzdem bleibt noch genug Zeit für ein paar schöne Gespräche und das Ausruhen im Schatten (ging auch nicht anders ohne einen Hitzschlag zu bekommen...)
Um halb eins ist es schon ruhig und leer geworden, ein paar Wenige wie Michael, Jan, Stefan, Stephan und Jörn halten noch die Stellung, Reinigung ist bereits abgeschlossen und der erfreuten Mine unseres Platzwartes zu folgern sind wir auch im nächsten Jahr wieder gern gesehene Gäste in Rhena ;)
Nach der letzten Verabschiedung gehts es auf den Weg, Jan holt mich noch ein und wir bleiben bis kurz vor meinem Ziel in Formation ^^ Spätestens als ich 60km vor Wiesbaden die Skyline von Frankfurt sehe heisst es: Das war das ATDS TT 2012 - mit dem wohl besten Wetter der vergangenen Jahre, vielen vielen sehr netten Mitstreitern und Gesprächen und das astronomisch-gesellschaftlichen Highlight des Jahres!
Danke an ALLE die da waren, an alle mit denen ich ein bisschen länger klönen konnte, für etliche hilfreiche Hände, Werkzeuge, Nudelsalat (!) und Kinderbetreuer (Hier vor allem einen Gruß in den Hunsrück und den Hochtaunus!) und aussergewöhnliche musikalische Begleitung auf der Heimfahrt (was für eine Stimme!!) :D Wir sind nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei - dann hoffentlich in voller familiärer Besetzung und damit auch vieleicht auch eins, zwei Tage früher...
Zum Ende sollen einfach noch ein paar Stimmungsbilder für sich sprechen...
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Mittwoch, 8. August 2012
Nur noch eine Woche! Vorfreude aufs ATDS-TT in Rhena
So ganz langsam steigt die Spannung sogar bei mir - die letzten Monate waren astronomisch ein Desaster, entweder kein Himmel und/oder keinerlei Zeit... Aber wem erzähle ich das - geht sicher vielen ab und an so...
Schaue ich jetzt aus dem Fenster: Wow, 22 Uhr und endlich wieder dunkel dazu kühlere Temperaturen bei denen der Kopf auch wieder arbeitet ;)
Um so schöner, dass unser ATDS-TT nur noch eine gute Woche entfernt ist!
Hier gibts nochmal alle Infos für Kurzentschlossene und hier der Austausch mit anderen die dem Treffen im nordhessischen Rhena entgegenfiebern :)
Auf bald unterm Sternenhimmel!
Schaue ich jetzt aus dem Fenster: Wow, 22 Uhr und endlich wieder dunkel dazu kühlere Temperaturen bei denen der Kopf auch wieder arbeitet ;)
Um so schöner, dass unser ATDS-TT nur noch eine gute Woche entfernt ist!
Hier gibts nochmal alle Infos für Kurzentschlossene und hier der Austausch mit anderen die dem Treffen im nordhessischen Rhena entgegenfiebern :)
Auf bald unterm Sternenhimmel!
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