Dieser Artikel bedarf einer Überarbeitung oder Neufassung, zwar sind nach wie vor keine falschen Angaben zu finden, jedoch sehe ich ihn nach knapp zehn Jahren nicht mehr als tiefgehend genug an, ihr dürft ihn trotzdem weiterlesen, jedoch erfahrt ihr mehr zu diesem Thema im neueren Artikel "Die Wahl des richtigen Beobachtungsplatzes"
Auf
dieser Seite möchte ich noch ein paar Tipps geben wenn
die Beobachtungserfolge sich nicht so recht einstellen wollen und
erklären was man selbst tun kann um Verbesserungen zu erreichen.
Beginnen wir mit dem wahrscheinlich allerwichtigsten Punkt:
Beobachtungsbedingungen
Man
kann sie gar nicht hoch genug einschätzen, die Umgebungsbedingungen bei
astronomischen Beobachtungen. Viele meinen, dass ein großes oder teures
Gerät der Garant für erfolgreiche Beobachtungen ist - ein Trugschluss,
bei schlechten Umweltbedingungen sieht man mit einem großen Gerät
mitunter weniger als mit einem kleinen Einsteigergerät unter
Idealbedingungen. So spricht man auch vom Gewinn an Größenklassen
(Helligkeitsklassen) die man durch den Einsatz einer bestimmten
Teleskopöffnung zu den mit freien Auge sichtbaren Sterne addiert, man
kann sich also leicht vorstellen was ein Unterschied von sagen wir mal
zwei Größenklassen an fehlender Öffnung kompensieren kann bzw. bei
vorhandener Öffnung beschneidet.
Was zählt alles zu den Umgebungsbedingungen:
1.) Transparenz
des Himmels: Ein klarer Himmel ist äußerst wichtig, das heißt dass die
Luft möglichst dunstfrei sein sollte, Hochnebel und dergleichen sind
Gift für erfolgreiche Beobachtungen, am besten kann man die Transparenz
vor Sonnenuntergang einschätzen, ist der Himmel in Horizontnähe
gräulich-blau spricht das für eher weniger gute Transparenz, sind die
Himmelsfarben klar und kräftig bis zum Horizont kann man mit einer guten
Transparenz rechnen, leider können auch hier die Bedingungen innerhalb
weniger Stunden umschlagen.
2.) Dunkelheit: Nachts
ist es dunkel - wirklich? Meist kann man erst wenn man einmal unter
wirklich dunklem Landhimmel gestanden hat einschätzen wie schlecht
mitunter die Bedingungen unter aufgehelltem Himmel in bewohnten Gebieten
sind. Die Dunkelheit des Himmels kann man auch messen, die meiner
Meinung nach beste Methode (es gibt aber unterschiedliche) ist die
"Faintest Star" (schwächster Stern) Methode. Dazu nimmt man sich für
einen bestimmten Himmelsbereich eine sehr detaillierte Sternkarte in der
die Helligkeiten vor und ermittelt welchen Stern man noch mit bloßem
Auge erkennen kann. Damit hat man die Qualität des Himmels schon ganz
gut eingeschätzt. Hat der schwächste noch sichtbare Stern eine
Helligkeit von bspw. 5,7mag sagt man fst 5,7m. Die sichtbare Grenzgröße
kann je nach Standort und sonstigen Bedingungen sehr stark schwanken -
mitten im Großstadtdschungel sieht man mitunter keinen einzigen Stern,
während man in tiefster Abgeschiedenheit in Afrikas Grenzgrößen von bis
zu 7,5mag erreichen kann. Grundsätzlich gilt, dass man einen möglichst
dunklen Standort aufsuchen sollte, außerhalb von geschlossenen
Ortschaften möglichst weit von diesen entfernt, denn die Lichtglocken
größerer Städte sind auch aus Kilometer weiten Entfernung noch störend
zu erkennen. Natürlich ist nicht jeder so mobil um unter dunklen
Landhimmel zu fliehen aber auch dann sollte man sich einen möglichst
dunklen Ort suchen, der in der Nähe ist (vielleicht ein Park oder
ähnliches) und auch darauf achten dass keine Lichtquellen direkt
sichtbar sind, da diese die Dunkeladaption zerstören. Das Auge braucht
in etwa eine halbe Stunde in absoluter Dunkelheit um sich optimal
anzupassen. Achtet einfach mal darauf, nach einiger Zeit ohne Blendung
seht ihr mehr Sterne als gleich zu Beginn der Beobachtung. Einzig und
allein schwaches rotes Licht stört die Dunkeladaption nicht, deshalb
dürfen auch nur rote (z.B. mit Folie abgedunkelte) Lampen verwendet
werden. Auch darf man nie vergessen was der Mond mit der
Himmelshelligkeit anrichten kann, will man schwache Objekte beobachten
ist die beste Zeit um Neumond!
3.) Seeing - Das Seeing gibt die Luft(un)ruhe an, die verschiedenen Luftschichten wabern und bewegen sich, das verhindert das Erkennen von Details und kommt am ehesten am Mond, den Planeten und der Trennung von Doppelsternen zum Tragen. Auch hier kann man selbst etwas tun auch wenn man natürlich nichts am Seeing selber ändern kann. Wenn nachts die Luft abkühlt ist das Seeing besonders über Beton und Häusern am stärksten, da diese die Wärme länger speichern, deshalb gilt auch hier, am besten raus aus bewohntem Gebiet und auf Feld oder Wiese. Auf der Seite meteoblue der Universität Basel gibt es eine erstaunliche genaue Seeing-Vorhersage. Wichtig ist auch nie aus der Wohnung heraus oder über Schornsteine hinweg zu beobachten da dort das lokale Seeing extrem schlecht ist. Grundsätzlich sollte man warten bis das zu beobachtende Objekt seine maximale Höhe am Himmel erreicht, denn in Zenitnähe ist das Seeing meist besser, weil das Licht so nur einen vergleichsweise kurzen Weg durch die Atmosphäre hat.
Fazit:
Wer unter dunklem klaren Himmel beobachtet sieht immer mehr als unter
aufgehelltem oder dunstigen Himmelsbedingungen. Manchmal entscheiden
schon wenige Kilometer darüber ob man bestimmte Objekte sehen kann oder
nicht. Deshalb darf man nicht verzagen wenn man mit seinem neuen Gerät
auf Anhieb keinen Erfolg hat, auf der anderen Seite bleibt auch für
kleine Geräte die Hoffnung unter sehr guten Bedingungen mehr zu sehen
als bei durchschnittlichen und man darf natürlich nicht viel erwarten
wenn man schwache Nebel oder Sternhaufen bei hellem Mondlicht beobachten
will...
Tuning und Verbesserungen am Teleskop
Da
man an den Bedingungen seiner Umwelt praktisch nichts ändern kann,
außer dass man versuchen kann ihnen zu entfliehen kann man auch am Gerät
selber einige Verbesserungen vornehmen um die Leistung zu verbessern.
Einiges kann man mit wenig handwerklichem Geschick selber machen. Wenn
man sich die eine oder andere Maßnahme nicht zutraut sollte man es im
Zweifel lieber lassen oder jemanden mit Erfahrung um Hilfe bitten.
Am
Teleskop selber ist eine beliebte und einfache Maßnahme den Tubus mit
so genannter (schwarzer) Veloursfolie auszukleiden. Damit wirkt man der
meist schlechten Schwärzung der Tuben entgegen, einfallendes Streulicht
kostet dann einiges an Kontrast und der Unterschied fällt beim
Beobachten in der Regel sofort auf. Die Folie ist im Baumarkt oder auch
im Internet für ein paar Euro erhältlich. Da man dafür normalerweise die
optischen Komponenten auseinander- bzw. ausbauen muss sollte man sehr
sorgsam damit umgehen und sie während dem Umbau sorgsam, sauber und
staubfrei lagern. Die Seite binoviewer.at
enthält viele Tipps und Anleitungen zum Thema Umbau und Tuning. Dort
findet man auch Berichte über die Verbesserung der Stabilität von
einfachen Montierungen.
Einfache
Einsteigergeräte kranken meist an zwei grundlegenden Problemen, zum
einen eine unterdimensionierte Montierung und zum zweiten, schlecht
verarbeitete oder unpassende Okulare. Auch durch den Einsatz höher
wertige Okulare kann man noch einiges an Leistung aus dem Gerät kitzeln.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage welche Okulare man sich zulegen
sollte. Nicht leicht zu beantworten - wirklich gute Okulare kosten
mitunter ein Vielfaches des Teleskoppreises! Meist reicht es schon ein
paar Plössl-Okulare zu kaufen, diese sind schon besser als die meist
mitgelieferten einlinsigen Huygens oder Kellnerokulare. Für um die 25€
gibt es immer mal wieder zwei (Super)Plösslokulare als Set.
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