Montag, 14. Juli 2008

BB vom 14.07.2008

Datum 14.Juli 2008
Zeit 0:30 bis 3:00 Uhr
Ort Feld 2km nördlich von Taunusstein
Wetter klar
Seeing ---
Grenzgröße ca. 5,5m
Geräte 8" f/6 + 10x50 FG

Nach der vorherigen bewölkten Nacht hatte der Himmel etwas gutzumachen und tatsächlich waren alle Wolken des Tages verschwunden, der Mond stand bereits recht tief am Himmel als ich mich mit Maciek traf (er bringt irgendwie immer gutes Wetter ;), da bei ihm der Kauf eines neuen Teleskops ansteht konnte er den 8"er nochmal ausgiebig anschauen und testen. Der Himmel so nahe am RMG ist natürlich nicht mit dem im tieferen Taunus zu vergleichen, trotzdem war die Milchstrasse nach Monduntergang bereits sehr auffällig und von Cassiopeia bis zum Adler auch gut strukturiert, Richtung Schütze ersoff sie aber hoffnungslos in der Aufhellung. Vieles beobachtete ich in dieser Nacht nur mit dem 10x50 Fernglas.

SGE
  • M71: Der kleine Kugelsternhaufen sollte nur als Aufsuchhilfe für den Sternhaufen Harvard 20 dienen, zeigte sich wie meist unaufgelöst, der OH sprang mich aber leider nicht an, lediglich die zwei hellsten Sterne waren auffällig (Mond war noch nicht untergegangen)
VUL
  • M27: Im 10x50 schnell aufgefunden und als flächiger Nebel sichtbar
  • Cr 399: Der Kleiderbügelhaufen, im 10x50 wunderbare Sternanordnung im Teleskop zu wenig Feld
  • Stock 1: Im Fernglas leicht zwischen Albireo und Alpha Vul als grössere Sternansammlung relativ gleichmässiger Helligkeit zu erkennen.
HER
  • M13: Ja ist nach wie vor an der richtigen Stelle ;) - heute nicht mit blossem Auge wahrnehmbar
  • M92: Wie M13 im 10x50 schnell sichtbar
CYG
  • M29: Ausgangspunkt meiner Suche nach einigen exotischeren offenen Sternhaufen, kastenförmig
  • Berkeley 86: Nicht klar identifiziert, als Aufsuchhilfe diente ein DSS Foto, das ich aber leider nicht wirklich mit dem Anblick in Übereinstimmung bringen konnte, hebt sich wahrscheinlich erst bei dunklerem Himmel besser von der ohnehin enormen Sterndichte in diesem Bereich ab.
  • Dolidze 42: Nahezu runde Sternkette aus sehr schwachen Sternen, direkt sichtbar aber erst indirekt zeigt sich dir Form richtig, als Identifikationshilfe diente eine Zeichnung aus dem Netz.
  • NGC 6910: Zufällig drüber gestolpert und daheim nachträglich identifiziert, sehr interessante Sternkette, sieht etwas aus wie ein "Y"
AND
  • M31/32/110: Alle drei waren wunderbar im Teleskop zu sehen, M31 reicht bis zum 2° Gesichtsfeldrand, Staubkante nicht gut zu erkennen. Im 10x50 31 und 32 problemlos sichtbar, 110 nicht sicher gesehen (Wackelei) ist mit blossem Auge zu sehen.
PER
  • h+x: Wie immer beeindruckend, sowohl im Teleskop als auch im Fernglas (mit blossem Auge sichtbar)
  • Mel 20: Fantastisch heller und weitläufiger Sternhaufen um Mirphak.
  • M34: lockerer Sternhaufen, sowohl im Fernglas als auch im Teleskop ein sehr schönes Objekt.
TAU
  • M45: Plejaden im Juli? Ja warum denn nicht, standen sehr knapp über den Bäumen aber im Fernglas sofort erkennbar, als wir uns auf den Heimweg machten standen sie bereits hoch genug um mit blossem Auge auffällig zu sein.
Zum Abschluss gab es noch ein wirklich Highlight! Maciek hatte schon einige Sternschnuppen an diesem Abend gesehen und als er mal wieder rief:"WOW!" (diesmal aber etwas lauter als sonst) drehte ich mich um, wohl wissend, dass ich ihn eh verpasse aber ich war elektrisiert als ich mehrere verdammt helle Bruchstücke gerade hinter der Baumlinie Richtung Nordwesten verschwinden sah, der Bolide kam etwa aus der Richtung Herkules. 

tst
Blick vom Beobachtungsplatz Richtung Rhein Main Gebiet, Wiesbaden etwa 10km Luftlinie entfernt (Foto 2007)


Samstag, 12. Juli 2008

BB vom 12.07.2008

Datum 12.Juli 2008
Zeit 23:00 bis 3:00 Uhr
Ort Feld im Vordertaunus
Wetter bewölkt
Seeing ---
Grenzgröße ---
Geräte 8" f/6 + 10x50 FG  

Zwischen Nils und mir liegen normal 80km Fahrt, aber weil er dieses Wochende in der Nähe verbrachte konnten wir die Gelegenheit nicht verstreichen lassen uns zu treffen, der Wetterbericht machte uns einige Hoffung auf klare Abschnitte, und zu Sonnenuntergang sah es auch zunächst danach aus. Aber wie immer wenn man sich besonders gut vorbereitet wird's dann meistens nix ;) Und so sassen wir vier Stunden auf dem Feld und warteten auf eine Wolkenlücke - die kam auch, allerdings war sie nur von kürzester Dauer, der Himmel hinter den Wolken wäre wohl fantastisch gewesen, soviel war uns klar, ausser einigen kurzen Blicken war aber nichts zu holen, so sahen wir Collinder 399 im Fernglas, in Nils 150/750 Reisedobson und gerade noch so ins Gesichtsfeld passend in meinem 8"er. M57 wurde ebenfalls kurz eingestellt bis durchziehende Wolken wieder jeden Kontrast verschwinden liesen. Da ich mir für den Abend einige exotischere Objekte, nämlich unbekanntere offene Sternhaufen im Bereich Schwan/Füchschen/Pfeil rausgesucht hatte, schwenkte ich schnell mit dem Fernglas dorthin als sich die Lücke auftat, im Pfeil war M71 problemlos als kleiner runder Fleck auszumachen, direkt darunter hatte ich mir den Sternhaufen Harvard 20 vorgenommen, ich erkannte die zwei hellsten Sterne an der Stelle, mehr war in der kurzen Zeit im Fernglas nicht zu sehen, bis das Teleskop ausgerichtet war waren die Wolken leider wieder darüber gezogen..
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So hofften wir weiter auf ein Aufbrechen aber leider umsonst, langweilig wurde uns aber trotzdem nicht, zum einen konnten wir uns endlich mal stundenlang austauschen und Nils hatte seinen selbstgebauten 6" f/5 Reisedobson dabei den er mir vorführte, er ist wirklich gut gelungen und zusammengebaut hochtransportabel, lediglich die Höhenräder brauchen noch etwas Verbesserung die noch zu ruckig laufen. 

6er_reisedob
Durch die Bewölkung kamen wir in den "Genuss" die umliegende Lichtverschmutzung mal richtig wahrzunehmen, Frankfurt leuchtet trotz über 40km Entfernung grandios :) 

lichtglocke
Gegen 3:00 Uhr liesen wir dann alle Hoffnung auf eine Wetterbesserung fahren und machten uns auf den Heimweg...