Mittwoch, 5. Februar 2014

BB vom 04.02.2014

Ort: Idsteiner Land
Uhrzeit: 22:00 bis 1:30 Uhr
Wetter: Hoher Horizontdunst, feucht, starker Wind, 0°C
 GG: ca. 5m7

 Es ist immer ein schlechtes Zeichen wenn man in den Aufzeichnungen nachblättern muss, wann man das letzte Mal drausse war - so auch heute, man kann inzwischen wirklich von der alljährlichen Winterpause sprechen :(

Auch wenn es schon bei der Abfahrt sehr feucht war, ließen sich Rainer und ich nicht davon schrecken, denn ETWAS Sternenlicht ist immer besser als keines. Da ich derzeit "nur" mit 8" unterwegs bin war das Auto schnell beladen und noch schneller auf dem Feld entladen, so dass ich schon erste Blicke auf Jupiter werfen konnte noch bevor Rainer eintraf. Der Spiegel lagerte bereits länger auf dem Balkon (abgedeckt) so dass ich keine Auskühlzeit hatte und sofort gute Bilder zu erwarten waren. Leider machte uns an diesem Abend fast durchgehend ein böiger Ostwind einen Strich durch die Rechnung, schon bei mittleren Vergrößerungen wackelte das Bild wie ein Lämmerschwanz. Dazu können sich 0° C bei diesem Wind wesentlich eisiger anfühlen.

Nichts desto trotz habe ich in den Momenten wo ich nicht mit dem Auftauen von Okularen beschäftigt war einige schöne Standards beobachten, Highlight war erwartungsgemäß die Supernova in M82, sehr feines Fünkchen ich bin gespannt, ob sie noch an Helligkeit zunehmen kann. Da gerade in der Gegend habe ich einige der schwächeren Begleitgalaxien in dieser Gegend besucht.

Orion sah ich wohl im August das letzte Mal durchs Teleskope, weswegen natürlich auch in dessen Jagdgründen noch etwas gewildert wurde, M42/43 stand zu Beginn noch gut ausserhalb der Siffgrenze, auch der Runningman, der Flammennebel und nach Jahren (!) mal wieder ein Abstecher zu M 78 waren gut drin. Als kleiner Must-Have kam noch mein Lieblings Asterismus "Cosmic 37" dazu. Rainer widmete sich derweil tapfer trotz eigentlich viel zu tiefem Stand dem Galaxiencluster im Perseus, zumindest den hellsten Vertreter und zwei schwache nahe Begleiter konnte ich durch seinen 12"er auch noch bewundern. 

Dann wandte ich mich wieder Richtung Osten und schwenkte etwas durch den Löwen, das Triplet kam noch sehr schwach daher, kein Wunder bei dieser Durchsicht, aber immerhin konnte ich die hellsten Vertreter von Hickson 44 im Hals des Löwen noch ausmachen. Der Mars wurde als solcher eindeutig identifiziert, blieb aber das was er im Moment ist: Ein tiefstehendes, waberndes Rosé-Bällchen, aber das wird ja noch im Frühjahr.

Ernüchternd aber es blieb dabei, keine weiteren Exoten, keine effektheischenden Zeichnungen, nicht mal meine Kamera hatte ich mit ^^ Trotzdem war der Abend erfrischend und belebend, kann ja eigentlich auch nicht anders sein wenn man nach einer Durststrecke wieder gemeinsam unterm Himmel steht.

Rainer taute am Ende nochmal seinen Fangspiegel auf und machte sich daran einen (O-Ton) "nahen Quasar" aufs Korn zu nehmen, meinen Swimmingpool hatte ich aber wieder verstaut und machte mich auf den Heimweg :)


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