Im
Spätherbst 2013 blätterte ich routinemässig durch meine Artikel um
nach Aktualisierungsbedarf und Fehlern zu schauen, da stolperte ich
in einem alten Artikel über eine kleine Umfrage zum Thema
Fotografie, die ich vor etlichen Jahren mal in einem Astronomieforum
durchgeführt hatte. Nun gibt es bekanntlich (durchaus berechtigte)
Vorurteile gegenüber Umfragen im Allgemeinen, da ist erstmal die
Frechheit überhaupt Interesse an anderen Leuten zu zeigen, dann der
Aufwand des Ausfüllens/Beantwortens und zu guter Letzt natürlich
auch der alte (und mitunter wahre) Spruch: Traue keiner Statistik,
die du nicht selbst gefälscht hast..
Trotzdem
hat meine Neugier gesiegt und ich habe einen kleinen Fragekatalog
erarbeitet um bestimmte Aspekte unseres Hobbies abzufragen, die in
dieser Form noch nicht erhoben wurden. In den großen kommerziellen
Umfragen wird meist auf die Gerätepräferenzen und vor allem den
Geldbeutel geschielt (wie teuer war dein letztes Teleskop, hast du
vor in den nächsten Monaten zu investieren?). Das wollte ich in
jedem Fall vermeiden, deshalb waren mir sowohl die Hersteller als
auch die Kosten oder Ausgaben völlig egal, mir ging es eher um die
praktischen Fragen: Womit hat man am Anfang die meisten Probleme?
Welches Teleskop (welcher Teleskoptyp) wird am häufigsten genutzt,
wie weit fahren wir um unser Hobby auszuüben und ist es eher der
einsame Beobachter oder die Gruppe die das Universum erkundet?
Innerhalb
von etwa sechs Wochen kamen so immerhin 53 ausgefüllte Fragebögen
wieder zu mir zurück, natürlich eine recht kleine Grundlage bei
mehreren Tausend aktiven Amateurastronomen in Deutschland, aber wenn
man sich die relativen Zahlen anschaut und mit anderen Umfragen
vergleicht ein gar nicht mal so geringer Umfang (so wird die wohl
allen bekannte „Sonntagsfrage“ bei 0,0002% der wahlberechtigten
Bevölkerung durchgeführt, auf die großzügig auf 20.000 angesetzte
Astrofangemeinde käme meine Umfrage dann immerhin auf satte
0,26%). Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus, ist die Auswahl an
Befragten natürlich nur bedingt repräsentativ, denn es wurden nur
Besucher meiner Internetseite sowie mehrerer Astronomieforen in denen
ich dafür „geworben“ habe erreicht.
Ich
hoffe, die Ergebnisse sind für den ein oder anderen trotzdem
interessant, ein paar Überraschungen gab es dabei auch für mich,
mit denen ich eher nicht gerechnet hatte und die nicht meinen eigenen
Vorlieben entsprechen. Sollte (und das ist nicht ganz
unwahrscheinlich) im Winter 2014/2015 erneut eine solche Umfrage
durchführen werde ich einige augenscheinliche Schwächen versuchen
auszumerzen, einige problematische Punkte kamen erst bei der
Auswertung zu Tage.
Meine
Schlüsse und Meinungen zu den Ergebnissen kann man lesen, muss man
aber nicht, Ihr sollt Euch am Ende am besten ein eigenes Bild von den
Zahlen machen ;)
An
dieser Stelle möchte ich natürlich allen ganz herzlich danken,
die sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten, super
Leute, ohne Euch wäre das von vorneherein zum Scheitern verurteilt
gewesen.
Februar
2014 – Benny Hartmann – www.taunus-Astronomie.blogspot.de
Die
Altersstruktur
Diese
Frage war die einzige „persönlicher Art“, ich finde sie dennoch
interessant.
Frage 1 | ||
Altersgruppe | ||
Absolut | Prozentual | |
14-18 | 2 | 3,77% |
18-25 | 4 | 7,55% |
25-39 | 13 | 24,53% |
40-55 | 27 | 50,94% |
55-65 | 5 | 9,43% |
Älter als 65 | 2 | 3,77% |
Hobbydauer
Frage 2 | ||||
Hobbydauer | ||||
Dauer | Anteil | |||
weniger als 1 Jahr | 3 | 5,66% | ||
1-5 Jahre | 20 | 37,74% | ||
5-10 Jahre | 10 | 18,87% | ||
mehr als 10 Jahre | 20 | 37,74% |
Das
erste Teleskop
Frage 3 | ||
Größe erstes Teleskop | ||
Öffnung | Anteil | |
50-70mm | 14 | 26,42% |
71-102mm | 8 | 15,09% |
103-150mm | 17 | 32,08% |
200-300mm | 13 | 24,53% |
kein Teleskop | 1 | 1,89% |
Themenbereiche
Hier
waren Mehrfachnennungen natürlich möglich, ist es doch sehr selten,
dass sich ein Teilnehmer ausschliesslich für einen Teilbereich
entscheidet.
Frage 4 | ||
Themenbereiche | ||
Planeten visuell | 38 | 71,70% |
Deepsky visuell | 44 | 83,02% |
Mond visuell | 33 | 62,26% |
Sonne visuell | 19 | 35,85% |
Planetenfotografie | 13 | 24,53% |
Deepskyfotografie | 19 | 35,85% |
Mondfotografie | 15 | 28,30% |
Sonnenfotografie | 8 | 15,09% |
Was
mich nun aber interessierte: ob sich Abhängigkeiten zwischen der
Zeit die man das Hobby betreibt und den Interessen zeigen. Aus
eigener Erfahrung weiss ich, dass man zu Beginn mit bestimmten
Vorstellungen und vor allem einem eher breiten Interesse an die Sache
herangeht und sich dann im Laufe der Zeit mehr und mehr
spezialisiert. Deshalb folgte die Verknüpfung der Fragen nach der
Hobbydauer mit den Interessengebieten.
Interessen Hobbydauer | ||||
weniger als 1 | 1 bis 5 | 5 bis 10 | mehr als 10 | |
Planeten visuell | 100,00% | 60,00% | 70,00% | 80,00% |
Deepsky visuell | 100,00% | 75,00% | 100,00% | 85,00% |
Mond visuell | 33,33% | 55,00% | 80,00% | 55,00% |
Sonne visuell | 0,00% | 35,00% | 70,00% | 35,00% |
Planetenfotografie | 33,33% | 25,00% | 10,00% | 30,00% |
Deepskyfotografie | 66,67% | 45,00% | 30,00% | 35,00% |
Mondfotografie | 33,33% | 25,00% | 30,00% | 35,00% |
Sonnenfotografie | 0,00% | 10,00% | 10,00% | 25,00% |
Tatsächlich
zeigen sich recht offensichtliche Unterschiede bei den einzelnen
Teilaspekten der Amateurastronomie, einige Interessengebiete wie
Deepsky visuell und die Mondfotografie scheinen durchweg eher
kleineren Schwankungen unterworfen zu sein, während die Beobachter
der Sonne erst im Laufe der fortschreitenden Hobbydauer ihre
Aufmerksamkeit schenken. Während die Mond- und Planetenfotografie
(mit einem Ausreisser bei den Planten zwischen 5 und 10 Jahren) auch
eher gleichbleibend interessant zu sein scheinen, fällt die
Deepskyfotografie, die zu Beginn immerhin 2/3 der Befragten im Laufe
der Zeit merklich ab. Allerdings war die Beteiligung derjenigen, die
noch ganz neu im Hobby sind, erwartungsgemäss relativ niedrig.
Andererseits
erkenne ich mich an den Kurven selber recht gut wieder, ich scheine
also kein Ausnahmefall zu sein, auch ich war zu Beginn besonders
breit interessiert und wollte natürlich fotografieren, unser
Zentralgestirn hatte ich als Beobachtungsobjekt ebenfalls nicht auf
der Liste. Der Deepsky blieb bei mir besonders hängen, aber nach
einigen Jahren mit viel unterdurchschnittlichem Wetter war ich auch
Mondbeobachtungen und einem Blick auf die Sonne nicht abgeneigt,
während ich meine Fotoambitionen nach und nach nach unten gefahren
habe.
Um
die Anschaulichkeit der Bewegungen zu verbessern sind diese Kurven
geglättet.
Wieviele
Instrumente besitzt ihr aktuell?
Ein
Ergebnis, was mich durchaus überrascht hat, ein ganzer Fuhrpark ist
definitiv nicht die Ausnahme sondern der Regelfall, mehr als ¾ der
Befragten haben mehr als ein Teleskop, 1/3 sogar mehr als drei!
Frage 5 | ||
Wieviele Instrumente | ||
gar kein Teleskop | 2 | 3,77% |
1 Teleskop | 9 | 16,98% |
2 bis 3 Teleskope | 24 | 45,28% |
mehr als 3 Teleskope | 18 | 33,96% |
Das
meistgenutzte Teleskop – Öffnung und Bauart
Die
Zahlen überraschen nicht, sind doch große Geräte in den
vergangenen 15 Jahren sehr erschwinglich geworden, die damit
einhergehende Bauart überrascht demnach ebenso wenig, hier hat der
Newton mit überwältigendem Abstand die Nase vorn. Man kann so vom
„Arbeitspferd“ des Astronomen sprechen, kleine Öffnungen und
andere Systeme werden zwar wie von den großen Umfragen zweifelsfrei
festgestellt häufig verkauft und sicher auch häufig genutzt, doch
interpretiere ich die Zahlen dahingehend, dass sie trotzdem für
bestimmte Anwendungen vorbehalten sind, die nicht zwangsläufig am
häufigsten/liebsten betrieben werden.
Frage 6 | ||
Optikdurchmesser | ||
Öffnung | Anteil | |
50-70mm | 1 | 1,89% |
71-102mm | 4 | 7,55% |
103-150mm | 7 | 13,21% |
200-300mm | 30 | 56,60% |
Größer als 300mm | 10 | 18,87% |
kein Teleskop | 1 | 1,89% |
(nicht
in obiger Grafik miteinrechnet ist ein Teilnehmer ohne Teleskop)
In
meiner Auswertung habe ich auch den Zusammenhang zwischen Öffnung
und Typ hergestellt, allerdings verzichte ich hier aus Platzgründen
auf die Grafik, zu vorhersehbar sind die Ergebnisse, die großen
Öffnungen lassen sich 1:1 Newton und SC/Maksutov zuordnen, während
die kleinen Öffnungen den Achromaten und Apochromaten zuzuordnen
sind.
Frage 6a | ||
Instrumententyp | ||
Typ | Anteil | |
Achromat | 2 | 3,77% |
Apochromat | 4 | 7,55% |
Newton | 39 | 73,58% |
SC/Mak | 7 | 13,21% |
anderes | 0 | 0,00% |
nichts/anderes | 1 | 1,89% |
Welche
Montierung wird mit dem meistgenutzten Teleskop verwendet?
Auch
hier haben sich für mich eher keine neuen Erkenntnisse ergeben, es
ist mehr oder weniger eine Bestätigung der Geräte in meinem näheren
Umfeld, so oder ähnlich sieht man es auch auf Teleskoptreffen jeder
Art.
Frage 7 | ||
Welche Montierung | ||
Parallaktisch | 20 | 37,74% |
Azimutal | 2 | 3,77% |
Dobson | 30 | 56,60% |
kein Teleskop | 1 | 1,89% |
Was
mich aber interessierte: Hat die Art der Montierung einen Einfluss
auf die Häufigkeit der Beobachtungen? Kann eine umständliche
Aufstellung bzw der Aufbau den inneren Schweinehund befeuern? Das
Ergebnis sagt: Nein, das trifft in keiner Weise zu – Im
Umkehrschluss kann man sagen: Wer „seine“ Montierung gefunden
hat, der hat dies wohl mit Bedacht getan und kommt gut damit klar,
eher könnte das Gewicht eine Rolle spielen wie oft man das Teleskop
mit in die Nacht nimmt. Ich bleibe dran, das ist eine Fragestellung
die ich bei einer mutmasslich nächsten Umfrage gerne näher
beleuchten möchte.
Anzahl
der genutzten Nächte in Abhängigkeit von der Montierung.
Benutzt
ihr zusätzlich ein Fernglas?
Für
viele ist ein Fernglas ein unverzichtbarer Bestandteil, auch wenn es
wohlmöglich nicht immer und nicht so ausdauernd zum Einsatz kommt,
hat doch die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer ein Fernglas
und benutzt es auch hin und wieder.
Frage 8 | ||
Fernglasbesitz | ||
ja | 45 | 84,91% |
nein | 8 | 15,09% |
Visuell
oder Fotografie?
Eine
Frage, die mir nachträglich als besonders interessant erscheint.
Natürlich war bei den Interessen vielfach sowohl die Fotografie
(egal ob Deepsky oder Planeten/Mond) als auch visuelle Beobachtungen
angegeben, logisch, die wenigsten sind rein fotografisch unterwegs.
Spannend war nun aber die Frage wo die Leute selber ihr
Hauptinteresse sehen. Hier war ich dann auch durchaus überrascht,
dass der Prozentsatz der Fotografen die das ganze auch als
Hauptaspekt des Hobbies ansehen, vergleichsweise niedrig ist.
Zunächst aber die absoluten Zahlen aller Befragten:
Frage 9 | ||
Interessen Präferenz | ||
keine | 7 | 13,21% |
visuell | 35 | 66,04% |
fotografisch | 11 | 20,75% |
Insgesamt
haben sich 45,28% der Befragten zu einer Art der Fotografie
bekannt. Nun das (für mich) erstaunliche:
Lediglich
41,67% der Fotografen sehen die Fotografie als den wichtigsten
Aspekt ihres Hobbies an, jeweils 29,17% sind stattdessen
entweder am liebsten visuell unterwegs oder sehen beide Aspekte als
gleichberechtigt an.
Beliebteste
Objekttypen im Bereich Deepsky
Eine
Frage, die mich ganz besonders im Vorfeld interessiert hat – welche
Objekttypen werden wohl von den meisten Leuten gemocht und
beobachtet? Gibt es „hässliche Entlein“ im Universum?
Mit
dieser Frage im Hinterkopf habe ich die wichtigsten Deepskyobjekte
aufgelistet und nach den Präferenzen gefragt, selbstverständlich
waren auch hier Mehrfachnennungen möglich.
Frage 10 | ||
Deepskyobjekte | ||
Objekttyp | Häufigkeit | |
Offene Sternhaufen | 25 | 47,17% |
Kugelsternhaufen | 39 | 73,58% |
Planetarische Nebel | 43 | 81,13% |
Galaktische Nebel | 35 | 66,04% |
Galaxien | 40 | 75,47% |
Damit
können wir (überraschend? Für mich etwas..) die planetarischen
Nebel auf Platz 1 der beliebtesten Deepskyobjekte platzieren. Dicht
gefolgt von den Galaxien und den Kugelsternhaufen, die beide fast
gleichauf liegen. Mit etwas Abstand folgen die galaktischen Nebel wie
Messier 42 oder auch der Nordamerikanebel um zwei Beispiele zu
nennen. Stark abgeschlagen mit unter 50% Nennungen fristen die
offenen Sternhaufen ihr Dasein, nicht einmal jeder zweite sieht sie
als regelmässige Beobachtungsziele.
Nun
habe ich versucht einen Zusammenhang zwischen Objektklasse und
Teleskopöffnung zu ziehen.
Objektklasse / Öffnung | |||||
50 bis 70 | 71 bis 102 | 103 bis 150 | 200 bis 300 | mehr als 300 | |
Offene Sternhaufen | 100,00% | 50,00% | 42,86% | 40,00% | 60,00% |
Kugelsternhaufen | 100,00% | 100,00% | 85,71% | 66,67% | 70,00% |
Planetarische Nebel | 100,00% | 100,00% | 57,14% | 80,00% | 90,00% |
Galaktische Nebel | 100,00% | 100,00% | 57,14% | 50,00% | 90,00% |
Galaxien | 100,00% | 50,00% | 71,43% | 73,33% | 90,00% |
Bei
der kleinsten Öffnungsklasse bin ich geneigt sie einfach
auszublenden, warum? Es gab insgesamt nur einen einzigen Teilnehmer,
der ein Gerät dieser Größe als sein Hauptinstrument angab, so dass
die Angaben nicht repräsentativ sein können, auch bei der zweiten
gab es insgesamt nur wenige Teilnehmer. Wenig verwundert es, dass die
meist eher schwächeren Galaxien mit steigender Öffnung an Zuspruch
gewinnen. Die fast durchweg guten Wertte für die planetarischen
Nebel (und in geringerem Umfang auch für die Kugelsternhaufen)
erkläre ich mir aus den Eigenschaften dieser Objektklasse selber:
Planetarische Nebel lassen sich oftmals auch unter suboptimalen
Bedingungen und mit Einsatz von Nebelfiltern mit fast jeder Öffnung
gut beobachten, in wirklich schlechten (sprich hellen) Gegenden, sind
sie oftmals sogar die einzigen Deepskyobjekte die beobachtbar sind.
Welcher
Aspekt macht/machte dir zu Beginn der „Amateurkarriere“ die
meisten Probleme?
Die Frage erklärt sich
selber, ich habe einige Antwortmöglichkeiten gesammelt, die so oder
ähnlich bei mir zu Beginn meiner Beobachtungen im Raum standen, und
wie sich zeigte, waren sie so gewählt, dass sich auch fast alle
darin wiederfanden. War es das Auffinden von Objekten, das Justieren
des Gerätes, das teleskopische Sehen oder die Diskrepanz zwischen
den Erwartungen und dem was man schlussendlich wirklich im Okular
sah?
Frage 11 | ||
Probleme | ||
Auffinden | 32 | 60,38% |
Justieren | 16 | 30,19% |
Sehen | 6 | 11,32% |
Erwartungen | 8 | 15,09% |
keine | 7 | 13,21% |
Welche
Aufsuchhilfe/methode wendet Ihr an?
Eine Frage, die weder
einer besonderen Erklärung bedarf, noch deren Ergebnis mich
überrascht hätte – vor zwanzig Jahren sah das sicher auch noch
ganz anders aus.
Frage 11a | ||
Aufsuchmethode | ||
Optischer Sucher | 9 | 16,98% |
Peilsucher | 31 | 58,49% |
Goto | 13 | 24,53% |
Die
Anzahl der genutzten Nächte
Wiederum eine in meinen
Augen sehr spannende Frage, vor allem wenn man versucht sie mit den
folgenden Fragen in Zusammenhang zu bringen, aber beginnen wir mit
der Ausgangsfrage:
Frage 12 | ||
Anzahl genutzter Nächte | ||
0 bis 10 | 7 | 13,21% |
10 bis 20 | 22 | 41,51% |
20 bis 30 | 15 | 28,30% |
mehr als 30 | 9 | 16,98% |
Wo
ist dein Hauptbeobachtungsort
Fährt man raus oder
bleibt man daheim? Die Fragen stellen sich wohl Viele, ein Großteil
nimmt die Fahrt in Kauf um unter besseren Bedingungen zu beobachten
als dies daheim gegeben ist. Interessant wird die Verknüpfung des
Standorts mit den Bedinungen aber dazu später mehr.
Frage 13 | ||
Hauptbeobachtungsort | ||
Balkon/Terrasse | 8 | 15,09% |
Garten | 12 | 22,64% |
Feld | 29 | 54,72% |
Sternwarte | 4 | 7,55% |
Merklich mehr als die
Hälfte fährt also in der überwiegenden Anzahl der Nächte lieber
in die freie Natur, fern von störenden Lichtquellen.
Wie
weit ist dein Haupbeobachtungsplatz entfernt?
Der eigene Garten und die
heimische Terrasse sind natürlich immer am nächsten, auch der
Feldweg hinterm Ortsschild ist nicht weit, aber wie viele Beobachter
nehmen weitere Fahrten in Kauf und lohnt es sich? Letzteres wird nach
den Grundfragen zu Beobachtungsort und Bedingungen geklärt werden.
Frage 14 | ||
Entfernung Beobachtung. | ||
0 bis 5km | 30 | 56,60% |
5 bis 15km | 9 | 16,98% |
15 bis 30km | 5 | 9,43% |
mehr als 30km | 9 | 16,98% |
Wie
ist die Himmelsqualität an deinem bevorzugten Standort?
Das wohl wichtigste
Kriterium bei der Wahl (neben „weichen“ Faktoren wie
Erreichbarkeit/Bequemlichkeit) des Beobachtungsortes ist natürlich
die Himmelsqualität. Leider hat nicht jede Region Deutschlands gute
Bedingungen in akzepabler Reichweite, aber man versucht sie –
insbesondere bei der Deepskybeobachtung – weitestmöglich zu
optimieren.
Frage 15 | ||
Himmelsqualität | ||
Unter 4m | 3 | 5,66% |
4,5 bis 5m | 2 | 3,77% |
5 bis 5,5m | 11 | 20,75% |
5,5 bis 6m | 13 | 24,53% |
6 bis 6,5m | 13 | 24,53% |
Mehr als 6,5m | 5 | 9,43% |
weiss es nicht | 6 | 11,32% |
Beobachtest
du alleine oder in einer Gruppe?
Als ich selbst mit dem
Hobby startete, war das für mich ganz eindeutig eine
Solobeschäftigung, ich konnte mir kaum vorstellen wie man das
Beobachten überhaupt in einer Gruppe betrteiben könnte. Schon der
erste Sternwartenbesuch hat mich überzeugt, dass der Plausch mit
Gleichgesinnten schon etwas tolles ist. Heute bin ich wider Erwarten
und sogar wider meine sonstige Natur zum echten Gruppenbeobachter
mutiert und geniesse es sehr am liebsten mit einer kleineren Gruppe
„zusammen“ zu beoabchten. Am Ende schaut jeder für sich, aber
der fachliche Austausch, die Begeisterung und auch das gegenseitige
Überprüfen von gesehenen Details sind inzwischen ein wichtiger
Bestandteil meiner Freude am Beobachten. Anscheinend sind wir damit
aber durchaus als Minderheit zu bezeichnen. Hätte ich nicht „bei
Zeiten“ Anschluss gefunden wäre es mir sicher ähnlich ergangen,
ich möchte aber jeden ermutigen es zu versuchen, kann viel
zusätzliche Freude bringen.
Frage 16 | ||
Gruppenbeobachtung | ||
Alleine | 35 | 66,04% |
1-2 Mitbeobachter | 10 | 18,87% |
mehr als 2 Mitbeobachter | 5 | 9,43% |
im Verein | 3 | 5,66% |
Zusammenhang
zwischen Beobachtungsort und Grenzgröße
Wie zu erwarten sind die
Bedingungen an einem Standort ausserhalb von Ortschaften durchweg
besser, auch wenn es einige wenige Glückliche Teilnehmer gibt, die
schon sehr gute Grenzgrößen im heimischen Garten erreichen können.
Beobachter die von Balkon oder Terrasse beoabchten wissen in einer
erschreckend hohen Anzahl nicht genau welche Grenzgröße zu
erreichen ist.
Eine weiteren positiven
Zusammenhang fand ich zwischen der Entfernung und den Mitbeobachtern.
Wer daheim und/oder nah beobachtet, der tut dies meist alleine, je
weiter man rausfährt, desto wichtiger erscheint es das nicht
alleine, sondern in der Gruppe zu tun, völlig nachvollziehbar in
meinen Augen.
Grenzgröße
im Zusammenhang mit der Entfernung des Beobachtungsplatzes
Auch wenn sich diese
Verknüpfung ganz ähnlich liest wie auch die Beziehunng zwischen GG
und Ort, zeigt sie aber doch noch deutlicher, dass die Teilnehmer,
die weitere Fahrten auf sich nehmen auch dafür in Form von besseren
Himmelsqualitäten belohnt werden.
Sternkarten
und Atlanten
Als vorletzte Frage
wollte ich von den Teilnehmern wissen, welche Art von Atlas sie zur
Orientierung am Himmel nutzen. Inzwischen gibt es neben den
altbekannten, kompakten Himmelsführern, wie beispielsweise dem immer
noch weitverbreiteten „Atlas für Himmelsbeobachter“ von Erich
Karkoschka und der modernere und umfangreichere „Deepsky
Reiseatlas“ von Michael Feiler und Philip Noack und den „großen“
Atlanten wie der Uranometria oder auch dem neuen Interstellarum
Deepsky-Atlas, auch eine Vielzahl an kostenlosen Werken, die man im
Internet herunterladen und teilweise oder komplett ausdrucken kann.
Dabei reichen die Detaillierungen von einfachen Kleinatlanten auf
weniger als 30 Seiten bis zu Mammutwerken wie dem C-Set des Triatlas
von José Torres, der über 500 Seiten zzgl. Objektbeschreibungen
umfasst. Mehr der Vollständigkeit halber habe ich die Option
„Smartphone-Apps und Software auf Notebooks“ mit in die Liste
aufgenommen und wurde jäh überrascht wie stark sich das in den
letzten Jahren verbreitet hat – ich lasse das an dieser Stelle
unkommentiert, bin aber ob der unweigerlichen Herabsetzung der
Dunkeladaption bei diesen Lösungen skeptisch.
Frage 17 | ||
Sternkarten | ||
Kompakter Atlas | 32 | 60,38% |
Großer Atlas | 15 | 28,30% |
Internet Atlas | 18 | 33,96% |
Software | 19 | 35,85% |
nichts/anderes | 7 | 13,21% |
Mitgliedschaft
in Internetforen
Als letzte Frage des
Umfragebogens wollte ich von den Teilnehmern wissen, ob sie in
Internetforen aktiv sind und wenn ja, ob sie einem einzigen Forum
treu sind oder ob sie in mehreren aktiv lesen oder schreiben. Da ich
die Umfrage nicht nur auf meiner Seite, sondern auch und vor allem in
solchen Foren „beworben“ habe, ist die erschlagenden Mehrheit der
Internetnutzer nicht überraschend und sicher nicht repräsentativ
für die Gesamtheit der Amateurastronomen.
Frage 18 | ||
Internetnutzung | ||
ja in einem | 20 | 37,74% |
ja in mehreren | 28 | 52,83% |
nein | 5 | 9,43% |
Gäbe es „den
Amateurastronom“, den Max Mustermann des Nachthimmels, wäre er
über 40, würde mit seinem 8-10“ Dobson etwa zwanzig Mal im Jahr
auf ein nahegelegens Feld fahren und dort unter einem ungefähr 6mag
Himmel bevorzugt planetarische Nebel, Galaxien und Kugelsternhaufen
beobachten, sein Fernglas wäre ebenso fester Bestandteil seiner
Ausrüstung wie ein kompakter Atlas und ein Peilsucher, zu Beginn
hätte er die meisten Schwierigkeiten mit dem Auffinden der Objekte
gehabt und er beobachtet vornehmlich alleine.
Ich hoffe, die Auswertung
war für den geneigten Leser interessant und vielleicht sogar
erhellend, Wie eingangs schon zugegeben, gab es doch einige
Fallstricke in den Formulierungen, der nächste Fragenkatalog wird
nicht an zwei Abenden zusammengeschrieben sondern wenn auch
hoffentlich nicht wesentlich umfangreicher, so doch konkreter in
bestimmte Teilbereiche vordringen, die ich diesmal nur angeschnitten
habe.
Mir hat die (händische)
Auswertung in jedem Fall viel Freude gemacht und interessante
Einblicke in die Gewohnheiten und Vorlieben vieler Sternfreunde
gegeben. Zum Abschluss noch eine völlig unwichtige Statistik, die
sich aber bei der Auswertung ergab ;) Ich bot den Fragebogen als
Word- und Openofficedokument zum Download an, knapp 57% wählten das
Microsoftformat, immerhin knapp 34% das OpenOffice Format und 9% der
Teilnehmer waren ganz schlau und haben mir den Fragebogen direkt als
PDF zurückgeschickt ;)
Zum Download dieser Umfrage im PDF Format
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