Mittwoch, 16. Oktober 2019

Wer gibt den Exoplaneten eigentlich ihre Namen?

Gastbeitrag von Jonas Kemmer Zentrum für Astronomie Heidelberg, Landessternwarte Königstuhl

Wer gibt den Exoplaneten eigentlich ihre Namen?

Eine Frage, die ich oft im Zusammenhang mit den von uns entdeckten Planeten höre, lautet: „Und wie wird der Planet dann heißen? Jonas 1?“ Und mal ehrlich, wer würde nicht gerne sich selbst, oder seinen Partner, am Himmel verewigen? Aber leider muss ich das verneinen, denn die Benennung von Exoplaneten folgt einem bestimmten Schema, das von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) festgelegt wurde. Wir Astronomen haben uns darauf geeinigt, dass sich der Name der Exoplaneten aus dem Katalognamen des Zentralsterns um den der Planet kreist und dem Zusatz eines Kleinbuchstabens zusammensetzt. So heiß z.B. der erste mit unserem CARMENES Instrument gefundene Planet HD 147379 b, weil er den Stern HD 147379 umkreist. Der angehängte Kleinbuchstabe „b“ weist darauf hin, dass es sich um den ersten um diesen Stern gefundenen Planeten handelt. Würde man jetzt noch einen zweiten Planeten um den Stern finden, bekäme der den Zusatz „c“, der dritte würde den Zusatz „d“ bekommen - und so weiter. Das macht es uns viel einfacher den Überblick über die inzwischen über 4000 gefunden Exoplaneten zu behalten, weil wir auch gleich wissen zu welchem Stern der Planet gehört. 

Es gibt aber auch eine Reihe von Exoplaneten, die ganz klassische Namen, ähnlich zu denen in unserem Sonnensystem haben. Im Jahr 2015 gab es von der IAU einen Wettbewerb (NameExoWorlds), bei dem jeder einen Namen für 31 verschiedene Planeten einreichen und später auch dafür abstimmen konnte.

Dieses Jahr beschloss die IAU zu ihrem 100-jährigen Jubiläum, dass jedes Mitgliedsland einen weiteren Exoplaneten und seinen Zentralstern benennen darf. Die deutsche Öffentlichkeit darf dabei den Planeten um den Stern HD 32518 im nördlichen Sternbild Giraffe benennen. Dieser Riesen-Jupiter in rund 400 Lichtjahren Entfernung wurde im Jahr 2009 von Michaela Döllinger entdeckt. Die Namenvorschläge für den Planeten (und den Stern) kamen diesmal von Schulklassen, Kindergartengruppen oder amateurastronomischen Vereinigungen.

Der Vorschlag der Dr. Kurt-Schöllhammer-Grundschule aus Simmern wurde dabei als einer von 5 für die Endauswahl nominiert‼️

Die Abstimmung ist frei für jeden, der im Abstimmungszeitraum (bis 14. November 2019) in Deutschland ansässig ist. Ab heute könnt ihr also bei der Entscheidung um den zukünftigen eines Exoplaneten mitmachen! Alle Infos dazu findet ihr auf:

EXOPLANET-BENENNEN.DE - NameExoWorlds: Name für Exoplanet HD 32518b


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