Samstag, 22. Februar 2014

BB vom 21.02.2014

Ort: "Silent Hill", westlicher Taunus
Zeit: 21:00 bis ca. 0:30 Uhr
Wetter: Zu Beginn völlig klar, danach stark wechselnde Bewölkung

Diese Nacht ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie toll es ist, dass man im Leben nicht alles planen und vorhersehen kann. Am frühen Abend hatte ich so einiges im Kopf, aber nicht, dass ich die Nacht mit den Leuten unterm Himmel verbringen würde. Jan nahm die durchwegen guten Prognosen zum Anlass mir den Mund wässrig zu machen, lange musste ich nicht überlegen, vor allem da er mich durch seine persönliche Abholung (!) von meiner spritmangelinduzierten Mindermobilität entbinden konnte :)

Einen Rundruf wollte ich kurz vor seinem Eintreffen doch noch absetzen, und umso größer war die Vorfreude, als auch Andreas und Rainer mehr oder weniger sofort die Gerätschaften ins Auto trugen und die im doppelten Sinne "Sternfahrt" zu unserem Platz antraten.

Am Platz offenbarte sich ein sehr ansprechender Himmel mit dem immer noch dominierenden Orion im Süden.

Der Coup den Andreas landete (und als Opfer eigentlich jedem Wettergott hätte genügen müssen), darf er selber erzählen ;) Sehr positiv überrascht hat mich einmal mehr die Justagestabilität des alten 8er GSOs, beim letzten Ausgang Anfang des Monats hatte ich den Laser daheim liegen lassen und so wurde er unjustiert genutzt, insgesamt hat er so mehrere Weg vom Balkon in den Keller und zurück, sowie 70km schlechte Land- und Dorfstraßen hinter sich aber ich musste beidseitig kaum eine Zwanzigstel Umdrehung anlegen um knackscharfe Bilder zu bekommen (die mir jetzt da ich das Gerät endlich wieder regelmässig nutze um so stärker den Vergleich zu Hypatia auffallen). Das erste Objekt war, welche Überraschung ein ausgesprochen leckerer Orionnebel, der sich mit dem 14mm ES am schwachen vorderen Ende zusammenlaufend beobachten liess und herrliche Filiamente und Details in den wallenden Nebelmassen offenbarte.

Nach dem letzten bilderlosen BB war die EOS diesmal wieder dabei und mit dem neuen aufgebohrten Batteriepack darunter hoffte ich auf eine Timelapse Serie, die die ganze Nacht festhalten sollte, dazu hätte ich aber neue Akkus bestücken müssen... okay das nächste Mal, so blieb es bei schlappen 33 Einzelbildern, die immerhin einen netten Ansatz von Strichspuraufnahme unserer Gruppe in Richtung Norden zeigt.



Das Seeing war in dieser Nacht definitiv überdurchschnittlich gut, Jupiter konnte ich bis 4,7mm hinunter beobachten (255-fach), ein Mond klebte direkt an der Planetenscheibe (habt ihr herausgefunden ob er vor oder hinter dem Planeten wanderte?) und eine Vielzahl an strukturierten Wolkenbändern war in besonders stillen Momenten überdeutlich. Allerdings war die Blendung selbst bei merklich unter 1mm AP immer noch merklich, weswegen wir den Jupp dann auch Jupp sein liessen und uns wieder dem Deepsky widmeten. Hier ging mein erster Blick natürlich zur SN in M82, im Vergleich zum Monatsbeginn meinte ich bereits einen Rückgang der Helligkeit auszumachen, ganz sicher bin ich mir allerdings nicht, denn zu diesem Zeitpunkt zogen leider auch schon die ersten Wolkenfetzen über den Himmel. Die beschäftigten uns im Folgenden immer mehr, teilweise ging gar nichts mehr. Doch immer wieder zog hier und da mal ein Stückchen frei und es konnte unter Zeitdruck weiter gehen. Rainer war inzwischen auch da und unsere Runde wurde äusserst heiter :D Wenn schon der Himmel uns wieder mal in den Allerwertesten kneift, dann heisst das noch lange nicht, dass wir keinen Spass haben!

Selbst ganz ohne Beobachtungen wäre die Nacht somit nicht vergebens zu werden, gibt doch nix schöneres als Gleichgesinnte die einen amüsanten Outdoor-Stammtisch veranstalten ^^ Ernsthafte Beobachtungen waren dann leider auch immer seltener. Jan sprach aus was wir alle dachten "Die Anzahl sichtbarer Sterne unterschreitet die Zahl der Mitbeobachter, Zeit zum Packen." Entspannt begonnen wir also mit dem Abbau und wie VIEL zu oft bei den letzten Beobachtungen: Kaum war alles im Auto. BUMM. Alles wieder sauber...

Nur Rainer war klug (oder langsam) genug und hatte noch alles aufgebaut, der Mond gönnte ihm hoffentlich noch eine halbe Stunde während wir uns schon auf die Heimfahrt machten. Das End' vom Lied - wenig gesehen aber immerhin mal wieder ETWAS nach diesem "herrlichen Winter" und ein Spass wie seit Wochen nicht mehr gehabt, danke Jungs war mal wieder klasse. Der Bericht kann diesmal dem Abend einfach nicht gerecht werden, die lustige Atmosphäre und Gespräche lassen sich schlecht transportieren und will ich auch gar nicht, die Mitverschwörer wissen ja Bescheid wenns um "spezielle Materiearten", "Alternativnamen für gewisse Himmelsobjekte" und unsere gemeinsame Jahresplanung geht ^^

>>Beschreibung der Nacht? Pretty faint stars, vL nebulosity<<

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