© 2007 Benjamin Hartmann - Das Sonnensystem (nicht massstabsgetreu)
Als
Sonnensystem bezeichnet man das Stern- bzw. Planetensystem in dem
unsere Erde ihre Kreise um die Sonne zieht. Mit ihr sind eine Vielzahl
anderer Objekte durch die Gravitation der Sonne auf einem Rundkurs um
unseren Heimatstern. Je weiter wir uns von der Sonne entfernen, desto
länger braucht ein Planet oder anderes Objekt um sie zu umrunden, unsere
Erde braucht für eine vollständige Umrundung die Zeit die wir ein Jahr
nennen. Bevor es nun zum Aufbau des Sonnensystems und dessen Mitgliedern
geht, ein Grössenvergleich unserer Planeten und des Zentralgestirns
(Die Bilder dürfen bitte nur nach vorheriger Rücksprache mit mir
anderweitig verwendet werden, in den meisten Fällen aber gerne ;).
Der Grössenvergleich wurde von mir in einer 3D Software erstellt, die
dafür verwendeten Texturen sind ausnahmslos dem Archiv von celestiamotherlode.net entnommen, diese sind allesamt als frei verfüg- und verwendbar deklariert und basieren auf Public Domain Material der NASA.
Aufbau des Sonnensystems
Die Sonne
Das
Zentrum des Systems bildet natürlich die Sonne die zu 73,5% aus
Wasserstoff und zu 25% aus Helium besteht. Sie vereint in sich 99,9% der
Gesamtmasse aller Objekte des Planetensystems in sich. Ihr Durchmesser
beträgt etwa 1,39 Millionen km was dem 109-fachen Erddurchmesser
entspricht. In ihrem Inneren wird unter gewaltigem Druck und
Temperaturen um die 15,6 Mio K Wasserstoff fusioniert und gewaltige
Strahlungsenergien freigesetzt - Der Motor unseres Heimatsterns. Der
mittlere Abstand Sonne-Erde beträgt etwa 150 Mio. Km, diese Strecke
nennt man auch eine astronomische Einheit (AE).
Man
muss unsere Sonne als galaktischen Durchschnittskandidaten ansehen was
ihre Masse angeht, bei ihr handelt es sich um den Spektraltyp G2V.
Trotzdem ist er natürlich als ultimativer Lebensspender für uns von
herausragender Wichtigkeit. Ausserdem ist sie ein Einzelstern, das
entspricht wiederum nicht dem Durchschnitt, die meisten Sternsysteme
sind nämlich Doppel- oder Mehrfachsysteme.
Die Sonne im Teleskop:
Bei der Beobachtung der Sonne ist allerhöchste Vorsicht geboten, ohne geeignete Schutzmaßnahmen kann man sofort erblinden!
Durch
einen Weisslichtfilter (z.B. Baader Astrosolar Folie) kann man bereits
die Randverdunkelung der Sonnenscheibe sowie Sonnenflecken mit Details
beobachten, auch die Granulation der Sonnenoberfläche kann so bei guten
Bedingungen und qualitativ guter Optik gesehen werden. Noch
interessanter zeigt sich die Sonne in so genannten H-Alpha Teleskopen
oder Teleskopen mit H-Alpha Filtern, auf diese Weise sieht man in eine
tiefere Schicht der Sonne und kann Flares und Fackelgebiete beobachten.
Die Planeten
Auf
mehr oder weniger elliptischen Umlaufbahnen ziehen nahezu auf einer
Ebene die acht Planeten des Sonnensystems ihre Bahnen, sie entstanden
mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer Staubscheibe die sich um die
junge Sonne drehte. Durch die Kollision von Staubpartikel hefteten sich
immer größer werdende Strukturen aneinander bis sie durch die eigene
Gravitation Material aus ihrer Umgebung anzogen um sich weiter zu
vergrößern, diese so genannten Planetensimale kollidierten
wahrscheinlich sehr oft miteinander in der Anfangsphase des
Sonnensystems, bis schliesslich die uns bekannten Planeten aus dieser
chaotischen Frühphase hervorgingen, vier kleine Gesteinsplaneten, vier
große Gasplaneten und eine Unzahl an Kleinkörpern von mikroskopischen
Größen bis zur Größe von kleinen Planeten.
Merkur
Der
innerste Planet steht in nur etwa 58 Mio km Entfernung zur Sonne, er
hat äusserlich eine große Ähnlichkeit mit dem Erdmond, ist von
Einschlagskratern übersäht und hat keine nenneswerte Atmosphäre. Die
Temperaturen sind extremen Schwankungen unterworfen, so herrschen auf
der Tagseite Temperaturen bis zu 467° C, auf der Nachtseite fällt das
Thermometer auf ungemütliche -183° C. Mit einem Durchmesser von 4878 km
ist er nur wenig größer als unser Erdmond. Wegen seiner problematischen
Lage so nah an der Sonne ist der Planet bisher nur ein einziges Mal von
einer Forschungssonde besucht worden, von Mariner 10 im Jahre 1974 und
1975.
Merkur im Teleskop:
Im
Teleskop kann man auf Merkur i.d.R. keine Oberflächendetails erkennen,
wohl aber seine Phasengestalt, die wie die der Venus der des Mondes
ähnelt.
Ø Entfernung zur Sonne |
0,3871 AE
|
Durchmesser |
4878 km
|
Umlaufzeit |
88 Tage
|
Rotation |
58,65 Tage
|
Abstand zu Erde |
78 - 220 Mio km
|
Monde |
0
|
Venus
Die
Venus könnte man als die Schwester der Erde bezeichnen, ist sie doch
mit einem Durchmesser von 12103,6 km Durchmesser fast von identischer
Größe. Im Abstand von etwa 108 Mio km zieht sie ihre Bahn um die Sonne.
Ein Tag bzw. eine Rotationsperiode dauert auf der Venus länger als ein
Umlauf um die Sonne (also ein Venusjahr). Der Planet Venus ist von einer
sehr dicken Atmosphäre umgeben die den Planeten dauerhaft verhüllt,
dies ist auch der Grund warum man sich lange Zeit schwer tat Details
beim Beobachten durch Teleskope zu entdecken. Hauptsächlich besteht die
Atmosphäre aus Kohlendioxid. Durch die Dichte der Atmosphäre herrscht am
Boden ein Druck wie er auf der Erde nur in der Tiefsee vorkommt,
nämlich gut 50 mal größer als auf der Erdoberfläche. Auf der Venus
herrschen höllische Temperaturen von über 460° C! Diese
außergewöhnlichen Bedingungen sind auch der Grund warum bisher nur sehr
wenige Bilder von der Planetenoberfläche verfügbar sind, die einzigen
Sonden die solchen Extrembedingungen für einige wenige Minuten
standhalten konnte waren die sowjetischen Venerasonden die einige wenige
Bilder von der Oberfläche zur Erde funken konnten. Spätere Sonden die
allerdings nie wieder landeten kartografierten die Venusoberfläche durch
Radar, so zum Beispiel die US-amerikanische Sonde Magellan. Aktuell ist
die europäische Sonde Venus Express in der Umlaufbahn und hat Mitte
2006 seine Forschung begonnen.
Venus im Teleskop:
Da
die Venus von einer sehr homogenen dicken Wolkenschicht umgeben ist,
kann man auf ihre keinerlei Details erkennen, trotzdem ist die
Beobachtung lohnend, zeigt sich doch an der Venus eine sehr ausgeprägte
Phasengestalt die der des Mondes ähnelt.
Ø Entfernung zur Sonne |
0,723 AE
|
Durchmesser |
12103,6 km
|
Umlaufzeit |
224,7 Tage
|
Rotation |
243 Tage
|
Abstand zu Erde |
38,4 - 261,6 Mio km
|
Monde |
0
|
Erde
Die
Erde, der Planet auf dem wir leben hat einen Durchmesser von 12756 km
und kreist im Abstand von 1 AE ~ 150 Mio km um die Sonne. Wie jeder von
uns tagtäglich feststellen kann bietet die Erde moderate Temperaturen
und alles was es zur Entwicklung von Leben gebraucht hat. Ihre
Atmosphäre besteht derzeit aus 78% Stickstoff und 21% Sauerstoff (ob das
so bleibt wird sich zeigen). Die Durchschnittstemperatur auf der Erde
beträgt angenehme 15° C und sie ist zur Zeit der einzige Planet auf dem
es nachweislich flüssiges Wasser gibt, eine Grundvorrausetzung für
Leben. Welch fein abgestimmte Systeme den Planeten noch so hervorragend
geeignet für das uns bekannte Leben machen würde den Rahmen sprengen und
wird einmal in einem gesonderten Artikel behandelt. Die Erde hat einen
für ihre Größe ungewöhnlich großen Mond, den Erdmond der einen
Durchmesser von 3476 km hat, über keine nennenswerte Atmosphäre verfügt
und hauptsächlich durch Einschlagskrater und die Maria (Meere) geprägt
ist. Der Erdmond ist der bisher einzige Himmelskörper auf den Menschen
ihren Fuss gesetzt haben.
Ø Entfernung zur Sonne |
1 AE
|
Durchmesser |
12756 km
|
Umlaufzeit |
365,25 Tage
|
Rotation |
23h 56min
|
Abstand zu Erde |
-
|
Monde |
1
|
Mars
Der
Planet Mars fasziniert die meisten wie kein anderer Planet, das liegt
wohl zum einen daran, dass er durch die zahlreichen Raumfahrtmissionen
häufig in den Medien auftaucht und zum anderen daran, dass sich viele
Mythen, Romane und Filme mit einer fiktiven Zukunft der Menschheit auf
unserem Nachbarplaneten beschäftigen. Er ist mit einem Durchmesser von
6805 km wesentlich kleiner als die Erde, was mit einer geringeren Masse
einhergeht (lediglich 1/10 Erdmasse). Die Atmosphäre des Mars ist
äusserst dünn und besteht zu fast 95% aus Kohlendioxid, der
atmosphärische Druck beträgt nur 0,75% der irdischen. Durch seine weiter
entfernte Stellung zur Sonne sind die Temperaturen bei weitem nicht so
moderat wie auf der Erde, trotzdem können am Äquator maximal 20°C
erreicht werden, nachts gehen diese aber wieder auf unter -80° C zurück.
Durch seine Neigung gibt es auf dem Mars ebenso wie auf der Erde
Jahreszeiten, die Auswirkungen zeigen sich sehr gut an der sich im Laufe
der Jahreszeiten wandelnden Polkappen die hauptsächlich aus gefrorenem
Kohlendioxid und zu einem kleinen Teil aus Wassereis bestehen. Ob Leben
jemals in der Lage war auf unserem kleinen Bruder Fuss zu fassen ist
nach wie vor umstritten und wird wohl auch in näherer Zukunft im Dunkeln
bleiben. Die Oberfläche ist zwar auch stark von Einschlagkratern
geprägt, aber auch vollkommen kraterfreie Gebiete, Canyons und Vulkane
(nicht tätig) prägen die Landschaft, er besitzt den sonnensystemweit
größten Vulkan, den Olympus Mons mit einer unglaublichen Höhe von über
26km! Schon seit den 60ern wird der Mars von Sonden untersucht, man kann
heutzutage schon von richtig viel Verkehr im Orbit sprechen, aktuell
befinden sich die Sonden Global Surveyor, Mars Odysee, Mars Express und
Mars Reconnaisance Orbiter im Orbit des Planeten. Eine bemannte
Marsmission ist immer wieder im Gespräch wird aber eine ganz andere
Dimension als eine Mondmission haben, weshalb wir sicher noch einige
Dekaden darauf warten müssen.
Mars im Teleskop:
Während
seiner Opposition kann der Scheibchendurchmesser schon eine beachtliche
Größe erreichen. Im Teleskop kann man die Polkappen sowie größere
Oberflächenmerkmale des Planeten beobachten, auch seine bläulich
schimmernde Atmosphäre kann mitunter ausgemacht werden. Oftmals bedecken
planetenweite Sandstürme den Planeten, diese sind dann ebenfalls zu
sehen, allerdings verdecken diese dann die Oberflächendetails.
Ø Entfernung zur Sonne |
1,524 AE
|
Durchmesser |
6805 km
|
Umlaufzeit |
687 Tage
|
Rotation |
24h 37min
|
Abstand zu Erde |
55,8 - 402,45 Mio km
|
Monde |
2
|
Jupiter
Der
Planet Jupiter ist der uns am nächsten stehende Gasplanet und
gleichzeitig das größte Objekt im Planetensystem nach der Sonne, darüber
hinaus ist er der sich am schnellsten drehende Planet, ein Tag dauert
dort nur 9h 55m.. Interessant ist auch Jupiters Rolle der Revolution
unseres Weltbildes. Als Galileo Galilei sein erstes Fernrohr auf den
Planeten richtete fand er schnell heraus, dass sich vier gut sichtbare
Monde (die galileischen Monde Io, Europa, Ganymed und Callisto) um
Jupiter bewegen, bis zu diesem Zeitpunkt war es der unumstössliche
Glaube dass sich jeder einzelne Körper des Himmels einzig und allein um
die Erde dreht die unangefochten im Zentrum des Universums stand. Eine
Berühmtheit auf dem Planeten ist neben der Wolkenbänder die von der Erde
aus zu beobachten sind, der große rote Fleck (GRF), ein gigantisches
Sturmgebiet, das bereits seit 300 Jahren beobachtet wird und den
doppelten Erddurchmesser aufweist. Der Planet besteht zu 89,8% aus
Wasserstoff und zu 10,2% aus Helium, eigentlich ist er eine verhinderte
Sonne, wäre Jupiter in der Lage gewesen in der Zeit der Entstehung des
Sonnensystems noch mehr Gas an sich zu binden, hätte auch ihn seinem
Zentrum die Kernfusion eingesetzt und unser Sonnensystem wäre ein
Doppelsternsystem geworden, ob sich das mit der Entstehung von Leben
vertragen hätte sei dahingestellt. Seine gewaltige Masse (mehr als alle
anderen Planeten zusammen) erfüllt eine lebenswichtige Funktion für die
Erde, durch seine starke Gravitation zieht er vagabundierende Asteroiden
ein und stabilisiert den Asteroidengürtel der zwischen Mars und Jupiter
im All schwebt, ohne Jupiter wäre die Erde wohl auch heute noch einem
starken Bombardement von Gesteinsbrocken ausgesetzt und das Leben wie
wir es kennen hätte wohl niemals eine solche Vielfalt und Niveau
erreichen können. Von besonderem Interesse sind auch die Monde des
Jupiter, die vier größten (galileischen) Monde haben die Größe von
kleinen Planeten und sind geologisch wohl aktiv, auf dem Mond Europa
wird sogar ein gigantischer flüssiger Wasserozean unter einer 100km
dicken Eiskruste vermutet. Auch Jupiter ist in den vergangenen drei
Jahrzehnten von diversen Sonden besucht worden, Pioneer 10 und 11,
Voyager 1 und 2, Ulysses, Galileo und Cassini. Die Sonde New Horizons
die auf dem Weg zu Pluto ist, hat Anfang 2007 ebenfalls beeindruckende
Aufnahmen von Jupiter zur Erde gesendet.
Jupiter im Teleskop:
Schon
bei niedrigsten Vergrößerungen kann man den Tanz der galileischen Monde
um Jupiter beobachten. Ebenfalls sofort auffällig sind die
verschiedensten atmosphärischen Wolkenbänder. Bei entsprechenden
Bedingungen und Optik sind auch der GRF sowie andere atmosphärische
Details auszumachen. Ebenfalls interessant sind die Vorrübergänge
(Transits) der Monde, die dann auch mitunter gut sichtbare Schatten auf
dem Planeten werfen.
Ø Entfernung zur Sonne |
5,204 AE
|
Durchmesser |
142984 km
|
Umlaufzeit |
11,86 Jahre
|
Rotation |
9h 55min
|
Abstand zu Erde |
590,1 - 970,65 Mio km
|
Monde |
63
|
Saturn
Wie
der Gasplanet letzhin zu seinem Spitznamen "Herr der Ringe" kam kann
jeder nachvollziehen, der diesen Planeten durch ein Teleskop beobachtet.
Um ihn herum schwebt ein gigantisches Ringsystem, das aus unzähligen
Staub- und Eispartikeln unterschiedlichster Größe besteht. Wie auch
Jupiter ist Saturn ein Gasplanet, das heisst er besitzt keine feste
Oberfläche. Er besteht fast vollständig aus Wasserstoff (96,3%). Saturn
hat die geringste Dichte aller Körper im Sonnensystem, dadurch ist er
obwohl nur wenig kleiner als Jupiter, nur etwa 1/3 seiner Masse schwer.
Im Laufe der Jahre ändert sich zunehmend der Anblick Saturns den wir von
der Erde aus haben, je nachdem wie seine Stellung zu uns ist, sieht man
seine Ringe eher von der Seite (Kantenstellung) oder in der Draufsicht
was einen erheblichen Einfluss auf die Ringsichtbarkeit hat. Eine
weitere Besonderheit des Gasriesen ist sein Mond Titan, er ist der
zweitgrösste Mond im gesamten Sonnensystem und mit 5150km Durchmesser
größer als der Planet Merkur und auch als unser Erdmond, doch das
herausragende Merkmal des Trabanten: Er hat als einziger Mond eine
dichte Atmosphäre! Durch den Besuch der Sonde Cassini die seit 2004
eindrucksvollste Bilder und Daten vom Ringplaneten zur Erde funkt,
konnte sogar eine Landeeinheit mit dem Namen 'Huygens' auf Titan landen
und seine Oberfläche und die Atmosphäre untersuchen. Ähnlich der
Erdatmosphäre besteht auch die Titanatmosphäre zu einem überwiegenden
Großteil (94% Titan zu 78% Erde) aus Stickstoff, jedoch besteht der Rest
hauptsächlich aus Methan und Argon. Auf der Oberfläche findet sich
Wassereis und Seen aus Methan, es gibt sogar die Hypothese dass sich
einige km unter der Oberfläche ein flüssiger Wasserozean befinden
könnte, der allerdings nur durch die starke Durchsetzung mit Ammoniak
bei -20° C noch flüssig wäre. Da in seiner Atmosphäre auch organische
Verbindungen nachgewiesen konnten und die Zusammensetzung der Atmosphäre
der Ur-Erde ähnelt, gilt Titan als Kandidat Nummer Eins für eventuell
niedrigste Formen des Lebens im Sonnensystem. Ausser der bereits
genannten Cassini-Sonde wurde Saturn bereits von Pioneer 11, sowie
Voyager 1 und 2 besucht.
Saturn im Teleskop:
Das
herausragende Merkmal, das den Planeten zum Liebling aller Beobachter
macht ist sein Ringsystem. Schon mit kleinen Optiken ist bei guten
Bedingungen und passender Ringstellung die so genannte Cassiniteilung im
Ringsystem auszumachen, bei größeren Geräten mit hochwertiger Optik
sind sogar noch weitere Abstufungen zu sehen (Encke-Minimum). Auch
Saturn zeigt atmosphärische Details und Polregionen, jedoch etwas
schwächer als die des Jupiter.
Ø Entfernung zur Sonne |
9,582 AE
|
Durchmesser |
120536 km
|
Umlaufzeit |
29,46 Jahre
|
Rotation |
10h 47min
|
Abstand zu Erde |
1,198 - 1,508 Mrd km
|
Monde |
59
|
Uranus
Auch
Uranus zählt zu den Gasriesen, doch ist er mit 51118km bereits
wesentlich kleiner als seine grossen Brüder Jupiter und Saturn. Das
Besonder an diesem Planeten ist jedoch, dass er als erster Planet nicht
bereits im Altertum bekannt war sondern erst in der Neuzeit und zwar im
Jahre 1781 von Sir Wilhelm Herschel entdeckt wurde. Er besteht wie auch
die anderen Gasplaneten hauptsächlich aus Wasserstoff (82,5%) und
Helium (15,2%). Den Planet umkreisen 27 bekannte Monde und erst ein
einziges Mal wurde er von einer Raumsonde besucht, Voyager 2, die Bilder
von ihm und seinen Monden zur Erde schicken konnte.
Uranus im Teleskop:
Relativ unspektakulär zeigt sich der Planet im Teleskop als bläuliche kleine Scheibe bei hohen Vergrößerungen.
Ø Entfernung zur Sonne |
19,201 AE
|
Durchmesser |
51118 km
|
Umlaufzeit |
84 Jahre
|
Rotation |
17h 14min
|
Abstand zu Erde |
2,589 - 3,166 Mrd km
|
Monde |
27
|
Neptun
Neptun
wurde wie auch Uranus erst in neuerer Zeit entdeckt und zwar erst im
Jahre 1846, er war der erste Planet der praktisch 'am Schreibtisch'
entdeckt wurde, da die Bahndaten des Uranus nicht so recht ins Bild des
Aufbaus des Sonnensystems passen wollten und man daher davon ausging,
dass es noch einen weiteren großen Planeten in unserem Planetensystem
geben müsste. Interessant ist auch das erst im Jahre 2011 Neptun wieder
die Stelle seiner Umlaufbahn um die Sonne erreichen wird als er 1846 von
Johann Gottfried Galle in Berlin zum ersten Mal beobachtet wurde.
Neptun besteht zu etwa 80% aus Wasserstoff und 19% Helium. Sein grösster
Mond ist Triton mit 2707km Durchmesser auf dem große Mengen von
Wassereis nachgewiesen wurden. Auch Neptun wurde erst ein einziges Mal
durch eine irdische Sonde besucht, Voyager 2.
Neptun im Teleskop:
Wie
Uranus ist auch Neptun nur als sehr kleines farbiges Scheibchen zu
sehen uns lässt sich bei hohen Vergrößerungen so von einem Stern
unterscheiden.
Ø Entfernung zur Sonne |
30,047 AE
|
Durchmesser |
49528 km
|
Umlaufzeit |
164,8 Jahre
|
Rotation |
16h 6min
|
Abstand zu Erde |
4,317 - 4,699 Mrd km
|
Monde |
27
|
Asteroiden
Ausser
den Planeten des Sonnensystems befinden sich noch unzählige Kleinkörper
darin die wohl in die Milliarden gehen. Bei den Asteroiden
unterscheiden man Typen und Arten je nach Zusammensetzung und wo sie
sich befinden. So gibt es Arten die hauptsächlich aus Kohlenstoff
bestehen, andere sind Gesteinsasteroiden und wiederum andere bestehen zu
einem Grossteil aus Eisen. Eine grosse Ansammlung dieser Überreste aus
der Entstehungszeit des Planetensystems findet man im Asteroidengürtel
der sich zwischen Mars und Jupiter bewegt. Nun darf man sich darunter
nicht wie in den meisten Science Fiction Filmen dargestellt einen
dichten Gürtel vorstellen in dem es vor Asteroiden nur so wimmelt
sondern in Wahrheit so weit voneinander entfernt sind, dass es schon ein
grosser Zufall wäre mit einem durch den Gürtel fliegendem Raumschiff
einen Asteroiden zu treffen. Früher nahm man an, dass die Asteroiden
Trümmerstücke eines verhinderten Planeten wären, der durch einen
Zusammenprall in der Entstehungphase zerrissen wurde, doch neueste
Untersuchungen belegen, dass alle Asteroiden des Hauptgürtels nur etwa
5% der Erdmondmasse ausmachen und somit viel zu wenig um einen größeren
Planeten zu bilden. Das größte Exemplar ist Ceres, der etwa 1/4
Monddurchmesser hat aber nur einen Bruchteil seiner Masse, dieser Körper
hat als einziger Asteroid genug Masse auf sich vereint um eine Kugel zu
bilden was immer mal wieder zu Diskussionen geführt hat ob man ihn
nicht doch als Planeten bezeichnen müsste, doch seit der Abstimmung 2006
der IAU (Internationale Astronomische Union), bei der auch der
Kleinkörper Pluto seinen Planetenstatus verlor, ist dies (vorerst) vom
Tisch.
Kuipergürtel
Ähnlich
dem inneren Asteroidengürtel ist der Kuipergürtel eine Zone in dem sich
Unmengen von unterschiedlich großen Objekten aufhalten. Er liegt im
Bereich von 30 bis 50 Astronomischen Einheiten (4,5 bis 7,5 Milliarden
Kilometer) hinter der Neptunbahn. Das wohl bekannteste Objekt
(KBO=Kuiper Belt Object) ist wohl Pluto, dem immerhin 76 Jahre lang
(1930-2006) die Ehre zu teil wurde als neunter Planet des Sonnensystems
zu gelten. Nach einer Neuordnung der Begrifflichkeiten, ausgelöst durch
mehrere Entdeckungen weiterer großer Objekte im Kuipergürtel, gilt er
nun mehr als Zwergplanet. Weitere große Vertreter der KBOs, die mitunter
sogar größer als Pluto sind, Eris, Sedna, Orcus und Quaoar. Bisher ist
noch keine Raumsonde zu Pluto oder weiter entfernten Objekten
vorgedrungen, doch die 2006 gestartete Raumsonde New Horizons wird
voraussichtlich im Jahre 2015 Pluto passieren und dabei erstmals
hochaufgelöste Bilder des Zwergplaneten zur Erde senden können, bisher
sind selbst die Aufnahme mit dem Hubble Space Telescope nicht viel mehr
als ein stark verschwommener Klecks.
© 2007 Benjamin Hartmann
Oortsche Wolke & Kometen
Als
Oortsche Wolke wird ein schalenförmiger Bereich genannt, der das
Sonnensystem umschliesst, aus ihm sollen die Kometen die wir im inneren
Sonnensystem beobachten können, stammen. Einen direkten Beweis für die
Existenz dieser Wolke gibt es nicht und wird es möglicherweise auch nie
geben, denn sie soll sich im Abstand zwischen 300 und 100.000
Astronomischen Einheiten befinden, das heisst die äusseren Bereiche
lägen bereits 1,5 Lichtjahre (!) von der Sonne entfernt. Trotzdem
wird sie allgemein anerkannt weil sich nur durch ein gigantisches
Reservoir an Eis- und Gesteinskörpern erklären lässt, dass sich auch
heute noch, über 4,5 Milliarden Jahre nach Entstehung
des Sonnensystems, Kometen in das innere Sonnensystem aufmachen, denn
bei jedem Umlauf verlieren sie an Material so dass sie bei weitem keine
so lange Lebensdauer haben. Der Theorie nach werden die Kometenkerne aus
der Oortschen Wolke durch die Gravitation eines "nah" vorbeilaufenden
Sterns so gestört, dass sie sich auf den Weg Richtung
Gravitationszentrum, also Sonne, machen. Kommen sie nun in die Nähe der
Sonne, wird durch den Sonnenwind der Körper erhitzt und er verliert in
ihm enthaltene Gase und leichte Staubpartikel die wir dann oftmals als
leuchtenden Schweif beobachten können.
© 2007 Benjamin Hartmann
Quellennachweise:
[www.wikipedia.org]/[dtv-Atlas zur Astronomie 1973]/[www.nasa.gov]/[Die
Kosmos Himmelskunde - Hermann]/[Der Schweif des Kometen - Neil F.
Comins]/[www.jpl.nasa.gov]/[Entering Space - Dr.Robert Zubrin]/[und
viele weiter Werke auf die sich mein Wissen gründet, denen ich aber
keine direkten Daten oder Sachverhalte entnommen habe :-)]]