Montag, 8. Juli 2013

BB vom 07.07.2013

Ort: Laufenselden
Zeit: 22:15 - 02:25 Uhr
Wetter: zu Beginn durchziehende Schleierwolken, später klar
fst 6m1
16-11°C

Eine weitere Nacht, die letzten Neumondphasen darf ich mich wirklich nicht beschweren - Himmel wird von der Mondphase her brauchbar, zack 2-4 nutzbare Nächte - wer mehr verlangt ist gierig ;)

Mit Benny hatte ich mich fest verabredet, alle anderen hatten keine Rückmeldung hören lassen, umso erfreuter war ich, als ich bei der Einfahrt bereits Oliver mit einem noch unbefleckten Kollegen antraf, der in die hohe Kunst des Teleskopierens eingeführt werden sollte.

Meine Tochter war heute ebenfalls mal wieder mit dabei und war zu Beginn noch fit genug um M13 zu bewundern und von Saturn buchstäblich vom Hocker gehauen zu werden, wobei sich die Begeisterung über die der uns umschwirrenden Glühwürmchen in etwa die Waage hielt.

Benny war ebenfalls recht frühzeitig eingetroffen und so konnte es losgehen. Ob Olivers Gast wurde das Programm kurzfristig umgestellt, weil die beiden "nur" zwei Ferngläser dabei hatten, war Hypatia entsprechend beliebt und wir fuhren im Laufe der Nacht eine Menge Standardobjekte des Sommerhimmels an um verschiedene Objektklassen und Effekte von Okularen und Filtern vorzuführen. Sehr sehr nett fand ich übrigens den Cirrus Komplex KOMPLETT in Olivers Fernglas mit eingeschwenkten UHC Filtern. Je näher wir uns 1 Uhr näherten desto knalliger wurder der Himmel, die durchziehenden weißen Schleierwolken, die mir vor Mitternacht noch etwas Kopfzerbrechen bereiteten waren weit nach Osten abgezogen und ausser Sicht.

Dank Benny, der sich einige der Bestof Objekte im Schützen aufgeschrieben hatte, kam ich in den Genuss dieser schönen Region mit Objekten wie M16, M17, Trifidnebel und Lagunennebel (letzterer wieder toll in Olivers Fernglas). Der Schwanennebel M17 wurde dann auch noch das Opfer meines Bleistifts, ich hatte mich mit Benny über verschiedene Zeichentechniken und Stile unterhalten und so war eine Livevorführung schon fast Pflicht. Heute morgen nach dem Aufstehen wurde die Skizze dann direkt ins Reine gezeichnet.


Kleine Anekdote: Erst heute früh merkte ich WORAUF ich da meine Skizze angefertigt hatte :D Durch das Rotlicht war es unsichtbar - ein Kochrezept für mexikanische Wraps mit rotem Stift geschrieben...

Gegen 1:45 Uhr ging es für Benny2 dann Richtung Heimat, nun hatte ich doch noch etwas vom Freitag nachzuholen! Erneut ging es zu den Galaxien in der Leier, die bereits ihren Kulminationspunkt überschritten hatte. Ich musste mich durch das gedrehte Gesichtsfeld erst wieder etwas einsehen, konnte die Galaxie NGC 6703 (11m4) mit ihrem Begleiter 6702 (12m2) aufspüren. Da mir das Feld schon vor zwei Tagen gut gefallen hat, nahm ich mir nun nochmal 20min Zeit sie zu beobachten und in einer Zeichnung festzuhalten. Vor allem 6702 ist mir etwas zu hell und groß geraten, aber das Feld gibt die Zeichnung denke ich recht gut rüber am besten schaut man sich die Zeichnung genauso an wie im Okular: Indirekt (das würde ich ohnehin bei fast jeder DS-Zeichnung empfehlen um den realistischeren Eindruck zu bekommen!)


Nach der Zeichnung war es dann auch für mich Zeit den Krempel einzupacken, Oliver und sein Kollege haben ebenfalls bis zum Ende durchgehalten und fuhren mit mir zusammen gen Heimat. Was sich auf der Heimfahrt einmal mehr zeigte: Der Standort ist mit fast 500m Höhe ü.N.N. die Anfahrt immer wert, denn im Aartal waberten die Nebelfetzen über die Strasse.

Eine sehr schöne Nacht, die zwar keine neuen Objekte brachte wie ich mir das eigentlich vorgenommen hatte, aber immerhin kam ich endlich mal wieder zum Zeichnen und die Neumondphase ist ja noch lange nicht rum...

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