Montag, 31. Dezember 2012

Tchibo Torpedo im Einsatz! Ein frohes und gesundes Jahr 2013!

Hallo Leute,

über das 76/700 Tchibo Newton Teleskop wurde schon viel geschrieben und gestritten, viel getuned und umgebaut und viel Frust war zu verarbeiten.

Nach jahrelanger Recherche und Experimenten habe ich nun ENDLICH den engültigen und KORREKTEN Einsatzzweck für dieses Teleskop und seine mitgelieferte Montierung gefunden.



ALLEN BESUCHERN UND FREUNDEN WÜNSCHE ICH AUF DIESEM WEGE EINEN GUTEN START IN EIN GESUNDES UND ERFOLGREICHES JAHR 

2013
 

Montag, 17. Dezember 2012

"Lidl" Auriol 20-60x60 Spektiv - Ein Videotest

Heute morgen bot sich die Möglichkeit für ein Stündchen auf das heimische Feld zu fahren und das Spektiv nochmal in der Natur auszuprobieren. Dabei hatte ich auch eine Digiklemme zur afokalen Fotografie und eine kleine Kamera um Videoaufnahmen durch das Spektiv anzufertigen.

Die Wetterbedingungen waren leider alles andere als ideal: Wolken verhinderten wirkliche Fernblicke, Nebel zog über die Berge und der Wind war recht böig, was sich an zitternden Bildern niederschlug.

Trotzdem soll das Video als erste Einschätzung dienen - der Erfahrungsbericht wird ebenfalls um das Video erweitert... viel Spaß beim Anschauen.


Spektiv Videotest "Lidl" Auriol 20-60x60 Spektiv from Benny Hartmann on Vimeo.

Montag, 10. Dezember 2012

Sir Patrick Moore im Alter von 89 Jahren gestorben


Sir Patrick Moore, seines Zeichens erfolgreicher und populärer (Amateur!)Astronom ist gestern im Alter von 89 Jahren gestorben.

Er gilt als Entdecker des Mare Orientale, den er als erster bei einer seiner unzähligen Mondzeichnungen als Teil einer größeren bisher noch nicht als solche erkannten Struktur. Seine Mondzeichnungen sind legendär und waren so genau, daß die NASA sie in den 60er Jahren als Referenz für ihre Mondmissionen nutzte. Bekannt wurde er durch unzählige Publikationen, darunter auch viele für Amateure und seiner Tätigkeit als Moderator der Serie "The Sky at Night" die er seit 1957 (!!) ohne Unterbrechnung moderierte, so feierte er 2007 nicht nur als Moderator das 50. Jahr der Sendung sondern schaffte damit auch gleich den Einzug ins Gunissbuch der Rekorde als dienstältester Moderator weltweit.

Wer noch etwas mehr über ihn erfahren möchte, dem empfehle ich das Interview/Kapitel in Timothy Ferris Buch "Fasziniert von den Sternen".

Für uns in Erinnerung bleiben wird er wohl AUCH durch seinen berühmten Caldwell Katalog, der beeindruckende NGC und IC Objekte enthält!

Erfahrungsbericht: Lidl Spektiv "Auriol" 20-60x60

>>zu den Lidlangeboten 2015<<

Hersteller: Auriol (?)
Öffnung: 60 mm
Brennweite: ?
Bauart: Dachkant

Okularauszug: festes Zoomokular
Neupreis: ca. 29 €
Noch in Besitz: JA


Also mal wieder etwas potentiell astronomisch nutzbares beim Discounter Lidl. Im Laden wurden zunächst die in Hülle und Fülle liegenden Pakete begutachtet - keine abgestoßenen Ecken oder Risse die auf einen unsanften Transport oder Handling schließen lassen. Guckt auch keiner? Gut dann reißen wir gleich mal eine Packung auf. Alles ordentlich und sauber verpackt, kein wahrnehmbarer Geruch wie man ihn oft bei Chinawaren feststellen muss! Die Optik ist innerhalb der Transporttasche nochmal einzeln in Folie eingepackt, ebenso das Ministativ.

Die Gebrauchsanleitung ist schlicht, aber bebildert und klärt über alles wichtige auf. Was mir positiv ins Auge sticht: ÜBERALL finden sich Warnhinweise auf die Sonnenbeobachtung, in der Anleitung, als knallgelbe Warnkarte in der Schachtel sowie mit ebenso gelben Stickern auf Front- und Okulardeckel (nach dem Abnehmen der aufgeklebten Sticker bleibt ein weiterer auf der Frontabdeckung - Das nenne ich wirklich mal vorbildlich - Trotzdem werde ich die Sonne bei Gelegenheit damit beobachten - Natürlich nur mit Baader AstroSolar Sonnenfilterfolie
  
Der Test im Laden war nicht sonderlich auffällig aber auch nicht sehr aussagekräftig. Die Abbildung war durch die Bank weg scharf und gut zu fokussieren, keine merklich gebogenen Linien oder störende Farbfehler. Die Fokussierung ist genau richtig, nicht zu schwer und nicht zu leicht, der Weg ist je nach Entfernung recht weit, aber das ist Bauart bedingt. Die Linsen sind sauber und auch innen recht reflexfrei, vor allem aber sieht man keine Klebereste wie ich das immer wieder bei billigen Ferngläsern gesehen habe.
Das Tischstativ ist ein netter Gag, nicht VÖLLIG überlastet und vom Neiger her schon brauchbar, aber stabil ist natürlich etwas anderes - was aber auch zu einem Großteil am benutzten Tisch liegt. Wesentlich brauchbarer wird das ganze aber auf einem stabilen, größeren Stativ - in meinem Fall habe ich das Spektiv nun auf mein altes Revue Stativ montiert. Ein L-Halter mit Fotogewinde ist fest mit einer Schelle am Spektiv befestigt.
  
Ein nettes Feature, auch wenn ich NOCH nicht weiß wofür: Man kann den Tubus in einer Art Schelle in jede beliebige Position drehen und klemmen . 
Der erste Test zu Hause zeigt: Der Rand ist gar nicht mal so schlecht, allerdings erscheint er minimal unscharf - damit meine ich nicht den Rand des Bildfeldes sondenr den schwarzen Rand selber. Das Bild erscheint farbneutral (kein Gelbstich o.ä.) an hellen Kanten stört der Farbfehler bei niedrigen Vergrößerungen noch nicht. Der Tunnelblick bei 20x ist typisch für Zoomgläser, bei 60-fach ist das Feld dann schon ordentlich, kann das aber nicht schätzen. Die 3mm AP bei 20-fach ist nachgemessener Weise vorhanden. Bei 1mm AP geht dem Röhrchen natürlich das Licht aus, ich kann mir da vorstellen, daß man am Mond oder Jupiter trotzdem noch beobachten kann, das Bild ist auch hier scharf zu stellen.

Ein Fototest mit der Seben Digiklemme scheiterte bisher, das ganze wird mit der schweren EOS zu kippelig und ich will mir nicht das Okular abbrechen - wird die Tage noch mit einer leichteren Knipse nachgeholt. Heute nachmittag nehme ich es mal mit um draußen in der Natur das ganze nochmal näher unter die Lupe zu nehmen, ein astronomischer Test... naja wenn mal wieder Himmel ist ;)




Fazit: Für unter 30€ wird man schwerlich etwas besseres finden, das "Lidl Fernglas" Bresser 10x50 kann natürlich auch mithalten, hat aber schon wieder einen leicht anderen Einsatzzweck. Für einen schnellen Blick auf Mond, Saturn oder Jupiter eignet es sich sicher schon, Wunder darf man sicher nicht erwarten. 

Auf dem Feld gings dann noch einmal an das wofür das Gerät beworben wird: Naturbeobachtung. Mit einem stabilen Stativ macht das Beobachten durchaus Spaß, allerdings wird mir bei 1mm AP auch am hellichten Tag das Licht etwas knapp, bis 40x ist es aber ein angenehmes Beobachten.

Einen weiteren Test habe ich im heimischen Keller mit einem in etwa 15m entfernten aufgehängten Millimeterpapier durchgeführt. Dabei kam eine kissenförmige Verzeichnung zu Tage, diese fiel mir aber bei der Naturbeobachtung nicht bewusst ins Auge. Von den Auswirkungen jetzt nicht so stark wie die Verzeichnung des Objektivs an der EOS mit dem ich das Foto aufgenommen habe.



Der erste Test bei Nacht:

war gerade mal eine 3/4 Stunde mit dem kleinen draußen auf dem Feld :)

Montiert habe ich es auf mein altes aber recht stabiles Revue Stativ, das kleine ist keine allzugroße Hilfe, es sei denn man sitzt wirklich auf dem Balkon an einem STABILEN Tisch, hab ich aber heute gar nicht erst versucht, stattdessen habe ich nun ein nettes neues Froschperspektivenstativ für meine EOS.

Das Peilen gelingt wegen der eher geringen Vergrößerung recht gut, ein Peiler wäre natürlich trotzdem wünschenswert. Als erstes habe ich M 42 angepeilt, trotz des noch tiefen Standes im eher aufgehellten Bereich des Himmels, war der Nebel für 60mm schon ordentlich zu sehen. Mein Eindruck: Man sieht mehr als in einem 10x50 Fernglas, weniger als in einem 20x80 Fernglas , was nicht weiter verwundert. Auch die Vergrößerung konnte man hier ruhig über die 40x hochreißen. Dabei bemerkte ich aber bei den hohen Vergrößerungen, daß die Optik einen leichten Astigmatismus hat, mal schauen ob sich das noch entspannen lässt.

Jupiter zeigte schon bei 20x knackig aufgereiht seine Monde. Bei höheren Vergrößerungen fand ich den Farbfehler immer störender, vor allem bei 60x am hellen Jupiter, hier leiden dann natürlich auch die sehr feinen Details, die waren allerdings mit ca. 40x durchaus auszumachen.

Nun nochmal ein paar Sternhaufen angepeilt - M 45 (Plejaden) passt gerade so ins Gesichtsfeld, hat mir aber gut gefallen. Danach kamen noch die Fuhrmannhaufen, hier kann das Spektiv mit steigender Vergrößerung im Vergleich zu einem Fernglas punkten, sie lösen sich überraschend schön auf. M31 (Andromedagalaxie) zum Abschluss: Hier wäre mehr AP besser und auch mehr Feld, aber spassig ist es trotzdem, mit beiden Begleitgalaxien.

Mein Fazit bleibt: Für DEN Preis eine nette Optik, die weder Heu noch Platz frisst und von daher gerne immer im Auto mitfahren darf. 

UPDATE 2013:

Auch nach einem Jahr gibt es die Auriol Spektive wieder, in den letzten 12 Monaten hatte ich es nicht sehr häufig aber doch immer mal wieder benutzt, allerdings TAGSÜBER. Hier finde ich nach wie vor, dass es ein "Nice to have" Gerät ist, für Leute die schon alles haben, denen ein Fernglas eben zu wenig Vergrößerung bietet und/oder ein Teleskop zu schwer ist - kurz: Ein selten genutztes Gerät was man aber dank des Preises verschmerzen kann. Zwischenzeitlich kamen auch immer wieder Anmerkungen zur Qualitätsstreuung, die ist DEFINITIV vorhanden, am besten im Markt schonmal auspacken und nach stärkeren Defekten und ABbildungsfehlern Ausschau halten.





Zu guter Letzt gibt es als Ergänzung noch einen kleinen Videotest am Tage - Die Bedingungen waren mit Nebel und Wind nicht ideal aber ein zweiter bei gutem Wetter wird sicher noch folgen...



 

Spektiv Videotest "Lidl" Auriol 20-60x60 Spektiv from Benny Hartmann on Vimeo.

Sonntag, 9. Dezember 2012

Modellteleskop die Zweite - Volltubus 8"er in 1:10

Noch während ich am Bau meines Modell-Gitterrohrs zu Gange war, wurde mir klar: Das brauchst du auch noch für den Volltubus Dobson!

Also begann ich schon parallel mit dem Vermessen meines GSOs und dem Erstellen einer Bauskizze. Material ist soweit deckungsgleich mit dem des anderen Modells, allein der Tubus ist aus einem 25mm Alurohr gebaut, der Okularauszug besteht aus einem Stück Dübel und Resten von Modellbaupolysterol.

Auch dieses Mini-Teleskop macht sich ganz toll auf dem Schreibtisch des Spiegelsüchtigen, eine klasse Beschäftigung für verschneite Abende :-D











Donnerstag, 6. Dezember 2012

Großes Teleskop ganz klein... oder umgekehrt?

Wer hat nicht zumindest schon einmal von dem Problem gehört?

Die Teleskope werden immer größer und irgendwann entscheidet die holde Weiblichkeit: Die "Staub"(Licht!)fänger müssen mal mindestens aus Platzgründen die repräsentativen Bereiche der Wohnung verlassen. Doch man will ja auch am Arbeitsplatz die geistige Verbindung zum Lieblingsthema nicht abreissen lassen, was tun? Ein Tchibo neben den Schreibtisch stellen - kommt nicht in Frage!

Alles was man braucht findet man im Bastelköfferchen, Keller und in der Resteabteilung des Baumarkts:

  • 15x15cm 4mm Sperrholzplatte (Restekiste im Baumarkt)
  • 5mm Rundstab (70 Ct)
  • Holzleim
  • Laubsäge
  • Zirkel
  • Bleistift
  • Geodreieck
  • Farben (in meinem Fall vorhandene Revell Farben)
  • schwarzes Bastelpapier
  • 100er/180er Schleifpapier  (90 Ct) 
  • ein paar Stündchen Zeit und Muse
Als Grundlage für den Bauplan dienten die Maße meines 12" f/5 Martini Dobsons, gebaut wurde dann im Maßstab 1:10.





...und das beste Teleskop bringt nichts wenn nicht damit beobachtet werden kann!


Für die oben abgebildeten Playmobilmännchen wäre es jedoch ca. ein 28"er 

Spassige Sache der Bau, vor allem weil er nicht unbedingt schneller von der Hand geht als der Bau eines realen Teleskops! Liegt sicher auch an meiner Grobmotorik bei solch kleinen Teilen mit der Laubsäge aber gelohnt hat es sich durchaus - ein netter Blickfang für den Schreibtisch...




Triatlas Panoramic Set - Alternativer Download

Da José Torres seit einiger Zeit Schwierigkeiten mit dem Hosten des genialen Panoramic Sets hat, habe ich es mit seiner Erlaubnis auf meinen Webspeicher gelegt und darf auch verlinken:

Zum Komplett Download (7z ca. 40MB)

Panoramic A3 1/3 PDF
Panoramic A3 2/3 PDF
Panoramic A3 3/3 PDF
Panoramic A3 Keychart

Ebenfalls von dem Ausfall betroffen ist das B/C Set, daß nun auf den Seiten von Jan, meinem Freund und getreuen Begleiter durch die Nacht, in seinem Janetarium zum Download bereit steht!

Sonntag, 2. Dezember 2012

Eine Zeichnung entsteht... (Zeitraffer)

Um ein mal meinen "Workflow" beim Anfertigen einer Reinzeichnung zu zeigen, habe ich mir eine bereits angefertigte Zeichnung vorgenommen (NGC 7008) und habe sie nochmal ins Reine gezeichnet und die einzelnen Arbeitsschritte mit der EOS aufgenommen und zu einem Stopmotion Video zusammengefügt.

Materialen:

Papier: schwarzer Fotokarton aus dem Künstlerbedarf
Stifte:
  • Faber-Castell Bunstifte weiß (dicke & dünne Mine)
  • Faber-Castell Polychromos (weiß, weich, Ölkreide)
  • Faber-Castell Pitt Pastell Soft
  • Wischer #4
  • Edding 780 weiß 0,8mm

Im ersten Schritt wurde der Nebel eingezeichnet (in der Rohzeichnung/Skizze geschieht das genau anders herum um die Position des Nebels im Sternfeld korrekt einzuzeichnen). Mit den unterschiedlichen Stiften wurde hellere und dunklere Bereiche des Nebels eingezeichnet und dann mit dem Wischer stellenweise verschmiert und softer gemacht. Zu letzte fehlen nur noch die Sterne im Feld, die mit dem Lackstift aufgebracht wurden, hellere/fettere Sterne erreicht man entweder durch mehrfahres Tupfen oder auch durch längeres Aufdrücken.



Zeitraffer Zeichnung NGC 7008 from Benny Hartmann on Vimeo.