Datum | 29.März2008 |
Zeit | 23:00 bis 2:15 Uhr |
Ort | Hunsrück |
Wetter | sehr wechselhafte Bewölkung |
Seeing | brauchbar |
Grenzgröße | k.A. es war jedoch <6mag und >5,6 |
Geräte | 8" f/6 Dobson 10" f/5 Dobson |
Um
uns vor dem SATT auf das ich ihn mitnehmen werde mal live
kennenzulernen, aber auch um den Hunsrücker Neumondhimmel zu geniesseen,
fuhr ich zu Nils in den Hunsrück hinter Rheinböllen. Nach fast einer
Stunde fahrt traf ich unter sehr gutem Himmel in dem kleinen Ort
Benzweiler ein. Der Himmel sah fantastisch aus aber am Horizont geierten
schon Wolkenbänke und auf der Hinfahrt war der Himmel meist
grösstenteils bedeckt gewesen. Nachdem wir uns etwas unterhalten hatten
fuhren wir einige Hundert Meter auf ein sehr schön gelegenes Feld mit
sehr guter Rundumsicht, ein Glück wer einen solchen Standort praktisch
vor der Haustür hat! Leider begannen auch grosse Wolkenfelder
durchzuziehen, die im Laufe des Abends immer mal wieder hundert Prozent
des Himmels bedecken sollten. Nils testete einige meiner Okulare, allen
voran das 10mm Speers Waler von dem er hin und weg war an seinem 10" f/5
GSO. Ich konnte meinerseits endlich live und direkt gegeneinander das
TSWA 32 gegen mein 30mm Reese UWA ausprobieren. Das TSWA bildet zwar
eindeutig randschärfer als das UWA ab doch lediglich durch das kleinere
Feld, betrachtet man die Schärfe beim UWA im Feldbereich des TSWA dann
sind die Okulare praktisch identisch, das Mehr an Feld ist jedoch nicht
zu verachten, zumal trotz Unschärfe immer noch gut beobachtet werden
kann. Mein ganz persönliches Fazit: Die 2mm mehr Brennweite und bei mir
0,3mm mehr AP konnten zumindest an diesem Abend keinen Vorteil erzielen
und als Weitwinkelfan bin ich mit meiner Entscheidung zum 30er UWA doch
sehr zufrieden nachdem ich bis zu diesem Abend immer am Zweifeln war ob
das TSWA 32 nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre.
Das
Zweite Okular das mich sehr interessierte und ich an Saturn und M13
testen konnte war das 5mm Planetary. Hier hatte ich nun natürlich nur
den direkten Vergleich zu meinem doch sehr einfachen und feldarmen 5mm
LE aber ich fand das Okular durchweg gut, das Bild war scharf, hell und
reflexarm und zeigte in ruhigen Momenten die Cassiniteilung in den
Ansen, die Polregion und die Bauchbinde Saturns und das auch bei mehr
oder weniger dicken Wolkenfeldern die an Saturn vorrüberzogen. M13
faszinierte mich besonders, hier sah ich einen mehr als deutlichen
Unterschied um einfachen 5mm LE, so war er in selbigen noch nie bei 240x
zu sehen. Natürlich ist das 5-8mm Zoom nach wie vor meine erste Wahl
wegen dem nahezu perfekten Bild und dem grosssen Feld, aber für den
kleinen Geldbeutel ist das Okular denke ich eine gute Alternative.
Natürlich
blieb trotz übler Bewölkung immer mal wieder genug freie Sicht auf
einen dunklen Himmel um auch einiges an Objekten zu beobachten:
UMA
- M81 und M82: Wie immer ein wunderbarer Anblick, Halo von M81 und Staubstrukturen im Inneren von M82.
- NGC 3077: Gut zu halten, runder strukturloser Fleck nahe eines Sterns
- NGC 2141: Heute relativ schwach auszumachen, am Vorderlauf des Bären.
HER
- M13: Bereits hoch genug um wirklich toll auszusehen, während sich der Unterschied zwischen dem 8"er und 10"er bei den anderen Objekten sehr dezent ausfiel war er aber gerade bei den Kugelsternhaufen doch deutlich sichtbar, er löste ihn problemloser auf. Doch auch in meinem Gerät waren bis ins Zentrum Sterne zu sehen und wie immer fantatisch.
GEM
- M35: Kam heute nicht so richtig gut rüber, stand jedoch schon etwas tiefer im Dunst.
CNC
- M44: Schön anzusehen obwohl er ja eigentlich zu gross ist.
LEO
- M65/66/NGC 3628: Das Leotriplet war sehr gut zu beobachten und sogar innere Struktur war bereits auszumachen.
- NGC 2903: Helle, leicht aufzufindende Galaxie am Kopf des Löwen.
- Saturn: Stellenweise war das Seeing wirklich sehr brauchbar und der Planet zeigte die oben beschriebenen Details.
LYR
- M57: Der erste Ringnebel in 2008, hat mir im 10"er sehr gut gefallen, sah leicht länglich aus mit hellem Nebelinneren.
- M56: Der Kugelsternhaufen ist eben nicht M13, auf höhere Vergrösserung zu Auflösversuch verzichtete ich.
CYG
- Albireo: Der nach wie vor schönste aller Doppelsterne, schön ihn endlich wieder zu sehen.
SCO
- Antares: Ebenfalls die Jahrespremiere, stand be ider ersten Beobachtung nur etwa 2° über dem Horizont.
- M80: War bereits als Kugelsternhaufen zu erkennen wenn er auch noch sehr tief in der aufgehellten Horizontbrühe stand, im 10"er noch deutlicher.
- M4: Nur im 10"er schwach und nur beim Schwenken zu sehen, aufziehende Wolken...
Eine trotz der wechselhaften Bewölkung sehr schöne Nacht und mit Sicherheit nicht mein letzter Besuch im Hunsrück...
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