Datum | 18. Dezember 2007 |
Zeit | 0:00 bis 2:00 Uhr |
Ort | Feld nördlich von Taunusstein |
Wetter | klar im Zenit, Horizonzdunst |
Seeing | brauchbar |
Grenzgröße | fst 5m5 |
Geräte | 8" f/6 Dobson |
Erst
sehr spät ging es heute auf den Acker, da der Mond erst gegen 1 Uhr das
Weite suchen würde. Selbigen hatte ich zuvor schon recht nett mit dem Tchibodobson vom Balkon aus beobachten können.
Eigentlich
hatte ich meine Zeichenutensilien mitgebracht, doch nach dem ich
ausgiebig den Himmel genossen hatte, war mir schlicht zu kalt um zu
zeichnen, mit Handschuhen war das nicht praktikabel. Das Thermometer
zeigte mollige -5° C und dementsprechend sah zum Ende hin auch das Auto
und der Tubus aus, aber dank meinem Outfit in Michelinmännchenoptik war
es angenehm auszuhalten. Im Endeffekt habe ich an diesem Abend nicht
viele Objekte, aber dafür recht intensiv beobachtet und den alten
Saturn endlich mal wieder im Okular gehabt, Mars natürlich wenige Tage
vor seiner Opposition ebenso. Am verblüffensten war aber mein
Firstlight des 2" Baader O-III, am Eskimonebel brachte er einen
herrlichen Kontrast und M42 war schier unglaublich, der Baader O-III
ist wirklich sehr hart von der Filterwirkung, beim ersten Okularwechsel
war das Objekt etwas verrutscht und das Bild tiefschwarz :)
TRI
- M33: Heute sehr mau, der tiefe Stand im Horizontdunst hat der Galaxie nicht sehr gut getan
TAU
- M45: Die Plejaden als Highlight wurden sowohl im 10x50 Feldstecher als auch mit dem Teleskop besucht
- M1: Der Krabbennebel zeigte sich bereits in der Übersichtsvergrösserung als ovaler Nebel ohne Struktur, der Nebel sprach meinem Empfinden nach nicht gut auf den OIII Filter an, das Bild im 10mm Speers Waler war somit etwas enttäuschend
GEM
- Mars: Im 10mm Speers Waler zeigten sich über weite Strecken dunkle Oberflächenstrukturen, ebenso im 5mm LE bei 240x, was aber m.E. etwas viel für das Seeing des Abends war. Das blasrosé farbene Planetenscheibchen stand ja ansprechend hoch am Himmel und so gab es viele Momente guter Luftruhe um Dunkelstrukturen der Oberfläche zu erkennen.
- NGC 2392: Der Eskimonebel war relativ schnell im Übersichtsokular aufgefunden, zeigt sich doch ein "Doppelstern" als echter Stern und Nebel, schon im Übersichtsokular ein schöner Kontrast. Im 10mm Speers Waler kam der planetare Nebel als erstes Objekt in den Genuss des Baader OIII Filters, ein hervoragender Kontrast, das Scheibchen des Nebels erschien sowohl um den Rand herum als auch im Kern unregelmässig aber eine richtige Struktur konnte ich nur schwer fassen. Auf jeden Fall einer der nächsten Kandidaten für eine Zeichnungen unter noch besserem Himmel.
- M35: Der sehr schöne Sternhaufen in den Zwillingen zeigte neben hellen Sternen vor allem Ketten schwächerer Sterne, das Zentrum ist nur sehr locker und eher sternarm.
ORI
- M42/43: Der Orionnebel war zu Beginn meiner Session das erste Objekt aber in Richtung Rhein-Main nur wenig beeindruckend (nagut, M42 ist immer beeindruckend aber eben doch stark Aufhellungsgeschädigt..), später mit OIII Filter im Speers Waler 10mm bin ich dann doch noch aus den Latschen gekippt: Der Nebel zeigte sich grösser und strukturreicher als ich ihn je zuvor im Okular hatte, am Liebsten hätte ich die nächsten anderthalb Stunden mit Zeichnen verbracht aber meine Finger wollten lieber in den warmen Handschuhen bleiben.
PER
- Komet 17P/Holmes: Nun wird er unaufhaltsam schwächer, mit blossem Auge noch zu sehen, war er eigentlich nur noch im Fernglas als ovaler Nebelfleck beeindruckend, im Teleskop war er nur als fast homogene Aufhellung zu sehen.
CET
- M77 + NGC1055: Zur Abwechslung auch mal zwei Objekte an denen ich mir die Zähne ausgebissen habe, ich bin auf die abstruse Idee gekommen die 11,4mag schwache Galaxie NGC 1055 wäre doch ein tolles Zeichenobjekt, vieleicht sogar in einem Gesichtsfeld mit M77 die ich bisher auch noch nie beobachtet hatte. Zu Beginn war die Aufhellung durch den Mond leider im Zielgebiet noch immens und später war in diese Richtung leider schon zu viel Dunst, also war an den beiden GX leider nichts zu holen...
LEO
- Saturn: Jippi, nach Zwangspause endlich wieder Ringe gucken. Die Ringstellung ist natürlich eine Frechheit aber trotzdem war mit 10mm und 5mm der Planetenschatten wunderbar zu sehen und der Planet wirkte äusserst plastisch. Da gerade ohnehin in der Ecke wollte ich tolldreist noch einen Blick auf das Leotriplett werfen, das stand aber hoffnungslos im aufgehellten Dunst und so heisst es noch warten.
CAS
- NGC 457: Auch als Eulenhaufen bekannt, und das ist nachvollziehbar wenn man ihn im Okular hat, irgendwie hat der offene Sternhaufen was von einem Strichmännchen mit grossen Glupschaugen :) Ich habe auch eine Zeichnung angefangen aber dies auf ein ander Mal verschoben weil mir schlicht und ergreifend zu kalt zum Zeichnen war. Im 10mm Speers ein beeindruckender Anblick den der Sternhaufen bietet.
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