Ort: Silent Hill
Zeit: 22:00 bis 1:00 Uhr
Grenzgröße: ca. 5m8, schlechter werdend
Nach dem vergangenen schönen Wochenende sollte der mutmaßlich letzte nutzbare Tag der aktuellen Neumondphase ausgekostet werden. Viertel vor zehn kam ich am Platz an und baute mein Büro auf.
Kurze Zeit später traf auch Michael ein und machte sich seinerseits an den Aufbau seines nun praktisch fertiggestellten 18"ers :) Eine sehr feine Konstruktion! Nachdem der Trumm stand durfte ich zum ersten Mal Hand anlegen, ein schönes Gefühl nachdem ich die Entstehung fast hautnah über die vergangenen Monate und Jahre miterleben durfte! Die Bewegung ist stramm aber sehr feinfühlig und genau so wie man sich einen optimal geplanten Dobson vorstellt. Sogar im Zenit ist ein sanftes Nachführen kein Problem. Im Laufe der Nacht schaute ich natürlich auch viele Male durch das Teleskop, durch den leider nur als mies zu bezeichnenden Himmel und einem kleinen Problem mit dem Paracorr konnte der Bolide seine PS leider nicht wirklich von der Leine lassen.. aber 18" sind und bleiben eine Hausnummer ;)
Echtes Beobachten war ohnehin nur im Zenit machbar, die Horizonte waren bis weit über 30° einfach nur hell und siffig, Antares blieb lange Zeit der einzige Stern des Skorpions - enorm schlecht wenn ich daran denke, ihn vor ein paar Tagen komplett, sogar mit Stachel gesehen zu haben. Meine Besuche bei den kürzlich beobachteten Objekten im Drachen blieben entsprechend enttäuschend. War das Trio noch gut zu machen am Samstag, war heute gar nicht daran zu denken. Den schwachen Schimmer einer der Galaxien habe ich mir eingebildet - aber wahrscheinlich auch nur das. Auch weitere Objekte auf meiner Liste blieben unabgehakt...
Einziges wirklich neues Objekt für mich blieb der 9m1 helle Kugelsternhaufen NGC 5466, der nur einen kleinen Starhop von Messier 3 entfernt liegt. Selbst der war keineswegs ein Objekt für im Vorbeigehenpflücken sondern erforderte genaues Aufsuchen. In der Übersicht war ein schwacher Nebelfleck zu sehen, als ich bei 8,8mm ankam war der Haufen schon gemottelt und unruhig. Mehr Öffnung und/oder bessere Bedingungen und hier dürften klaglos Einzelsterne rauskommen.
Während ich gerade bei Michael Arp 269 einstellte und von der Übersicht auf 13mm wechselte war der Himmel auf einen Schlag... tja.. im Eimer. Zwar war keine wirkliche Änderung mit dem bloßen Auge zu sehen, aber der Kontrast war endgültig weg, der Hintergrund war sogar trotz starker AP Einschränkung heller als vorher :(
Trotzdem war es ein netter Abend und immerhin ein Abschluss der vergangenen Schönwetterkatastrophe, lang lang ist's her, dass wir überhaupt mal eine solche hatten.
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