Dienstag, 31. Dezember 2013

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit mal zurückzublicken: Was "ging" dieses Jahr? Was waren die Highlights? Hat sich das Equipment oft genug aus dem Haus gewagt?

Ich fand das Jahr überdurchschnittlich reichhaltig, sowohl was Ereignisse angeht, als auch was die nutzbaren Nächte anging. Allerdings war der Jahresanfang mehr schlecht als recht, erst gegen Frühjahr startete eine Periode guten Wetters und insbesondere der Sommer hatte mal 8 Wochen Himmel am Stück zu bieten. Aber auch danach gab es pünktlich zu Neumond fast immer mehr als nur eine Nacht die man unterm Sternenhimmel verbringen konnte.

Kommen wir erstmal zu den schnöden Zahlen:

Wieviele Nächte war ich (länger, siehe unten) mit diversen Optiken am Nachthimmel unterwegs: 27 Nächte -> 98 Stunden

Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Beobachtungsnacht mit etwas mehr als 3,5h. Das täuscht allerdings, denn es gibt bei mir eine starke Unterscheidung, entweder die Nacht dauerte merklich mehr als 4 Stunden oder merklich weniger als 2, so dass die durchschnittliche Länge eigentlich gar nicht vorkam. Noch ein paar Zahlen:

Längste Nacht: 8 Stunden (09. auf 10. August beim Hunsrücker Teleskop Treffen)

Beste Nacht: fst 6m2 (29. September und 01. August)

Der Himmel zeigte sich zwar oft frei aber nicht nur subjektiv sondern auch objektiv waren die Nächte qualitativ eher unterdurchschnittlich, viel zu viele Nächte lagen 2013 unterhalb von einer Grenzgröße von 6m.

Explizit nicht in der "Statistik" sind Abende, an denen ich entweder unter einer Stunde zu Gange war (mal für 20min auf den nächsten Berg für einen Kometen oder ein kurzer Test des Fernglases ect.) oder solche die vom heimischen Balkon aus begangen wurden (egal wie lange) - das waren nochmal zusätzliche 9 Gelegenheiten.

Was bleibt für mich persönlich an Highlights des Jahres? Ich versuche es mal chronologisch aufzulisten, vorab aber: Vor allem waren es natürlich die schönen Augenblicke am Okular mit meinen geschätzten Mitbeoabchtern - ein paar herausstechende Dinge gab es aber schon:

Februar: Der gigantische Meteor über Russland... das war schon was, so schlimm für die Menschen vor Ort (zum Glück gab es ja "nur" Verletzte), so spannend war es doch ein solches Jahrhundertereignis fast live verfolgen zu können.

März: Das Warten auf den Kometen C/2011 L4 Panstarrs war nervenaufreibend, vier Mal war ich umsonst draussen, teils bei unangenehmen Temperaturen bis ich ihn dann endlich Anfang April in der Nähe von M31 endlich beobachten (und sogar fotografieren) konnte.

Die Barndoor die ich Weihnachten 2012 bekam hat mir dieses Jahr gute Dienste geleistet und auch wenn noch nicht alles optimiert ist gab es schon eine paar ansprechende Bildchen in Sachen Widefield, ansonsten war wie eigentlich immer hohe Fluktuation in meiner Ausrüstung, das Heritage würde ich jetzt mal rückbklickend als "Kauf des Jahres" bezeichnen Laugh

August: Da war doch was... Genau! Die Nova Delphini, die innerhalb weniger Tage auf fast 4m Helligkeit stieg, das hat mich doch einige Tage wirklich beschäftigt und fast am Stück zumindest mal mit dem Fernglas vor die Tür getrieben. Das eigentliche Highlight des Monats (und eigentlich auch des Jahres) war das Hunsrücker Teleskop Treffen, der Himmel war für die dortigen Verhältnisse zwar unterdurchschnittlich, aber die Leute umso netter und es herrschte einfach eine sehr angenehme Atmosphäre. Für den Kracher des Jahres sorgte ein Kappa-Cygnide mit hoher (!) negativer Magnitude, der es dann sogar am Ende noch in die Interstellarum geschafft hat Drool

Oktober: Es wäre etwas zu viel, das als Highlight zu bezeichnen, aber lange war ich nicht mehr richtig südlich in Europa und der interessante Vorgeschmack auf den Südhimmel vom 38. Breitengrad will wenigstens erwähnt sein.

November: Der Monat stand natürlich im Zeichen der Kometen ISON und Lovejoy. Dass ISON so grandios floppte... seis drum, der Abend des Perihels wird mir trotzdem in Erinnerung bleiben, selten hatte man das Gefühl in den astronomischen Netzwerken so gebannt gleichzeitig und live dabei zu sein - Mondlandung für Arme Flapper - Lovejoy war somit aber der spannendere mit dem eigenen Auge und fertig hat der ja auch noch nicht Wink

Zum Ende noch ein paar Fotos/Stimmungsaufnahmen/Zeichnungen des nun fast vergangenen Jahres - auf dass das nächste nur noch besser wird















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