Samstag, 12. Januar 2008

BB vom 12.01.2008

Datum 12.Januar 2008
Zeit ca. 21:00 bis 22:15 Uhr
Ort Feld im Taunus
Wetter aufziehende Bewölkung
Seeing - - -
Grenzgröße fst 6,1m
Geräte 8" f/6 Dobson und 8x56

Pünktlich zur Mondfinsternis wurde das Wetter schlecht, pünktlich danach wieder gut :)
Nun denn wenn auch nur kurz, der an diesem Abend wirklich dunkle Himmel sollte genutzt werden und so war ich für etwa eine Stunde mit dem Dobs an dunkler Stelle. Schon beim Eintreffen sah ich dass der Himmel zwar schon überdurchschnittlich gut war aber dass bereits einiges von der angekündigten Bewölkung aufgezogen war, um Polaris bestimmte ich zunächst die Grenzgrösse mit 6mag1, wäre der Mond nicht aufgegangen und die Wolken nicht zugezogen wäre das eine sehr reichhaltige Nacht geworden, so blieb es bei einem kleinen nicht minder beeindruckenden Rundgang.

AND
  • M31/32/110: Andromeda und die Begleiter waren ausgesprochen gut zu beobachten obwohl sie schon nicht mehr wirklich hoch standen.
PER
  • h+x: Grandios, brilliant, viel mehr muss man zu den beiden Perlen eigentlich nicht sagen, ich freue mich schon auf mein angepeiltes 14mm Speers Waler da sahen sie noch beeindruckender aus.
  • M34: Wunderschöner konzentrierter Sternhaufen
UMA
  • M81 und M82: Die beiden Galaxien sind wirklich Pflichtobjekte, zum einen bieten sie zusammen einen wunderbaren Anblick und offenbaren bei genauerem Hinsehen auch beide Details, so zeigte M81 neben dem Kerngebiet auch einen Ansatz von Spiralarm und die Gx M82 bei höherer Vergrösserung mit dem 10mm Speers Waler Staubstrukturen im Kernbereich.
TAU
  • M45: Wunderschön und ausladend im 8x56 Fernglas
  • M1: Länglicher Nebelfleck mit unruhiger Oberfläche.
ORI
  • M42/M43: Wie immer fantastisch, der dunkle Himmel lässt eine Unzahl von feinen Details und Strukturen sichtbar werden, Trapez schon auf den ersten Blick problemlos zu trennen.
GEM
  • M35: Ebenfalls ein Star des Winterhimmel toller Sternhaufe mit interessanter Form und Sternketten.
LEO
  • M65/66/NGC 3628: Das Leotriplett war leicht auffind- und sichtbar, besonders interessant die Stellung der drei GX zueinander.
Leider zogen die Wolken etwas schneller auf als erwartet und da ich auch in Kürze mit dem Mond zu rechnen hatte, baute ich wieder ab, es war somit zwar nur ein kurzer Ausflug aber gut getan hat er trotzdem ;)

Freitag, 11. Januar 2008

Erfahrungsbericht: Dörr Danubia Saturn 45 114/900 Newton

Hersteller: Dörr Danubia (Markennamen, wahrscheinlich Bresser)
Öffnung: 114 mm
Brennweite: 90 mm
Bauart: Newton
Okularauszug: 1,25"
Neupreis: ca. 100€ (unter diesem Namen nicht mehr erhältlich aber baugleich zu neueren Geräten anderer Hersteller)


Das klassische Einsteigerteleskop, das bisher noch keinen Eingang in meinen Fundus gefunden hatte, habe ich mir aus zweierlei Gründen zugelegt, zum einen weil ich da eine echte Erfahrungslücke sah, ein so weit verbreitetes Gerät der Einsteigerklasse nicht mal im Dienst gehabt zu haben und zum zweiten um meinen Bastelhunger zu stillen der sich in letzter Zeit immer mehr bemerktbar macht. So ist dieses Gebrauchtgerät auch mit einer defekten Fangspiegelspinne gesegnet die etwas Bastelei schon mal unabdingbar macht. Da ich das Gerät zwar relativ problemlos auf meiner EQ3-2 betreiben könnte, andererseits aber Dobsonliebhaber bin und für größere Umbauten mal etwas Erfahrung sammeln möchte ist dem Spiegel der Umzug in ein neu zu konstruierendes Dobsonteleskop angedacht, mehr dazu dann zu gegebener Zeit in meinem Bereich "Selbstbau"

Einstweilen ist er wieder voll einsatzbereit und mit einem Sonnenfilter ausgestattet worden. Mit den Piggybackrohrschellen dürfte er nun auch gut zur Nachführkontrolle und natürlich auch dem visuellen Einsatz dienen.

Im Juni 2009 erfuhr er dann den endgültigen Umzug in sein neues Heim, als ich einen kleinen Gitterrohrdobson aus dem 114er fertigstellte >Umbaubericht<


Fazit:

Nicht umsonst wurden die 4,5" Newtons lange Jahre als DAS Einsteigergerät gepriesen, sie zeigen im Rahmen ihrer Öffnung bereits erstaunlich viel, sind kürzer und leichter als ein 4" Refraktor und damit auch günstiger zu montieren. Durch ihr Öffnungsverhältnis sind sie okularunkritisch und auch nicht sokelig mit der Justage. Allerdings sei gesagt: Die heutigen Pakete in denen die 114/900 Teleskop von diversen Herstellern vertrieben werden sind leider samt und sonders zu schwach montiert - und nichts trübt den Beobachtungsgenuß nachhaltiger als ein wackelndes Bild.

Bekommt man dieses Gerät zu einem günstigen Preis auf einer gescheiten Montierung (mindestens NEQ3 / EQ3-2 o.ä.)  oder hat eine solche schon zu Hause, mag ich nicht abraten - Allerdings gibt es zu den dafür aufgerufenen Preisen in der heutigen Zeit auch schon bessere/größere Gerätschaften

Dienstag, 8. Januar 2008

BB vom 08.01.2008

Datum 08.Januar 2008
Zeit 23:00 bis 1:00 Uhr
Ort Balkon in Taunusstein
Wetter klar
Seeing - - -
Grenzgröße - - -
Geräte 8" f/6 Dobson - 8x30

Die Wolkenvorhersage versprach zwischen dem wechselhaften Wetter eine klare Nacht und tatsächlich, pünktlich zu Sonnenuntergang waren die letzten Schleier verzogen und der Himmel klar. Weil ich heute niemanden aktivieren konnte mit aufs Feld zu fahren siegte mein innerer Schweinehund und ich bezog auf dem Balkon Stellung mit dem Dobson. Nun habe ich nicht viel erwartet, zum einen wegen der direkten Blendung meiner "Lieblingslaterne" und weil der Dobson nun mal nicht sehr bequem auf dem beengten Balkon ist. Dem zum Trotz konnte ich schöne Beobachtungen machen, der Himmel war wirklich klasse (h+x und M31 freisichtig) und mit etwas Herumtragerei kam ich doch an erstaunlich viele Positionen am Himmel.

ORI
  • M42/M43: Der Orionnebel war wie immer umwerfend, mit OIII Filter zeigten sich grandiose Ausläufer.
TAU
  • M45: Keine Nacht ohne die Plejaden, prachtvoll, besonders schön im Fernglas mit viel Feld
  • Hyaden: Im Fernglas ein Genuss, im Teleskop langweilig
  • NGC 1674: sehr schöner offener Sternhaufen direkt oberhalb der Hyaden
  • M1: Der Krebsnebel zeigte sich als länglicher, klar definierter und heller Nebelfleck. Es waren keine Strukturen auszumachen, auch nicht mit höherer Vergrösserung, der OIII Filter brachte keine Verbesserung.
PER
  • h+x: War heute mal wieder einfach grandios, zugegebener Maßen erst nachdem das Teleskop ausgekühlt war, zu Beginn noch ein wenig matschig, dann aber unzählige Sternketten.
  • M34: Ein sehr hübscher offener Sternhaufen, nicht allzu stark konzentriert.
  • Mel20: Die Sternassoziation um Alpha Persei ist am schönsten und brilliantesten im Fernglas zu beobachten.
CAS
  • NGC 457: Einer der interessantesten Sternhaufen überhaupt, stark strukturiert mit zwei sehr hellen farbig abgesetzten Sternen am "Kopfende"
TRI
  • M33/NGC 604: Die Galaxie zeigte sich problemlos, trotz tiefen Stands. Mit einigem Augenverbiegen (das ging schon mal bedeutend leichter) konnte ich auch die helle HII Region NGC 604 ausmachen. Spiralarme waren nicht zu holen.
AND
  • M31/M32/M110: Die Andromedagalaxie war heute Abend mal weniger enttäuschend als sonst, eine scharfe Begrenzung in Richtung M110 durch ein Staubband war auffällig, die beiden Begleiter waren natürlich problemlos zu sehen.
  • NGC 404: Mirach's Geist war heute leider nicht zu sehen, da war die Laterne eine Handbreit drunter wohl doch etwas zu viel des Guten...
GEM
  • Mars: Ja, ein nicht allzu ausgedehnter Pflichtbesuch beim Nach-Oppositions-Mars, blickweise waren Oberflächenstrukturen auszumachen aber ich hab mich zugegebener Maßen heute nicht lange bei ihm aufgehalten
  • M35: Der wunderschöne, helle und stark strukturierte Sternhaufen in den Zwillingen ist einfach immer wieder schön anzusehen, besonders interessant fand ich aber die beiden schwachen Nachbarsternhaufen
  • NGC 2158: Ein sehr kleiner schwacher Haufen, der so aussieht als wäre er Teil eines Ausläufers von M35. Nebulös, bei 120x blitzen Einzelsterne auf, aber der Nebelcharakter bleibt erhalten
  • NGC 2129: Grösser als NGC 2158, aber mit eher geringerer Konzentration