Im Gegensatz zu vielen Artikeln auf meiner Seite, in denen ich meist im Ungefähren bleibe um eine möglichst breite Masse an Einsteigern anzusprechen und Informationen zu vermitteln, möchte ich mit diesen Zeilen einmal wesentlich konkreter auf eine vermeintlich optimale Möglichkeit eingehen, wie man sein (neu? Wieder?) gewonnenes Interesse an der praktischen Astronomie mit dem Teleskop, starten kann. Ich setze an dieser Stelle einfach mal voraus, dass der geneigte Leser sich bereits etwas schlau gemacht hat was den Aufbau und die Unterschiede von Teleskopen und ihren Kennzahlen angeht – falls nicht und der ein oder andere Fachbegriff oder eine Aussage Staunen oder Ratlosigkeit hervorruft, einfach nochmal einen Abend oder zwei Zeit nehmen und die anderen Einsteigerartikel durchlesen ;)
Bevor
es losgeht einige Grundannahmen die ich unterstelle um überhaupt so
konkret werden zu können:
- Starke Interessengewichtung auf rein visuelle Deepskybeobachtung, also galaktische und planetarische Nebel, Sternhaufen (offen wie auch Kugelsternhaufen) und natürlich Galaxien
- Wille und Möglichkeit einen möglichst dunklen Himmel aufzusuchen, sei es durch einen guten Standort zu Hause im eigenen Garten oder eine kleine Autofahrt von sagen wir mal 15-30min.
- Ein Einstiegsbudget von Minimum 300€ mit Wille und Möglichkeit im Laufe von etlichen Monaten bis wenige Jahre, nochmal den selben Betrag für den Ausbau der Ausrüstung einzuplanen.
- Ein beschränktes Budget – Denn wer sich darüber keine Sorgen machen muss, der kann ja entweder gleich das beste nehmen oder nach Trial-and-Error alles mal antesten ;)
Warum
diese Annahmen? Ganz einfach, um was die Ausrüstung angeht so ins
Detail gehen zu können ohne auf deutsch Murks anzupreisen, die zu
einem anderen Anforderungsprofil einfach nicht passen würde! Wer von
vorneherein auf Fotografie aus ist, den innerstädtischen Balkon
nicht verlassen kann oder will, der muss zwangsläufig andere
Kompromisse eingehen und damit auch ein gänzlich anderes Equipment
anschaffen. Hier geht es nun aber um eben diese Grundvoraussetzungen,
die nicht rein zufällig mit meinem eigenen Werdegang übereinstimmen
– worüber könnte ich sonst praxisnäher berichten...
Wichtig
ist, trotz aller Konkretisierung, diese Gedanken keinesfalls als
„einzig wahren Weg“ oder gar ehernes Gesetz zu halten, dafür
sind die subjektiven Vorlieben und Wahrnehmungen einfach zu
verschieden, nicht nur im Zweifel sondern in jedem Fall,
sollte man jede sich bietende Möglichkeit wahrnehmen um Teleskope,
Okulare und sonstiges Equipment im persönlichen Erleben, sei es auf
einem oder mehreren Teleskoptreffen oder auch durch Kontaktaufnahme
mit lokalen Beobachtern (die es wirklich, glaubt es mir einfach,
überall gibt!) auszuprobieren und kennenzulernen.
Der
erste Scheideweg der sich bei unseren Betrachtungen in den Weg stellt
ist die Frage: Neukauf oder Gebrauchtkauf – einzig die Geduld und
der Geldbeutel sind hier die ausschlaggebenden Faktoren. In den nun
schon einigen Jahren in denen ich Teleskope jedweder Art gekauft und
wieder verkauft habe, waren es im überwiegenden Teil der Fälle
gebrauchte Teleskope und Okulare, die ich mir angeschafft habe, das
lag einfach an meinem Budget und auch an den immer wieder guten
Erfahrungen mit Gebrauchtkäufen bei anderen Sternfreunden. Natürlich
waren viele persönlich bekannte dabei, aber auch über Internetforen
bin ich bisher noch nie „reingefallen“, wichtig ist vorher nur
abzuklären ob die optischen Komponenten einwandfrei sind, da muss
man dann das Wagnis eingehen und dem Wort und den vorab zu
übersendeten Fotos der Teile vertrauen. Bei insgesamt mehr als ein
Dutzend Teleskopen und noch mehr Okularen hatte ich bisher nie das
Gefühl ich wäre nicht korrekt über den (durchweg guten) Zustand
des Ausrüstungsteils aufgeklärt worden. Wer das Glück hat sich
keine größeren Sorgen um den preislichen Abstand zwischen
Gebraucht- und Neugeräten zu machen, oder aber nicht den „Mut“
hat ohne Garantie zu kaufen, der kauft sich das Gewünschte eben neu
bei einem Händler seiner Wahl (siehe Linkliste). Zu diesem Punkt
kann man abschließend sagen, dass wenn man den Gebrauchtmarkt eine
Weile beobachtet und die marktüblichen Preise kennenlernt und auch
dementsprechend nicht ausufernd mehr für sein Gebrauchtteil bezahlt,
dass man prinzipiell alles auch wieder ohne Verlust los wird wenn ein
Upgrade ansteht.
Welches
Gerät darf es denn nun sein?
Wir
erinnern uns nochmal kurz unseres Anforderungsprofils: Deepsky,
visuell, transportabel und nicht zu teuer. Man kann es drehen und
wenden wie man will, oder die vielfachen Empfehlungen als einseitig
abtun: Der 8" f/6 Dobson
ist einfach das Teleskop in diesem Bereich
mit dem unschlagbar besten Preis/Leistungsverhältnis. 200 mm Öffnung
stossen im Bereich Deepsky eine naturgegebene Grenztür auf, ab der
eine Unmenge an Objekten erste Details erkennen lassen und insgesamt
bereits so viele Objekte prinzipiell beobachtbar werden lassen, dass
es für ein ganzes Beobachterleben reichen könnte. Darüber hinaus
habe ich nicht nur für mich entschieden, sondern es auch für
Dutzende Einsteiger, die wir bei unseren Beobachtungsnächten
mitgenommen haben, immer wieder bestätigt gesehen, dass die einfache
Dobson Montierung für ~95% derjenigen die sie in die Hand nehmen die
intuitivste und am einfachsten zu handhabendste Montierung ist, die
es gibt. Dazu kommt natürlich der Fakt, dass eine andere
(parallaktische) Montierung auf unser Budget- und Anforderungsprofil
einfach nicht mehr zutrifft, das ganze wird bedeutend teurer
ohne einen echten Mehrwert zu bringen.
Warum
nicht 6“? Warum nicht 10“ oder 12“?
Ein
6“er ist ein tolles Gerät, unbenommen zeigt es ebenfalls
erstaunlich viel, an vielen sehr hellen Objekten mag der Einsteiger
nicht einmal auf den ersten Blick einen großen Unterschied zu einem
8“er sehen. Es gibt nur mehrere Dinge zu bedenken. Zum ersten gibt
es 6“ Geräte in unserem Preisbereich nur in drei gängigen
Brennweiten: 150/750 (f/5) und 150/1200 (f/8) sowie noch vergleichsweise
neu in 900mm (f/6). Der 150/900 ist zwar vom Grundgedanken her ideal,
vereinigt er doch ein gemäßigtes aber nicht zu langsames
Öffnungsverhältnis mit einer erschwinglichen und leicht
transportablen Öffnung, ich kann sogar ohne Scheu sagen: Das Gerät
wurde erst auf vielfachen Wunsch und Anregung von einigen
Sternfreunden denen genau diese Nische fehlte entwickelt! Leider
wurden bei der Umsetzung einige entscheidende Fehler seitens des
Herstellers begangen:
- Das Teleskop ist als OTA (also ohne jedwede Montierung oder gar der gewünschten Dobsonmontierung (Rockerbox)) mit fast 250€ schon etwas teuer geraten
- Die Auslegung von Fangspiegel und OAZ sind stark auf die Fotografie ausgerichtet!
- Bedingt dadurch bringt es ab Werk im visuellen Bereich nicht ganz die Leistung die es eigentlich bringen könnte und sollte.
Das
Problem des 6“ f/5 (also mit 750mm Brennweite) ist zum einen der
Fakt, dass ein Teleskop mit dem Öffnungsverhältnis von f/5 bereits
wesentlich teurere Okulare bedingt um eine optimale Abbildung zu
erhalten, dazu auch merklich anfälliger für Dejustage ist, was
gerade den noch ungeübten Einsteiger einen relativ hohen Prozentsatz
an Abbildungsleistung kosten kann. Zu guter Letzt ist der Einblick
selbst wenn es ein 150/750 Teleskop in Dobsonbauweise gäbe, zu
niedrig am Boden. In Sachen Einblick liegt der f/8 6 Zöller mit dem
8" f/6 Dobson
natürlich gleichauf, ebenso ist er entspannter zu justieren
und stellt keine großen Anforderungen an die Okulare, jedoch ist er
im Bereich Deepsky durch sein langsames Öffnungsverhältnis etwas
gehandicapt, zeigt er doch gerade bei schwachen grossflächigeren
Objekten einfach nicht mehr das hellste Bild bei gängigen
Okulare/Vergrösserungskombinationen.
Bleiben
noch die 10 und 12 zölligen Varianten, beide sind gebraucht schon
vergleichsweise günstig zu erwerben, wenn auch etwas teurer als
unser 8“ f/6, sie zeigen unbestreitbar mehr (wobei der Unterschied
zu 10“ bereits einige Erfahrung voraussetzt um den sicher
wahrzunehmen), gerade der 12“er verzeiht aber in Sachen Okulare und
Dejustage noch weniger als der 6“er mit gleichem
Öffnungsverhältnis, dazu ist das Gewicht und der Transport dann
schon sportlich zu sehen – was nicht heißen soll, dass diese
Teleskope nicht ihren Preis und ihr Gewicht wert sind ;) Doch
bleiben wir bei unseren Grundannahmen, dann bietet uns der 8“ f/6
Dobson vor allem eine ausreichende Öffnung für detaillierte
Deepskybeobachtungen sowie ein gemäßigtes Öffnungsverhältnis,
dass weder extrem dejustageanfällig ist noch allzu teure Okulare
erfordert (was nicht heißen soll, dass sehr gute Okulare nicht
dankbar in den OAZ gesteckt werden dürfen um hervorragende Bilder zu
zeigen!)
Und
welche Marke jetzt?
Die
Wahl der Marke ist in meinen Augen eine der untergeordnetsten
Entscheidungen überhaupt – Wir reden hier durch die Bank weg von
günstigen Einsteigergeräten aus Fernost, ob unter dem Namen GSO,
Galaxy (baugleich) oder Skywatcher, hier mag man höchstens noch aus
geopolitischen Gründen entscheiden ob das Gerät aus China oder
Taiwan kommen soll ;) Jeder Typ hat seine kleinen Eigenheiten,
Schwächen aber auch Stärken und sie halten sich eigentlich durchweg
die Waage, so dass man keinen echten Fehler begehen kann wenn man
sich in der Frage des Herstellers treiben lässt. Gerade beim
Gebrauchtkauf kann einem dieses Wissen mehr Möglichkeiten eröffnen.
Um es einmal gesagt zu haben: Ich habe/hatte einen GSO und war immer
zufrieden damit, wie die anderen Marken auch, gibt es einiges was mit
mit wenig Aufwand und Geschick verbessern kann, andere Sternfreunde
haben das ebenso erfolgreich mit anderen Herstellern getan.
Was
brauche ich noch?
Kein
Teleskop funktioniert ohne Okulare, das dürfte jedem Leser an dieser
Stelle bereits klar sein. Bei einem Neukauf ist meist nur ein oder
auch mal zwei einfache Okulare in 25 oder 20 sowie 10mm Brennweite
dabei. Das ist schon einmal was um sich auf das Gerät einzustimmen,
aber es reicht leider bei Weitem nicht um auch nur annähernd die
Leistung des Teleskops auszuschöpfen und alle gewünschten Objekte
optimal zu beobachten. Die Staffelung von
Okularen/Brennweiten/Austrittspupillen (Verständnisschwierigkeiten?
Schaut noch mal in die jeweiligen Einstiegsartikel) ist ein Thema für
sich und mitunter auch von den eigenen Vorlieben abhängig, es hat
sich aber herauskristallisiert, dass ein Minimum von vier
Brennweiten bewährt hat um zumindest einmal die wichtigsten
Vergrößerungen zu erreichen um eine Vielzahl von Objekten in
verschiedenen Detailstufen beobachten zu können.
- Die Übersichts- bzw. Aufsuchvergrößerung: Ob es nun 30, 31, 32 oder 33mm sein sollen/müssen hängt vom Himmel und den eigenen Vorlieben ab, bei f/6 halte ich 32mm für einen guten Wert. Diese Brennweite bietet auch gleich das größte Stolperfallenpotential, denn wirklich gute Okulare in diesem Bereich sind rar gesät und – man verzeihe mir den Ausdruck – schweineteuer!
- Die „Zwischenvergrösserung“ - 20-25mm ist meist mitgeliefert, kann durchaus bei vielen Objekten schon Details herausarbeiten ohne die Bildhelligkeit drastisch zu reduzieren, würde ich aber zur Aufrüstung mit besseren Okularen relativ weit ans Ende stellen – deshalb hier auch nicht Teil der vier wichtigsten Vergrößerungen.
- Die Detailvergrösserung: 13-15mm - Hier haben wir eine „magische“ Vergrößerung/Austrittspupillenkombination, viele auch schwächere Objekte zeigen hier richtig viele Details (immer einige nötige Übung im teleskopischen Sehen vorausgesetzt, das dauert einfach etwas!). Auf kaum eine Vergrößerung könnte ich weniger verzichten. Hier sind brauchbare Okulare bereits erschwinglich und auch die wirklich guten kosten kein Monatsgehalt.
- Die „Auflösungs“vergrößerung: 9-11mm – Ist das Objekt hell genug und/oder bereits relativ klein (planetarische Nebel, Kugelsternhaufen, aber auch Planeten) ist diese Brennweite Pflicht um wichtige, ja elementare Details herauszuarbeiten, viele der helleren Kugelsternhaufen werden hier bereits sehr ordentlich in Einzelsterne aufgelöst.
- Die „Hoch“vergößerung 5-6mm – Viele Details in Deepskyobjekten verlangen nach solchen Vergrößerungen um Details im Kernbereich darzustellen, natürlich wird das Bild ingesamt hier je nach Objekt schon recht düster und dejustiert sollte das Teleskop auch nicht sein, aber wer nur oberhalb dieser Brennweite arbeitet, wird definitiv einiges verpassen.
Konkret
heißt das für unseren 8“ f/6:
- 35x – 40x
- 80x – 90x
- 110x – 130x
- 200x – 240x
Unterstellen
wir an dieser Stelle weiterhin unser nach wie vor beschränktes
Budget scheiden die hoch- aber auch die mittelpreisigen Okulare
zwischen 100 und 300€ das Stück leider aus, jedoch lohnt es sich
im Laufe seines „Astrolebens“ durchaus auch für einen 8“ f/6
auf solche Okulare hinzuarbeiten (Sparwutz lässt grüssen). Also
schauen wir uns im unteren Preissegment um, was wir hier für
Alternativen finden.
Wie
schon angeklungen ist das im Bereich über 30mm schwer oder leicht,
je nach dem wie man es betrachtet, in jedem Fall wird es das teuerste
unserer beispielhaften Okulare werden, denn 2“ Steckmaß sind hier
auf jeden Fall angebracht! Es lohnt hier kaum wesentlich mehr
auszugeben als die günstigsten kosten, denn bis sich ein wirklich
merklicher Unterschied in der Abbildungsqualität abzeichnet vergehen
hunderte Euro...
Hier
gibt es eine manchmal etwas verwirrende Menge an Okularen, die sich
preislich alle zwischen 70 und 120 Euro bewegen, von den
Gesichtsfeldern zwischen 65 und 70°. Viele sind mit dem Zusatz WA
für Wideangle versehen. Gebrauchtpreise bewegen sich hier zwischen
40 und 80 Euro. Die Qual der Wahl umgeht man am besten in dem man auf
den eingangs erwähnten Treffen oder persönlichen Kontakten zu gut
ausgerüsteten Sternfreunden, dies und jenes Okular einfach mal live
an- und vor allem durchschaut. Bei Neukauf kann eine freundliche Mail
an den Händler seines Vertrauens auch die Möglichkeit ergeben,
mehrere solcher Okulare zur Ansicht zu bekommen um dann den
persönlichen Favoriten zu behalten – hier sollte aber gerade bei
jemandem der noch nie ein Teleskop besessen hat, ein Sternfreund mit
Erfahrung hinzugezogen werden.
Für
die restlichen drei Okulare könnte man sich für den Einstieg ruhig
auf drei Okulare identischer Bauart festlegen. Ich werfe nun einmal
Markennamen in den Raum, die alle ähnlicher Machart sind: TSWA,
Hyperion, William Optic SWAN, Omegon, Orion Expanse... sie alle sind
ähnlich gestrickt wobei es durchaus merkliche Unterschiede vor allem
in der Fertigungsqualität gibt, die sich auch im Preis
niederschlagen – sie alle sind keine schlechten Okulare für einen
200/1200 – ein Gebrauchtkauf wird gerade bei den etwas besseren
dieser Aufzählung dem Neukauf vorzuziehen sein, schon allein wegen
der mitunter saftigen Preise. Doch gibt es bei den drei unteren
Brennweiten noch eine sehr interessante Alternative: Die so genannten
Planetary Okulare – es gibt sie inzwischen auch von verschiedenen
Herstellern mit den bereits angesprochenen unterschiedlichen
Fertigungsqualitäten und Preisen, jedoch sind sie alle etwas
günstiger als die leicht weitwinkligen (65-70°) Verwandten, bringen
es aber immer noch auf praxistaugliche 60° Gesichtsfeld. Mit 50-80€
sind auch die Neupreise erschwinglich, gebraucht kann man hier aber
durchaus nochmal sparen! Dazu sollte man nie die Möglichkeit eines
Messebesuchs außer Acht lassen, auch wenn die Anfahrt zu den großen
Astrobörsen mitunter recht lang ist: Ein neues Planetary Okular für
30 Euro das Stück könnte das lohnend erscheinen lassen ;) Das
scheinbare Gesichtsfeld ist natürlich eine kleine Einbuße, jedoch
hat sich mir und Mitbeobachtern gezeigt, dass diese Okulare trotz
ihres geringen Preises eine sehr erstaunliche Schärfe und
Transmission haben, die den teureren Weitwinklern überlegen ist. Für
mich wären sie (hätte ich nicht im Laufe der Jahre aufgerüstet)
nach wie vor das Einstiegsokular schlechthin, mit dem man ohne
weiteres auf lange Zeit gut leben kann. Ein spezielles Okular will
ich noch erwähnen, zwar liegt es preislich etwas über den
Einzelokularen, jedoch handelt es sich um ein Zoomokular der Firma
Astrozoom mit durchweg gleichbleibender Abbildungsleistung (was bei
Zoomokularen nicht selbsverständlich ist!). Auf Basis eines
7mm Planetaryokulars wird durch einen Zoommechanismus die Brennweite
auf den Bereich von 6,9 bis 3,5mm gestreckt – ohne Einbußen der
Abbildungsqualität. Dadurch erübrigt sich auf lange Sicht (ich
nutze es heute noch, auch an größerem und schnelleren Gerät) alles
was unter 10mm Brennweite liegt.
Aber
Okulare sind ja nicht alles oder?
Das
wichtigste hätten wir nun beisammen aber eines noch fehlt uns für
den guten Start ins Beobachterleben. Ein Sucher und gutes Kartenwerk.
Vielfach hat sich gezeigt und in der Praxis bewiesen, dass Peilsucher
den optischen Suchern durchaus überlegen sind, vor allem dem
Einsteiger will das oftmals nicht nur seitenverkehrte sondern auch
gleich auf dem Kopf stehende Bild eines optischen/vergrößernden
Suchers, nicht recht einleuchten bei der Such nach einem Objekt.
Besser sind dafür Peilsucher, die kein Bild des Himmels vergrößern
sondern beim Durchblicken lediglich einen Punkt oder Zielkreise an
den Himmel projizieren. Gar optimale möchte ich die Kombination aus
dem etwas teureren Telrad
(mit drei Suchkreisen) und dem
Deep Sky Reiseatlas
nennen, in diesem sind nämlich eben jene Kreise
für jedes Objekt eingezeichnet was das Aufsuchen zu echtem Spaß
werden lässt. Wer aber richtig schottisch denken muss, der greift
stattdessen zu einem einfachereren Peilsucher wie dem Baader Skysurfer III
, der zwar nur einen Punkt an den Himmel projiziert,
dafür aber statt 50 nur 30€ kostet... an Stelle des gekauften
Kartenwerks können prinzipiell auch gedruckte Karten aus kostenlosen
Planetariumsprogrammen (z.B. Cartes du Ciel) dienen oder aber fertige
ausgedruckte Karten wie der bekannte TriAtlas, der in verschiedenen
Detaillierungen kostenlos zum Download angeboten wird.
Worum
niemand, der das Hobby dauerhaft und ernsthaft betreiben will herum
kommen wird, ist die Justage am Newtonteleskop – von vielen zu
Unrecht gefürchtet, gerade ein f/6 Teleskop lässt sich nach einigen
Übungen in weniger als einer Minute fertig für die schönsten
Himmelserlebnisse machen. Auch wenn nicht alle Grundjustageschritte
(siehe mein Artikel zur Newtonjustage) mit einem Laser vollzogen
werden können, würde ich doch nicht auf den Justierlaser verzichten
wollen – beim Laser kann Geiz an der falschen Stelle den ganzen
Kauf überflüssig machen, zwar gibt es Laser neu schon ab 40€ aber
für nur 10€ extra gibt es mechanisch hervorragende Laser von Horst
Becker (www.drehen-und-mehr.de)
oder Albert Göbel (www.katrin-goebel.de). (Leider hat Göbel die Laserproduktion eingestellt)
Last
but not least fehlt es uns noch an einer kleinen aber durchaus
beachtenswerten Investition, die so mancher der den Unterschied noch
nicht kennt belächeln mag: Eine Rolle (oder auch zwei) schwarze
Veloursklebefolie von DC-Fix oder Alkor, gibt es in fast jedem
Baumarkt für um die 10€ und bringt sauber in den Tubus verklebt,
die nötige Streulichtunterdrückung ins Teleskop. Der Unterschied
mit/ohne diese einfache „Tuningmaßnahme“ ist mitunter
erstaunlich aber natürlich auch mit vom Standort abhängig, ich
würde sie, da es keinen großen finanziellen oder handwerklichen
Aufwand bedeutet, jedem wärmstens ans Herz legen! Viele gebrauchte
Teleskope wird man bereits mit dieser durchgeführten Tuningmaßnahme
angeboten finden.
Alsdann
steht nur noch etwas freie Zeit und vor allem ein klarer Himmel
zwischen uns und einer wunderschönen Nacht unter den Sternen. Diese
solide Grundaustattung kann man (und wird man) natürlich im
Laufe der Zeit erweitern und verbessern wollen, hier noch ein schönes
Stühlchen zum Beobachten, eine rote Taschenlampe (ob gekauft oder
mit Nagellack selbst hergestellt) werden sich bald dazu gesellen und
alles weitere ergibt sich einfach, am besten natürlich wenn man das
ganze nicht gänzlich auf eigene Faust macht, sondern für
Fachsimpeleien, warmen Tee und zusätzliche Motivation noch einen
Sternfreund aus der Region findet.
Lass
mal schnell rechnen, was da nun am Ende rauskommt!
Gebraucht:
Dobson
ca. 200€
Okulare
ca. 50€ + ca. 100€ für den Satz Planetarys
Peilsucher:
20-40€
Laser
ca. 40€
Kleinkram
wie Veloursfolie, Taschenlampe, Stuhl, wasauchimmer... 30€
Summe:
450€ - das muss auch alles nicht auf einen Schlag erworben werden
sondern im ersten halben Jahr nach und nach erlegt werden.
Neu:
Dobson:
ca. 300€
Okulare
ca. 230€
Peilsucher:
30-50€
Laser:
50€
Kleinkram
– siehe oben
Summe:
650€ - und hier gilt natürlich das selbe wie beim Gebrauchtkauf –
peu a peu ist durchaus möglich...
Fazit:
Auch wenn wir uns hier von den oftmals gelesenen „200-300€“
schon etwas entfernt haben, ist das noch erschwinglich, auch für den
geschundenen kleinen Geldbeutel, vor allem wenn man bedenkt, dass die
Rechnung nicht auf einen Schlag fällig wird! Und im Gegensatz
zu so ziemlich jedem „Billigeinsteigerpaket“ haben wir mit dieser
Kombination ein Gerät, dass wenn das Astrofieber erhalten bleibt
(und die Chancen sind mit diesem Gerät weitaus höher als mit
anderen Angeboten!), nicht nur einen mehr als soliden Einstieg
ermöglicht sondern durchaus das Potential auf lange Sicht – für
mach einen sogar endgültig – den Himmel zu erkunden und trotzdem
immer wieder neues zu entdecken und mit steigender Erfahrung wahre
Wunder des Deepsky zu bewundern.
hi,
AntwortenLöschenich suche ein dobson teleskop 200mm´/am besten gebraucht,aber funktionstüchtig.
wer was zu vk hat bitte bei mir melden,mit infos bilder und preis bitte
wen das hier stört dan löscht es bitte wieder
vielen dank
Dasselbe suche ich auch , Mail an Sorrowsendsascha@gmx.net
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