Datum | 05.Juni 2007 |
Zeit | 22:30 bis 23:30 |
Ort | Feldweg nördlich von Taunusstein |
Wetter | Cirren, schmodderig |
Seeing | schlecht |
Grenzgröße | ~ 4m |
Geräte | 8" f/6 GSO & Bresser 10x50 FG |
Heute
Abend wollte ich den Transit von Io vor Jupiter beobachten der im Laufe
dieses Transits seinen eigenen Schatten bedecken sollte, kommt auch
nicht sooo oft vor.
Passenderweise
war heute auch die erste Nacht seit Längerem in der keine geschlossene
Wolkendecke die Sicht gen Himmel versperrte. Zunächst wurde der Dobs
kurz justiert, immerhin war er durch meinen Umzug nun fast vier Wochen
zur Untätigkeit verdammt gewesen. Als erstes wurde die Venus angepeilt.
Bereits im 32mm PL war die Phasengestalt erkennbar, noch besser im 10mm
PL. Auch Saturn war recht nett aber nicht mein Hauptziel dieses Abends.
Der Himmel war stark aufgehellt und Cirren waren stellenweise zu sehen.
Richtung Rhein-Main-Gebiet war die Aufhellung immens und Dunst lag in
dieser Richtung - leider auch Jupiter. Schon bei der Aufsuchvergrößerung
schwante mir, dass die Bedingungen nicht wirklich geeignet sein werden.
Bei 120x zeigte sich Jupiter durch das schlechte Seeing und die miese
Sicht verschwommen und nur ansatzweise waren äquatoriale Bänder
sichtbar, das hatte ich bereits besser im kleinen 70mm Refraktor
gesehen, im 5mm LE wurde es selbstverständlich nicht besser, also
verzichtete ich auf weiteren Frust an Jupiter und suchte mir eine
andere Beschäftigung.
Als
erstes Stand der erste Test bei Nacht des 10x50 Lidl
(Bresser) Fernglases auf dem Programm. Was ich bereits bei den ersten
Blicken durch das FG gemutmasst habe traf auch zu. Das Fernglas ist ob
des Preises von sehr überraschender Qualität was die Abbildung angeht.
Das Bild ist scharf, hell und kontrastreich, stellt man die
unterschiedlichen Daten und Bedingungen in Rechnung ist es auf jedenfall
nochmals merklich besser als mein TS 8x56. Als erstes schwenke ich über
den großen Bären, M81 und M82 fallen mir nicht ins Auge aber die Cirren
machen den Abend auch nicht wirklich zu einem DS Abend. M13 hingegen
sehe ich auf Anhieb als recht großen, unregelmäßigen Nebelfleck. Auch
M92 ist gut zu sehen, ein Schwenk über die Milchstrasse im Schwan der
leider im Dunst steht. Das Glas liefert ein wirklich helles Bild, selbst
bei den widrigen Bedingungen, der Kauf hat sich m.E. auf jeden Fall
gelohnt.
Auf
den Geschmack gekommen, suche ich M13 und M92 auch noch mal mit dem
Dobson auf, im 32mm Aufsuchokular schwebt M13 als körniger Wattebausch
in der Gesichtsfeldmitte. Mit dem 10mm PL löst er sich vor meinen Augen
in tausende Einzelsterne auf. M92 ist nicht viel minder beeindruckend.
Nach einer Weile entschliesse ich mich dann aber doch meine Sachen
wieder zu packen, doch vorher teste ich noch schnell diese ominöse
Fernglasbrille 3x25 die vor einigen Tagen kam. Der Tunnelblick ist nicht
übersehbar, die Brillianz des Bilds lässt zu wünschen übrig aber lustig
ist es trotzdem. Einige Größenklassen Gewinn bringt es sicher, ohne das
genau ausgewertet zu haben, aber M13 kann ich sehen. Die geringe
Vergrößerung bietet trotz eingeengtem Sichtfeld interessante Anblicke.
Der Körper von Herkules ist problemlos zu überblicken, ebenso Lyra und
andere kleinere Sternbilder. Mal sehen was es bei passender Gelegenheit
unter gutem Himmel zeigt.
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