Datum | 14/15. April 2007 |
Zeit | 21:00 - 2:00 |
Ort | Beobachtungsplatz bei Heidenrod |
Wetter | klar |
Seeing | gut |
Grenzgröße | 5m7 |
Geräte | 8" f/6 Newton & 130/720 Newton auf EQ3 |
Eine
weitere klare Nacht hat sich angekündigt und mir ihr auch wieder ein
Treffen im Taunus. Als ich gegen 21 Uhr eintraf war bereits ein
Sternfreund aus Frankfurt vor Ort der gerade seine Fotoausrüstung
(4" TMB auf GPDX) aufbaute, Oliver. Kurze Zeit später waren auch Armin
und Thomas da. Schon früh zeichnete sich ab, das der Himmel dieses Mal
besser als die letzten beiden Male werden würde.
Zum
Test hatte ich heute beide Geräte mitgebracht und baute zunächst den
Dobson auf, was nur zwei Minuten dauerte und dann den R130S auf die EQ3.
Nach einer Pi mal Daumen Einnordung ging es los und ich visierte (ohne
Peiler, der hatte sich auf der Fahrt leider verabschiedet) den Orion
Nebel an. Trotz seines tiefen Stands war ich positiv überrascht, viele
Details waren sichtbar, auch M43 kein Problem, der Running Man war nicht
zu erkennen, es war aber noch nicht ganz dunkel. M44 und M45 sahen
schon recht ordentlich aus, aber es war leicht zu sehen, dass die
Justage die ich notdürftig mit dem Laser zu Hause gemacht hatte noch
nicht ganz in Ordnung ist. M35 sah ebenfalls sehr ansprechend aus. Im
Laufe des Abends nahm sich Armin das Gerät mal genauer zur Brust und
lieh mir auch einen zweiten Peiler, die Justage ist etwas witzlos, da
eine Mittelmarkierung fehlt und einige Justierschrauben seltsame
Bewegungen beschreiben (ausgeleiert?). Trotzdem attestierte er dem
Spiegel eine gute Abbildung trotz nicht 100%iger Justage, an M13 waren
schon recht viele Sterne bei 144x aufgelöst. An Saturn zeigte sich
gnadenlos die fehlende Veloursauskleidung und die Dejustage, blendet man
diese beiden Störfaktoren (Reflexe & Doppelbild) aus war die
Abbildung von Saturn bereits sehr ordentlich! Mit dem Dobson nahm ich
mir heute einige Kugelsternhaufen vor. natürlich bekam M13 zuerst Besuch
und zeigte sich wunderschön aufgelöst, meine Brennweitenabstufung muss
aber dringend um das SW Zoom ergänzt werden, 10mm sind doch noch etwas
wenig Vergrößerung und bei 5mm wird es ganz langsam etwas knapp, ganz
abgesehen von der Leistung der Okulare selber. Auch M92 zeigte sich
schön aufgelöst und nur etwas wenig schwächer als M13. M13 im 12,5"er
war mal wieder der Wahnsinn, Armin jagte die Vergrößerung bis über 400
hoch, was von der Bildhelligkeit und dem Seeing auch noch kein Problem
war, nur der Kugelhaufencharakter ging verloren :) Nachdem ich im
12,5"er M3 gesehen hatte, machte ich mich daran ihn mit meinem Gerät zu
erwischen, dank Karkoschka auch kein größeres Problem, auch hier war es
möglich viele Einzelsterne aufzulösen, allsdann ging es zu einem
weiteren Kugelsternhaufen M3 der mangels Referenzsterne ein bischen
haariger zu finden war, was aber nach wenigen Minuten trotzdem geklappt
hat. Zwischenzeitlich bewunderte ich M51 im großen Dobson - wow - Die
Spiralstruktur überdeutlich zu sehen, die Materiebrücke sowieso. Bei M64 der Blackeyed Galaxy war im
großen Gerät relativ leicht ein dunkler Ring im Kern zu erkennen, der
etwa zwischen 1/4 und 1/3 Umlauf zeigte.
Nach
einem kurzen Besuch bei M101 und dem Leotriplett nahm ich mir etwas
mehr Zeit für M81 und M82. In der Übersichtsvergrößerung war das schöne
Paar wunderbar zu beobachten. Bei 60x war bei beiden noch kein Mehr an
Details sichtbar, ausser dem hellen Kern und ovalen Halo von M81 und der
leicht unruhigen Oberfläche von M82. Bei 120x dann waren Ansätze von
Spiralarmen an M81 indirekt zu erkennen und M82 zeigte ganz eindeutig
Staubstrukturen! Die beiden Begleitgalaxien NGC 3077 (klein und rund)
NGC 2976 (strukturlos, hell) waren auch schnell gefunden.
Zu
fortgeschrittener Stunde wagte ich mich dann an den noch recht niedrig
stehenden Nordamerikanebel NGC7000, leider ohne Filter und auch ohne
Erfolg, etwas später war er aber sehr schwach im 4" ED von Thomas mit
UHC sichtbar. Der Ringnebel M57 hingegen lies sich ganz hervorragend
beobachten, in der Übersichtsvergrößerung als verschwommener Stern
zwischen Sheliak und Sulafat leicht zu sehen, offenbart er den typischen
Rauchringlook schon bei 120x überdeutlich, bei 240x immer noch sehr
gute zu sehen, die Form eindeutig oval mit leicht spitzen Seiten, das
innere keineswegs dunkel sondern schön abgestufter Grauton.
Gegen
2 Uhr machte ich dann schlapp und begann mit dem Abbau. Fazit: Ein sehr
schöner Beobachtungsabend mit interessanten Objekten, einem Test meines
neuen Newtons dem jetzt eine Totalsprengung zwecks Spiegelreinigung,
Mittelmarkierung, Grundjustage und Veloursfolie bevorsteht. Ausserdem
habe ich endgültig genug von Verrenkungen am Okular und werde mir
schnellstmöglich einen Beobachtungsstuhl zulegen :)
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