Uhrzeit: 21:15 - 1:30 Uhr
Wetter: Starke Cirrenbewölkung wechselnder Bedeckungsgrad, immer wieder offene Stellen
GG: fst ~5m8 an Stellen ohne Cirren
Schon vor zwei Tagen hatte ich mit Rainer telefoniert, der für Freitag eine nutzbare Nacht prognostizierte, nundenn der Tag war sonnig aber stark verzirrt und die Nacht wurde es auch, aber wer weiss ob es nochmal besser wird...Rainer und auch Andreas sah das genauso also standen wir kurz nach neun unter einem Himmel, der mehr an eine schwarz-weiß Polarlicht-Version erinnerte als an einen sternenklaren Himmel. Allerdings gab es zwischen den Cirren immer ausreichend große Lücken die in ständiger Bewegung waren, wir kamen also trotz widriger Bedingungen auf unsere Kosten.
Die Objektauswahl war relativ beschränkt, zu schnell war über die entsprechende Stelle wieder Schmodder gezogen, Hickson 10. nicht weit von NGC 404 gelegen war dann auch mein erstes Objekt das ich NICHT gefunden bzw gesehen habe. Die Karte war nicht optimal gewählt und bis ich im Zielgebiet war, war nicht mehr daran zu denken die schwachen Galaxien auszumachen.
Eine größere Lücke über Triangulum führte mich dann aber doch noch zu einem neuen Objekt. Mit dem klangvollen Namen NGC 777 ist 11m5 hell und recht einfach zu finden. Denkt man zunächst die typische strukturschwache Galaxie vor sich zu haben zeigt sich doch noch ein interessantes Merkmal: Ein merklich hellerer fast stellarer Kernbereich. Bleistift und Papier lagen schon bereit, leider blieb mir eine schwache Nachbargalaxie verborgen, die sollte aber bei besserem Himmel durchaus noch drin sein...
Zwischenzeitlich hatte ich auch das 20x80 aufs Stativ montiert und fantastische Ansichten von M45, 31, 36, 37, 38 und h+x sehen können! Rainers 12er schwächelte da bereits in Form eines zugetauten Fangspiegels, aber Rainer hat da zum Glück seine ganz eigene Methode den wieder frei zu bekommen ;)
Ich rätselte noch laut was das Zutauen des Fangspiegels begünstigt und dass mir das gerade EIN einziges Mal vor 5 oder 6 Jahren mit dem 8" Volltubus passiert sei, da war auch schon das Undenkbare eingetreten - Mein FS war dicht!! :O Viele viele nasse Nächte war ich draussen, aber der FS war bisher IMMER frei geblieben - heute war es dann endlich soweit :D Der Grund wurde uns auch bald klar, der Nebel der sich unter uns im Tal gesammelt hatte, zog mit atemberaubender Geschwindigkeit den Berg hinauf, innerhalb von 10min waberte er uns um die Knie, ein schon einige Meter entfernt stehendes Schild war ganz klar im unteren Teil in der Nebelsuppe. Der Mond und Jupiter direkt daneben schoben sich ebenfalls über den entfernten Wald. Bei Rainer durfte ich noch G1 schauen und natürlich waren auch der Mond selber (stilecht mit [OIII] Filter, jaaa daran erkennt man, dass hier ein echter Deepskyjünger Mond guckt ^^) und Jupiter noch einen Blick wert. Lustig war der letzte Blick auf den Cirruskomplex, den hellen Mond bereits im Rücken aber noch alles perfekt zu sehen, sogar Triangular Wisp.
Gegen 1:30 Uhr war dann aber wirklich Schicht und wir begannen mit dem Abbau. Abschliessend waren wir doch mehr als froh die Nacht genutzt zu haben, es war etwas anspruchsvoller als sonst, denn die Objektauswahl musste immer wieder kurzfristig angepasst werden, aber in den guten Momenten waren die visuellen Erlebnisse nicht zu verachten.
>>BB: Nebel im Nebel<<
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