Samstag, 18. August 2007

BB vom 18.08.2007

Datum 18. August 2007
Zeit 22:00 bis 1:15
Ort Feld bei Heidenrod
Wetter zunächst leichte dann starke Bewölkung
Seeing mittelmäßig
Grenzgröße nicht gemessen aber ~5,7 im Zenit
Geräte 8" f/6, 12,5" f/5, 80mm Spektiv, 8" f/5 auf GP-DX


Heute Abend fanden sich an unserem Beobachtungsort im Taunus mal wieder etwas mehr Leute ein als sonst üblich, neben Armin kam Udo, der seine Nachbarin nebst deren astronomieinteressierten 11-jährige Tochter mitbrachte, sowie etwas später Michaela "Elala" die ebenfalls ihre 13-jährige Tochter mitbrachte. Als ich als erster am Platz ankam, war es naturgemäss noch recht hell aber auch die Bewölkung, die sich im Laufe des frühen Abends immer weiter zurückgezogen hatte war nach wie vor präsent aber nur am Horizont störend. Da es bis Mitternacht langsam aber stetig zuzog und wir primär den beiden Kindern/Jugendlichen viel zeigten und erklärten beobachtete ich im Laufe des Abends nur einige Standardobjekte, das dazugehörige Erklären brachte da am meisten Spass. Während ich gerade versuchte zu beantworten was ein schwarzes Loch ist, wobei mir mal wieder aufgefallen ist wie schwer das mit einfachen Worten zu beschreiben ist, verschwand mein Okularkoffer in einem selbigen und knallte von der Motorhaube in die Prärie! Glücklicherweise ging wohl nichts zu Bruch und die wichtigsten Okulare hatte ich ohnehin am Dobson liegen...

SCO
  • Jupiter: Durch seinen tiefen Stand und grauseligem Seeing war zunächstmal fast gar nichts auszumachen, in ruhigeren Momenten waren dann einige Wolkenbänder zu erkennen, aber an diesem Abend kaum lohnenswert. Europa war kurz bevor ich aufbaute hinter dem Planeten hervorgekommen und stand immer noch ausserordentlich dicht an seinem Rand.
HER
  • M13: Wie immer gut aufgelöst und prächtig anzusehen, was mich besonders überrascht hat war, dass der helle Kugelsternhaufen sogar für durchziehende Wolkenfetzen relativ unanfällig ist
LYR
  • M57: Im 10mm Speers Waler war die Rauchringform mit dem etwas dunkleren Zentralteil des PN ausgesprochen leicht und schön zu sehen, in Armins 12,5"er mal wieder umwerfend bei hoher Vergrösserung
AND

  • M31/M32/M110: Schon recht gut mit blossem Auge auszumachen, im 10x50 FG schön zu überblicken und im 8"er sehr deutlich die beiden Begleitgalaxien, das helle Zentrum und ein dunkles Staubband zu sehen.
VUL
  • M27: Der Hantelnebel zeigte sich heute sehr detailreich, ausser seiner charakteristischen Form waren auch Unregelmässigkeiten im Inneren auszumachen.
  • Col399: Der Kleiderbügelhaufen ist ein fantastisches Fernglasobjekt und leicht aufzufinden.
PER
  • h+x: Kein Abend an dem dieser wunderschöne Doppelhaufen nicht besucht würde, er löste vor allem auch bei den Kindern Begeisterung aus. Es zeigte sich mal wieder, dass h+x eigentlich für jedes Gerät ein lohnendes Ziel sind, denn egal ob im Dobson, in meinem Fernglas oder im 80mm Spektiv von Udo, der Doppelhaufen war in jedem Instrument schön anzusehen.
  • MEL20: Pures Fernglasobjekt aber immer wieder wunderschön anzuschauen, sehr weiter offener Sternhaufen.
CYG
  • NGC6960: Einfach nur WOW! Im grossen Newton mit OIII Filter schlängelte sich der fein strukturierte und wirklich helle SNR durch das Gesichtsfeld wie ein Fluss, so schön habe ich ihn selten gesehen, mit 8" nicht versucht, da ich mein langbrennweitiges 1,25" Oku vergessen hatte und keinen 2" Filter habe...
  • M29: Nix aufregendes, kleiner kompakter Sternhaufen im Schwan der aber unter der ohnehin enormen Sterndichte dort etwas leidet.
  • NGC7000: Man mag es nicht glauben aber nach dem ich mich schon immer ziemlich schwer tat den Nordamerikanebel aufzufinden hat's heute mal auf Anhieb geklappt, gleich war der "kleine Orion" im Gesichtsfeld des 30mm Okulars und dadurch auch bereits der "Golf von Mexiko", der Nebel war nur äusserst schwach am Rand zu erkennen, leider zog bereits Dunst in dieser Gegend auf und darauf reagiert der schwache Nebel heftig.
UMA
  • M81/M82: Beide Galaxien sehr schön in einem Gesichtsfeld zu bewundern, bei M82 leichte Staubstrukturen auszumachen
TAU
  • Mars: Stand noch viel zu tief und ausserdem ist das Planetenscheibchen vier Monate vor der Opposition noch sehr klein, Mars zeigte sich so nur als ein stark funkelntes, farbiges Etwas, aber nett ihn mal wieder zu sehen.
So war es trotz der suboptimalen Verhältnisse ein sehr schöner Abend, der durch die aufgezogene Bewölkung leider zu früh zu Ende war.

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