Donnerstag, 1. Februar 2007

Erfahrungsbericht: GSO 200D 200/1200 Newton

Hersteller: GSO
Öffnung: 200 mm
Brennweite: 1200 mm
Bauart: Newton
Okularauszug: 2"
Neupreis: ca. 300€
Noch in Besitz: JA
Über dieses Teleskop gäbe es seitenweise zu schreiben, zunächst aber Eindrücke aus der Zeit als ich das Instrument neu bekommen hatte (2007).

Tubus und OAZ sind bereits mit Veloursfolie ausgekleidet, einige hartnäckig glänzende Teile (Schrauben) mit schwarzmattem Lack überpinselt worden. Ein saugender Lüfter ist ebenfalls dabei, zur Zeit nur mit Netzteilbetrieb, aber da ich ihn bei Fahrten ins Feld vorher schon auskühlen lasse und bei geöffnetem Fenster ohne Heizung fahre zu verschmerzen. Der Tubus selbst ist mit Hammerit Rostschutzlack lackiert worden. Die Rockerbox läuft aktuell auf Teflonpads (noch ohne Ebony) und ist etwas durch den Fräsaufsatz erleichtert worden. Der Tubus wurde mit Heizungsisolierplatten isoliert was sich bereits bei feuchtem Wetter durch mindestens 2 Stunden späteres Zutauens des Fangspiegels bemerkbar macht. 

Das wohl meist empfohlene Teleskop bietet fantastische Erlebnisse, in galaktischen Nebel wird eine Menge an Details sichtbar, Galaxien zeigen erste Strukturen, so bspw. M51 die unter guten Bedingungen Ansätze von Spiralarmen sowie die Materiebrücke zur Nachbargalaxie zeigt. Kugelsternhaufen werden bis ins Zentrm aufgelöst, planetare Nebel wie M57 oder M27 sind ein Hochgenuss. Aber auch Planeten geben bei entsprechendem Seeing ein atemberaubendes Beobachtungsobjekt ab, an Saturn sind atmosphärische Details sichtbar, die Cassiniteilung der Ringe springt (bei entsprechender Ringstellung) schnell ins Auge. Mehr Eindrücke von dem was das Gerät leistet findet man in meinen Beobachtungsberichten und Zeichnungen. 

Eine ganze Zeitlang war der 8"er im Gespann mit einem 102/500 Richfield Achromaten von Skywatcher unterwegs. Leider habe ich den Richfielder dann irgendwann verkauft, allerdings war das Duo fast unschlagbar. Mit dem 2" OAZ des kleinen Refraktors waren riesige Gesichtsfelder bei hoher AP zu realisieren und durch die paralle Justage konnte man einfach mit einem Schwenk des Kopfes von niedrigen Vergrößerungen unter 30-fach in die Details mit dem großen Spiegel einsteigen.





Fazit:

Sehr intensiv bin ich auf den 8" f/6 auch im "Artikel Gedanken zum visuellen Einstieg" eingegangen. Es ist bis zum heutigen Tage meiner Meinung nach das lohnenswerteste Teleskop, auch und gerade, aber nicht nur für Einsteiger. Der Grund lässt sich in drei Fakten erklären. 1.) Eine sehr üppige Öffnung, was sich in einer unüberschaubaren Anzahl an erreichbaren Objekten sowie fantastische Details bei helleren, bekannten Objekten ermöglicht - Die Öffnung kann für ein ganzes Beobachterleben reichen, es sei denn man erliegt dem allseits gefürchteten Öffnungsfieber 2.) Die Dobsonmontierung ist in Verbindung mit diesem Gerät die ideale Art sein Teleskop über den Himmel zu bewegen, stabil und intuitiv. Auch Anfänger kommen erstaublich schnell damit klar, das ist bei allen anderen Montierungsarten nicht immer der Fall. Mit 20kg (2x10kg) ist es noch ohne Probleme von fast Jedermann zu transportieren und benötigt weder ein großes Auto nocht große Oberarme 3.) Der Preis. Bei keinem anderen Teleskop, egal ob kleiner oder größer bekommt man hier mehr Seherlebnis pro Euro. Neupreise von inzwischen etwas über 300€ und Gebrauchtpreise von relativ stabilen 200€ machen es auch für den kleineren Geldbeutel erreichbar. 

Zwischenzeitlich hatte ich das Gerät wegen Aufstieg auf mehr Öffnung weiterverkauft. Nach wenigen Jahren haben ich es aber zurückgekauft und nun auch immer wieder mal im Einsatz, es ist einfach schneller aufgestellt und ausgekühlt als ein größerer Dobson, kommt dann wie bei mir noch ein nicht gerade großer Balkon hinzu, sind 8" ohnehin das Maximum was geht wenn man mal eine Nacht nicht rausfahren kann.

Update 02.12.2013

Dem altgedienten Nox wurde ein neuer Okularauszug spendiert. Namentlich ein JMI NGF-DX3. Zwar verfügt der etwas ältere OAZ weder über eine Untersetzung noch über eine Ringklemmung, aber er ist sehr wertig und niedrigbauend, eventuell komme ich nun sogar mit der EOS für ein paar Mondschnappschüsse in den Fokus.


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