Datum: 19. Juni
Ort: Laufenselden
Zeit: 22 Uhr bis 3:00 Uhr
Grenzgösse: fst. 6m2 (Umi) 21,30 mag/arcsec²
Wetter: zu Beginn durchziehende Wolkenfetzen, klar
Gerät: 12" f/5 6" f/5 10" f/5 8" f/5
Zur Dämmerung war der Himmel noch leicht vercirrt
und einzelne Wolkenfelder zogen durch. Noch bei sehr hellem Himmel
trafen Jan, Nils und ich uns am üblichen Platz im Taunus. Später als es
dann mit dem Beobachten losgehen konnte gesellte sich auch Andreas noch
dazu, eine sehr schöne Runde :)
Ab und an zogen nochmal einzelne zwarte
Wölkchen durch ab halb eins wurde der Himmel dann richtig ergiebig, 6m2
waren um Polaris sicher zu halten, Nils SQM-L wurde häufig bemüht und
kämpfte sich bis zu einem mehrfach gemessenen Maximum von 21,30 hoch -
sehr schön für die Nacht vor der Sommersonnenwende.
Objektlisten gab es heut keine, zumindest
nicht meinerseits also wurde munter von Himmel geholt was gerade in den
Sinn kam. Highlights waren für mich eindeutig M13 - der auch freiäugig sichtbar war - und M57
bei 428x mit dem LVW 3,5 von Andreas... wow, M13 schon sich
majestätisch hoch aufgelöst ins Gesichtsfeld, eine rein mittige
Positionierung lies den Kugelsternhaufencharakter kaum noch wahrnehmen.
Der Ringnebel hingegen war einfach nur als schwarzweiss Foto zu
bezeichnen, feine Abstufungen im Ring sowie die ausgefransten Enden der
gequetschen Seitenspitzen... die Kinnlade fiel hier hörbar.
In einer Sommernacht darf natürlich der Nordamerikanebel sowie der Cirruskomplex
nicht fehlen, ersteren konnte man mit dem 22er LVW am 12er schön
abfahren, vor allem Cirrus war aber der Augenöffner schlechthin. Neben
einem reichhaltig strukturierten Sturmvogel der wieder ähnlich aussah wie in der vorangegangen Nacht in der ich ihn zeichnete, war die Knochenhand
unglaublich stark strukturier, mit mehr Ruhe und Muse wäre ich hier
lange mit einer Zeichnung beschäftigt gewesen so viele Filiamente waren
sichtbar. Nils nahm mich dann noch auf eine Sommertour durch die
südliche Milchstrasse mit fantastisch detaillierten Bildern vom Trifidnebel M20 - mit einer gut sichtbaren Dreiteilung - dem Lagunennebel M8 der von Details nur so strotzte, und einem fantastischen Omeganebel M17, der eine Unmenge an feinen Details zeigte.
Einen Blick auf den sehr hellen Katzenaugennebel NGC 6543
durfte ich durch Jans 10er werfen, eine auch bei 180x auffällig helle
ovale Scheibe die aber sonst keinerlei Details ausmachen lies. Nils
sorgte dazwischen für zwei echte Exoten: Zum einen Seyfferts Sextett, Hickson 96
wo ich jedoch nur 3 Mitglieder klar als eigenständige Objekte sehen
konnte, war schon anspruchsvoll fürs Auge mit Einzelhelligkeiten von
14m7, 14m98 und 15m3 aber erstaunlicher Weise dauert es nicht so lange
bis sie wahrzunehmen waren, klasse Objekt muss ich nochmal mit 20 Zoll
dran :D
Alsdann gabs mit NGC 4676A + B noch einen weiteren Exoten hinterher: Die Mäusegalaxien.
Sichtbar war im Feld sofort eine Aufhellung, die Trennung empfand ich
aber als sehr schwierig, war allerdings auch gerade vorher geblendet...
eindeutig gesehen aber nicht eindeutig in zwei Komponenten.
Dann ging ich zur Entspannung einfach noch ein paar Standards an, neben einer frühen Andromedagalaxie nebst Begleitern ging es noch zu Mirach's Geist, h+x, NGC 7331 und M27. Jupiter
hatte sich zum Ende auch schon weit genug über die Bäume geschoben um
den ersten Blick der Saisaon auf ihn zu werfen, das Seeing liess eher
kleinere Vergrösserung zu aber mit Details geizte er trotzdem nicht.
Es begann langsam zu dämmern, die
Milchstrasse war noch reich strukturiert zu sehen doch fing sie schon
leicht an zu verblassen, also packten wir zusammen und machten uns auf
den Heimweg. Als wir die schöne schmale Mondsichel am Dämmerungshimmel
sahen, hielten wir sogar nochmal für ein paar Schnappschüsse nochmal
an... Eine tolle From-Dusk-Till-Dawn Nacht ;)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen