Freitag, 7. Dezember 2007

BB vom 07.12.2007

Datum 07.Dezember 2007
Zeit 23:00 bis 24:00
Ort Feld nahe Taunsstein
Wetter klar, langsam aufziehender Nebel
Seeing - - -
Grenzgröße fst 5m8
Geräte 10x50 Fernglas und 10-30x60 Fernglas


Tragisch dass so viele Berichte folgendermassen beginnen müssen ;)
Nach vielen Wochen Zwangsabstinenz dank Dauerregen brach es heute Nacht relativ spät auf und ich entschloss mich wegen der schlechten Wettervorhersage und der fortgeschrittenen Stunde nur mit Fernglas rauszufahren. Am nahen Feldweg (leider direkt neben einer Landstrasse) zeigte sich mir ein sehr schöner Himmel mit klar strukturierter Milchstrasse.

Mein erster Blick galt natürlich dem Perseus um zu sehen ob der Komet 17P/Holmes nach wie vor mit blossem Auge sichtbar ist. Er war es, und überraschender Weise sogar sehr einfach, bedeutend einfacher als die ebenfalls freisichtig sichtbaren h+x und M31. Im 10x50 ist der Komet immer noch atemberaubend, er hat inzwischen geschätzt die halbe Grösse von M45 und zeigt sich länglich verformt, fast elliptisch mit auslaufenden Rändern. Ausser im Südosten wo das Rhein-Main-Gebiet den Himmel glühen liess war ausgesprochen klare Sicht, in UMi bestimmte ich die Grenzgrösse auf gut 5,8mag, h+x und M31 waren problemlos mit dem freien Auge zu sehen.

ORI
  • M42: Der Orionnebel war nett zu beobachten aber die Himmelsaufhellung in seiner Richtung machte ihn heute Nacht nicht gerade zum Glanzstück der Beobachtung.
AND
  • M31: DIe Andromeda Gx war im Fernglas schön ausgedehnt und stand sehr günstig, da ich ohne Stativ unterwegs war und nicht gerade die ruhigste Hand habe waren die beiden Begleiter nicht auszumachen.
TRI
  • M33: hat mich besonders gefreut die Dreiecksgalaxie heute Abend so gut im Fernglas zu sehen, sie ist für mich immer ein subjekives Himmelsbarometer, die Gx zeigte sich schwach aber direkt sicher sichtbar und in ihrer Form erfassbar.
PER
  • Mel20: Der grandiose "Fernglas-Sternhaufen" um Mirphak ist im 10x50 grandios, viele helle Sterne die in einem schönen Kontrast zu eingestreuten schwächeren Sternen stehen, besonders reizvoll durch den noch nahe stehenden Kometen.
  • h+x: Der Doppelhaufen war bereits im freien Auge leicht zu identifizieren, im Fernglas zwei kleine Schmuckkästchen aus denen einige Einzelsterne aufblitzten. An dieser Stelle gab ich meinem Nikolausgeschenk, einem 10-30x60 Zoomfernglas doch eine Chance, ich halte nicht viel von Zoomferngläsern (vor allem wegen dem unsäglichen Tunnelblick) aber undankbar bin ich auch nicht ;) Ich will das Glas nun nicht besser reden als es ist, aber an offenen Sternhaufen scheint es doch eine gewisse Leistung zu bringen, bei etwa 20x Vergrösserung zeigten sich im dank grosser Öffnung noch relativ hellem Bild viele Einzelsterne und das scheinbare Gesichtsfeld war bei dieser Vergrösserung auch schon fast brauchbar. Ich versuchte das Glas noch an einige anderen offenen Sternhaufen, fast jedes Mal brachte es einen Gewinn, doch muss es natürlich zwingend auf ein Stativ.
AUR
  • M36/M37/M38: Die drei offenen Sternhaufen im Fuhrmann passten nur mit etwas gutem Willen zusammen ins Gesichtsfeld des 10x50. Sehr schön sind dann die unterschiedlichen Erscheinungsformen der drei Haufen zu vergleichen, M36 erscheint im Fernglas als der hellste der drei Haufen, M38 hingegen als der grösste, einige wenige Einzelsterne zeigen sich, einige mehr bei 20x Vergrösserung im 60mm Fernglas.
GEM
  • M35: Der offene Sternhaufen ist im Fernglas bereits in einige Einzelsterne aufgelöst und hell, auch hier zeigte das Zoomfernglas bei höherer Vergrösserung mehr Einzelsterne.
TAU
  • M45: Die Plejaden sind naturgemäss ein wunderschöner Anblick im Fernglas, auch heute wieder brilliant und mit Sternen unterschiedlichster Helligkeit gespickt.
  • Hyaden: Ebenfalls ein immer wieder aufs Neue atemberaubender Anblick mit dem gelblichen, hellen Aldebaran.
CYG
  • M39: Langsam aber sicher macht der Schwan frühzeitig den Abflug, der offene Sternhaufen M39 ist aber immer noch sehr gut zu beobachten, im Fernglas zeigen sich bereits einige helle Einzelsterne.

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