Datum | 14.April 2009 |
Zeit | 21:45 bis 2:30 Uhr |
Ort | Taunus |
Wetter | dunstig, mild |
Seeing | sehr brauchtbar |
Grenzgröße | ~5m7 |
Geräte | 12" f/5 10" f/5 6" f/5 |
Die
vergangenen Nächte waren zwar schon weitgehend wolkenlos jedoch immens
dunstig, was mit Sicherheit auch mit den Pollenmassen zu tun hat, die
zur Zeit unterwegs sind (und mich nerven). Heute sah es zum
Sonnenuntergang aber bereits merklich besser aus, zwar blieb ein
störender Dunstschleier erhalten aber immerhin... Vor
allem war die Nacht wirklich mild, erst nach Mitternacht fiel mir ein,
dass ich ja nur ein T-Shirt anhabe und langsam mal einen Pulli anziehen
sollte.
Gegen
21:45 traf ich als erster am Platz ein, ein Beobachter aus Wiesbaden
trudelte kurz danach ein, Andreas und Jan folgten in kurzem Abstand.
Heute hatte ich endlich an meine korrekte Reduzierung gedacht und siehe
da, die Justage gestaltete sich problemlos, allerdings war es auch heute
Nacht wieder so, dass der Spiegel zu Beginn merklich unter der
Verformung litt, die erst nach dem Auskühlen ein sauberes Bild lieferte -
Ööhm ja Stromversorgung für den Lüfter muss mal schnell wieder her ;)
In
dieser Nacht hing ich relativ viel bei Standardobjekten, die aber auch
fast alle zu begeistern wussten. Den Anfang machten einige Objekte die
wir Andreas zeigen wollten, darunter die "37" NGC 2169 aber auch den "Intergalactic Wanderer" NGC 2419
später noch das "Stargate". Nebeher lief zu Beginn auch noch die EQ3
für ein paar Widefieldaufnahmen, aber wie soll das gut gehen wenn ich
fotografiere? :D Natürlich waren die Akkus nach 2 Fotos fertig...
Hingegen waren die Akkus von Andreas 15x50 IS Fernglas noch gut in
Schuss und wir gönnten uns einige sehr schöne Anblicke (mit ruhiger
Hand!) von h+x, den Fuhrmannhaufen aber auch M44.
Das Leotriplett
war eines der ersten Objekte, und zugleich auch das erste mit
Arp-Nummer von denen ich noch einige in dieser Nacht besuchen sollte. Da
gerade im Löwen war Hickson 44 als nächstes dran, im
Vergleich zu unseren Beobachtungen bei Mond, war die Galaxiengruppe
diesmal leichte Beute, auch die 13m4 (14m7/arcmin²) Galaxie NGC 3187
war diesmal schnell zu sehen. Es stehen noch eine ganze Reihe von
helleren Arp-Galaxien auf meiner Liste, aber zunächst besuche ich M51 in der zwar Spiralstruktur zu sehen ist aber keine Materiebrücke - ein Tribut an die eher miese Transparenz. M81/82
begeistern nich nur mich immer wieder auch der Sternfreund der sich auf
dem benachbarten Sportplatz mit seinem SC niedergelassen hat ist über
den Anblick erfreut.
Dank CdC Aufsuchkarte gelingt es recht schnell die Galaxie NGC 3310 / Arp 217
(10m6/12,8m/arcmin²) an den Vorderpfoten des Bären aufzufinden. Die
nahstehende Sternenkonstellation macht die Galaxie zu einem reizvollen
Objekt. Die Gx ist relativ stark konzentriert und erscheint recht rund
und ist nicht besonders groß, ich versuche diverse Vergrösserungen bis
214x kann ihr aber leider keine Details entreissen, allerdings habe ich
das Gefühl, dass da unter besserem Himmel mi besserer Transparenz noch
was zu holen ist. Nils ruft an, sein SQM ist angekommen und zeigt ihm
fantastische 21,4m an - da können wir bei weitem nicht mithalten
(könnten nicht mithalten wenn wir ein SQM hätten ), ich bin in jedem
Fall auf seinen Bericht gespannt ;)
Die
nächste Arp Galaxie habe ich bereits einmal ohne Erfolg versucht, der
Himmel war allerdings auch bei diesem Versuch nicht gerade optimal,
eigentlich leicht aufzufinden. auf 1/3 Strecke zwischen Gamma und Beta
UMa liegt ein 5m6 Stern auf genau dieser Linie, dieser war auch
problemlos sichtbar. Nur wenig unterhalb/neben diesem Stern, in jedem
Fall im Gesichtsfeld in der Übersicht, liegen zwei Galaxien
nebeneinander (NGC 3738 - 11m7 + NGC 3756 - 11m5). Gut anderthalb Grad unterhalb dieses Paares liegt Arp 214 / NGC 3718.
Die nahe Galaxie NGC 3729 (11m4/13m4/arcmin²) ist fast augenfälliger
als die grössere, die zwar mit 10m8 aufwartet aber nur 14,4m/arcmin² hat
und von daher (bei diesem Himmel) nicht gerade blendet ;)
Zur Entspannung gibt es nun wieder einige Standardobjekte, so ist M13
bereits recht hoch stehend und fasziniert mit einer gigantischen
Sternzahl wenn sie bei 300x (mit Andreas' LVW) durchs Gesichtsfeld
schwebt! Auch M57 begeistert schon bei hohen
Vergrösserungen, wunderbar seine gequetschte Zitronenform mit den
fransigen Enden und dem dunkleren Innenbereicht. Auch M56 zeigt bei hoher Vergrösserung einiges an Einzelsternen... Eigentlich noch viel zu früh und ob des Dunstes auch wenig imposant NGC 7000 und IC 5070, die zwar mit OIII bereits zu sehen sind aber eben noch nicht ihre Sommerleistung bringen.
Der
Himmel hellt sich immer mehr auf, der Dunstschleier scheint
zwischenzeitlich auch mal mehr geworden zu sein, der Mondaufgang ist
laut Uhr schon längst hinter den Bäumen von Statten gegangen und so
bauen wir ab, zum Abschluss schaue ich noch bei Arp 269 vorbei,
das ungleiche Paar beeindruckt. Epsilon Lyrae ist erwartungsgemäß mit
Lücke 150x gut trennbar - das hätte zu Beginn der Auskühlphase noch
anders ausgesehen ;) Die Spindel NGC 4565 durfte als letztes Objekt sein Staubband zeigen.
So
war die Nacht trotz suboptimalen Himmel sehr schön mit ein paar wenigen
neuen Objekten und tollen Standards, nervig war vor allem meine
Allergie, sorry nochmal an die Mitbeobachter die sich wahrscheinlich
schon Gedanken darüber machten wie mein Okularkoffer aufzuteilen sei
wenn ich denn ablebe :D Auf der Heimfahrt gabs einen blutroten Mond der
noch nicht sehr hoch stand...
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