Uhrzeiten: jeweils zwischen 5 und 6:30 Uhr, manchmal vor Mitternacht
Ort: Platja de Alcudia, Mallorca
Wetter: Klar, GG nicht festgetellt, aber in Richtung Süden geschätzte 5m5, in Richtung Osten übers Meer etwas besser
Wetter: Klar, GG nicht festgetellt, aber in Richtung Süden geschätzte 5m5, in Richtung Osten übers Meer etwas besser
Eine sehr warme, sommerliche Woche durfte ich im Oktober auf Mallorca verbringen. Sehr angehme Temperaturen von tagsüber 22-28° und Nachtemperaturen zwischen 16 und 18°. Natürlich war das ganze nicht als Astrourlaub konzipiert sondern als Familienerholungsurlaub, aber in letzter Minute wanderte noch das 10x50 Fernglas mit in den Koffer.
Der Mond beherrschte natürlich unweigerlich die erste Nachhälfte, so dass ich nur den Wecker stellen konnte um vor Sonnenaufgang noch einen Blick auf den "Südhimmel" zu erhaschen, natürlich liegt Mallorca nicht sonderlich südlich, aber immerhin habe ich festgestellt, dass auch 11° schon eine Menge ausmachen können!
Canis Major ist in voller Größe ein sehr beeindruckendes Sternbild, während es in unseren Breiten klar von Sirius dominiert wird, ist hier auch der Rest interessant anzuschauen, Puppis ist auch praktisch komplett mit dem Fernglas abzufahren, das einzige Objekt was ich so tief ausmachen konnte war ein vermeintlicher Sternhaufen mit sehr interessanter Form, in der Recherche daheim fand ich heraus, dass dort kein Sternhaufen eingetragen ist, lediglich Mobile Obervatory (das ich natürlich mit hatte) nennt dort ein Sternmuster mit dem passenden Namen "Stinging Scorpion", es war natürlich hoffnungslos im Horizontdunst und muss bei höherem Stand in einem Richfielder einfach fantastisch aussehen.Pyxis war unauffällig und mit bloßem Auge praktisch unsichtbar, die Hauptsterne konnte ich aber im Fernglas sehen. Piscis Australis hingegen war vor Mitternacht auch bei Mond mit Fomalhaut schön anzusehen und im benachbarten Sculptor konnte ich trotz Mond (!!) die Sculpor Galaxie NGC 253 schwach wahrnehmen! Über 20° hoch am Himmel ist sie dort auch schon sicher mit dem Teleskop (ohne Mond) eine Augenweide, während ich sie in unseren Breiten mal mit Ach und Krach bei unter 10° Horizonthöhe mit 8" mal sehen konnte.
Besonders nachhaltig beeindruckt hat mich aber der verflucht hoch stehende Orion! Hier enstand auch morgens gegen halb 6 die einzige Zeichnung des Urlaubs, ich fand es erstaunlich was selbst bei einem so hellen und bekannten Objekt wie M42 der 11° höhere Stand (es waren gute 45° Höhe!) ausmachen können.
Auch wenn der Urlaub definitiv nicht im Zeichen der Astronomie stand hat mir der gelegentlich kleine Exkurs richtig Spaß und vor allem doch Lust auf den echten Südhimmel gemacht, wenn man den Himmel seiner Heimat kennt, dann ist es schon beeindruckend nach Jahren endlich mal völlig "neue" Sterne und Konstellationen am Himmel zu sehen.
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