Datum: 15. August
Ort: Taunus
Zeit: 22 Uhr bis 1:45 Uhr
Grenzgösse: ca.6m
Wetter: klar
Gerät: 12" f/5
Wieder einmal liegen 14 Tage zwischen dieser und
der letzten Nacht (natürlich wie immer zu lange), aber schon den ganzen
Tag über wird mir klar, dass die Nacht mehr als brauchbar werden wird.
Da ich den ganzen Tag unterwegs bin, setze ich Mittags nur einen kurzen
Aufruf ab, dass ich mich heute wieder an den Stammplatz begeben werde.
Meine Schwester die gerade zu Besuch ist will mich heute auch mal aufs
Feld begleiten, vornehmlich um die Zahl der Sternschnuppen die sie
bisher in ihrem Leben sah (eine!) leicht zu erhöhen ;)
Als wir ankamen waren bereits Andreas mit seinem
Sohn aus Hofheim, Jan, Horia und Hans vor Ort. Kurz darauf trudelten
auch Andreas, Andi und Carlos (zu meiner Entzückung wieder mit dem 16"er
im Schlepptau) und als es schliesslich richtig dunkel war kam auch noch
Armin hinzu. So voll war es auch hier schon länger nicht mehr, elf
Leutchen begaben sich also an den Aufbau diverser Gerätschaften, während
der Sternhimmel immer beeindruckender wurde, die Milchstrasse plastisch
und reich strukturiert, später auch M13 freisichtig.
Meine Touren fielen heute eher klein aus zu einigen
altbekannten Highlights, dazu gab es für Kathrin einen
Intensiv-Crashkurs in Astronomie und Kosmologie :D Ich denke sie hatte
auch bei einigen Objekten wirklich ihren Spass, wobei sie wie immer bei
Menschen die das erste Mal durch ein Teleskop schauen hier und da etwas
mehr erwartet haben, M13, M57, M27, Cirrus
und Co. sind aber mit 12" auch beim Unerfahrenen echte Augenöffner ;)
Stichwort Augenöffer, den hätte sie in Form von Streichhölzern wohl
gebraucht, vor allem gegen Ende :P
Andreas aus Hofheim konnte sich heute im Gespräch
mal richtig austoben was sein zukünfiges Equipment angeht und natürlich
auch bei allen Geräten mal Hand anlegen. Das hat ihn sogar als
erfahrenen Hobbyfotografen zu einer erstmal visuellen Lösung zum Start
angeregt, um die Fotografie dann langsam parallel aufzubauen. Ein
Malheur der mysteriösen Art gab es nach dem wir Andreas die Unterschiede
zwischen Übersichtsokularen der 30mm Klasse zeigen wollten, nach 30er
Reese, 31er Nagler und Andis genialem "White Elephant" Wasserwerferoku,
waren dann nacheinander gut 2,5kg im OAZ der daraufhin das Leben
aushauchte!!! Keine Ahnung vom Aufbau eines Crayfords stand ich nun wie
der sprichwörtliche Ochs vorm Berg und fokussierte duech Lösen der
Klemmschrauben - Langer Rede kurzer Sinn, gegen Ende der Nacht gab es
eine salbungsvolle Handauflegung von Jan und alles ging wieder... Auch
so ging es aber noch zu einigen Objekten wie M17 der auch von meiner Schwester gleich als Schwanennebel erkannt wurde, auch hx und M31 mussten noch dran glauben, besonders gut kam der Alienhaufen an.
Zum Ende hin wurde Kathrins Müdigkeit dann doch zu
gross und sie ging für ein Nickerchen schonmal ans Auto, im Nachbarauto
schlummerte auch schon Andreas Sohn, auf längere Nächte muss man sich ja
schon tagsüber entsprechend etwas schonen ;) Ich ging noch an ein paar
Standards während die Plejaden bereits wunderschön über die Waldspitze
kletterte (besonders schön im 10x50). Toll fand ich dann noch
Nordamerika bei Jan in einem Lumicon UHC von Hans, das wär ja als
Ergänzung zum OIII noch eine wichtige Anschaffung.
Nun wollte ich zum Ende hin aber nicht ohne
Zeichnung nach Hause fahren, der Mond war zwar schon knapp über dem
Horizont aber störte durch den Wald noch nicht direkt auch wenn der
Himmel schon ganz leicht einbrach. Ich entschied mich zunächst für NGC 404,
von dieser Galaxie habe ich zwar schon mal eine Zeichnung angefertigt
aber noch keine mit Bleistift ;) Danach schwenkte ich einfach ein Stück
höher ... genau M31 ;) Aber mal keine Übersichtszeichnung sondern bei
150x, hier kamen auch die Staubbänder besonders toll rüber!
Ich begann kurz danach mit dem Abbau, die meisten
der anderen warteten noch auf den Mond. So war die Nacht zwar nicht
üblicherweise lang aber nicht minder schön und beeindruckend vor allem
auch wegen des schon fast TT Charakters ;)
© 2009 Benny Hartmann
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