Wann
immer man in den einschlägigen Fachforen in den Einsteigerbereich
schaut, findet man einige immer wiederkehrende Fragen, einige davon
möchte ich aufgreifen und versuchen zu beantworten, gibt es doch eine
viel höhere Zahl an Interessierten, die den Weg über ein Forum vieleicht
scheuen.
Die
wahrscheinlich brennenste und auch am häufigsten gestellte Frage
überhaupt. Leider auch eine Frage die keinesfalls allgemeingültig
beantwortet werden kann, zu viele Faktoren spielen hier eine Rolle um
eine befriedigende Wahl treffen zu können. Da wäre zunächst einmal das
liebe Geld das eine Rolle beim Kauf spielt, immerhin reden wir hier von
einer Preisspanne die bei Neugeräten bei etwa 50€ beginnt und nach oben
praktisch keine Grenze kennt, es gibt fertige Teleskoplösungen im
Amateurbereich (wenn man das noch so nennen will) die weit jenseits der
100.000€ Grenze liegen. Doch auch dann stehen einem noch viele Hürden
bei der Teleskopwahl bevor: Wie schwer darf das Teleskop sein? Was will
ich primär damit beobachten, eher Mond und Planeten oder auch Nebel und
Galaxien? Passt es in mein Auto? Wie teuer werden die weiteren
Anschaffung wie z.B. die passende Montierung oder die benötigten Okulare
sein? Komme ich mit dieser oder jener Art der Montierung überhaupt
zurecht? Soll das Gerät flugreisetauglich sein? Ist das Teleskop auch
für Kinder geeignet? Und, und, und...
Einige
dieser Fragestellungen schliessen sich dann auch noch grundsätzlich
aus, denn man muss sich darüber im Klaren sein, dass es das eine
Teleskop das alles kann einfach nicht gibt, zu unterschiedlich sind die
Anforderungen. Grundsätzlich sollte es nicht zu klein und nicht zu groß
sein, denn im einen Extrem sieht man möglicherweise nicht genug um
gerade am Anfang bei der Stange zu bleiben, im anderen Fall ist einem
Aufbau und Transport nach kurzer Zeit zu beschwerlich und es fängt
irgendwann an in der Ecke zu verstauben. Eine alte Weisheit sagt:"Das
beste Teleskop ist das, welches am häufigsten benutzt wird." Und das
muss nun nicht zwangsläufig das teuerste oder größte sein...
Gibt
es nun einen Königsweg das für sich passende Teleskop zu finden? Ja,
den gibt es, zunächst gilt es sich mit der Materie vertraut zu machen am
besten auf Internetseiten von Hobbyastronomen (siehe auch meine Linkliste),
ist man sich nun über oben genannte Fragestellungen einigermaßen klar,
dann kann man ruhig den Schritt in ein Internetforum wagen um dort
andere Meinungen einzuholen, aber egal wie dort die Diskussion verläuft,
auch dieser Schritt bringt den Suchenden nur ein Stück näher ans Ziel,
um Enttäuschungen und Fehlkäufe zu vermeiden gibt es meines Erachtens
nur einen Weg: Das Instrument muss vor dem Kauf live erlebt und
ausprobiert werden. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glauben
mag, in Deutschland wird nahezu flächendeckend nachts in den Himmel
geschaut und Kontakte zu Sternfreunden sind übers Internet meist schnell
aufgebaut, die allermeisten sind auch froh wenn sie einem Unerfahrenen
ihre Geräte vorführen und Fragen beantworten können, also nur keine
Scheu. Auch Vereine in der näheren Umgebung können hier Anlaufstelle
sein. Erst wenn man selbst einmal durchs Okular geschaut hat und Hand
angelegt hat kann man sich orientieren ob einem die Leistung und
Bedienung zusagt.
Ein
Gerät, dass einem in den Foren immer wieder begegnen wird es der 8" f/6
Dobson, ein Newton mit 20cm Öffnung und 1200mm Brennweite - man kann
also schon von einem großen Teleskop sprechen, das ganze aber nicht wie
bei einem üblichen Teleskop wie man es als Unbedarfter kennt auf einem
Stativ mit Montierung sondern eingehängt in eine Holzkiste die man
drehen kann. Warum wird's so oft empfohlen und taugt es was? Es gibt
effektiv kein Teleskop mit einem besseren Preis/Leistungsverhältnis 300€
für 8" sind sehr günstig und was man mit einer solchen Öffnung sieht
ist fantastisch und kann für ein ganzes Leben reichen, sowohl an den
Planeten aber vor allem auch im Bereich der Nebel und Galaxien. Die
Bedienung sollte man vor dem Kauf live testen, nicht jeder kommt damit
klar, wobei es ausserordentlich inutitiv zu bedienen ist und die meisten
nach wenigen Abenden sehr gut damit klar kommen. Was nicht damit geht:
Fotografieren ist nicht möglich - eine automatische Nachführung gibt es
erstmal nicht, das ist eigentlich nur im Selbstbau einer sg. EQ
Plattform möglich. Eine Alternative die derzeit (April 2009) kurz vor
der Markteinführung steht ist ein 6" f/6 150/900 Newton von GSO. Lange
haben Sternfreunde die Händler und Hersteller gedrängt so ein Gerät auf
den Markt zu bringen, vereint es doch einige Vorteile: Im Gegensatz zu
einem 8" f/6 ist es soch ein gutes Stück kleiner und leichter zu
transportieren - einige schrecken doch vor dem "großen" 8"er zurück -
dadurch ist es auch relativ problemlos parallaktisch zu montieren - das
wird beim 8" f/6 zwar auch immer als spätere Alternative angegeben man
muss sich aber bewusst sein, dass dann ca. 1000€ an Montierungskosten
ins Haus stehen. Auf der anderen Seite ist er gutmütiger (Justage,
Anforderung an Okulare) und eher ein Allrounder als der schon vielfach
angebotene 150/750 6" f/5.
Was gibt es also noch zu beachten? Ausser den beschriebenen Schritten empfehle ich noch den Artikel "Einsteigerteleskop? Diese lieber nicht"
zu lesen, hier gehe ich auf einige Geräte ein, die von Anfang an aus
den Möglichkeiten herausfallen sollten, auch wenn immer wieder nach
ihnen gefragt wird.
Weiterführende Artikel:
Was
man mit einem Teleskop sehen kann hängt von einigen Faktoren ab, an
erster Stelle sei hier die Öffnung zu nennen, also den Durchmesser der
Linse oder des Spiegels. Die Öffnung bestimmt zunächst einmal die
Lichtmenge die gesammelt werden kann, was insbesondere bei der Vielzahl
von so genannten Deepskyobjekten (Nebeln, Galaxien ect.) wichtig ist, in
kleineren Teleskopen erscheinen diese dann sehr viel schwächer oder
sind gar überhaupt nicht zu sehen. Des Weiteren bestimmt die Öffnung
auch das Auflösungsvermögen, je größer also die Öffnung ist, desto
feinere Details können wahrgenommen werden. Dies alles unterliegt dann
aber auch der Qualität des Spiegels bzw. der Linse, eine erstklassige
Optik kann mehr zeigen als eine grottenschlechte, selbst wenn diese
etwas (!) größer ist, häufig wird allerdings auch die Qualität zu sehr
in den Vordergrund gestellt, so kann ein erstklassiger 3" Refraktor bei
aller Exzellenz nicht annähernd so viel zeigen wie ein
durchschnittlicher 8" Spiegel, aber im Rahmen seiner Öffnung zeigt das
hochwertige Gerät entscheidend mehr als ein einfaches Modell.
Was
kann man nun sehen? Nun die wichtigste Erkentniss die man haben sollte
ist die, dass egal welches Instrument man kauft, man wird niemals auch
nur annähernd das sehen können wie es auf Astrofotos zu sehen ist, weder
Farbe (es gibt einige wenige Ausnahmen) noch die Helligkeit von
Objekten kann erreicht werden, weil das menschliche Auge im Gegensatz zu
einer Kamera immer nur einen Sekundenbruchteil "belichtet". Trotzdem
gibt es Objekte die im Teleskop schöner aussehen können und
detailreicher sein können als auf Fotos, weil diese möglicherweise durch
lange Belichtungszeiten überstrahlt wurden. Zur Orientierung was man
mit welchem Teleskop sehen kann sollten Astrozeichnungen dienen (wie ich
auch einige wenige in meiner Galerie habe) , in meinen Links sind
einige Seiten von Zeichnern aufgeführt. Nur so kann man zumindest eine
Ahnung davon bekommen, was mit unterschiedlichen Teleskopen wahrgenommen
werden kann.
Für
viele ist dies schon fast eine Glaubensfrage und stellt man sie in
einem Astronomieforum kann man sich fast sicher sein, dass innerhalb von
zwei Stunden eine hitzige Diskussion darum entbrennen wird.
Ursprünglich
hatte ich hier einige gängie "Fakten" aufgezählt die jedoch einer
intensiven Betrachtung nicht standhalten können, somit bleibt es
weiterhin eine Frage der persönlichen Vorliebe, des Anwendungsgebietes
und des Geldbeutels ;)
Tatsache
ist: Ein Refraktor über 5" ist problematisch - sehr sehr teuer
(farbrein also ED oder Vollapo sollte er schon sein von daher vier bis
fünfstelliger Eurobetrag), sehr schwer, benötigt eine teure Montierung
und zeigt am Ende doch das was seine Öffnung an Auflösungsvermögen
physikalisch möglich macht. Unter 5" ist ein Refraktor klar die beste
Wahl, im Rahmen der Öffnung zeigt ein Refraktor dann das maximal
mögliche (sofern er von guter Qualität und farbrein ist), ist
transportabel und meist noch erschwinglich - Newtonteleskop unter 6"
sind praktisch nie mit einem Parabolspiegel ausgestattet, diese bilden
aber wesentlich besser ab. Über 6" steigen die Newtonpreise im Vergleich
zu den Refraktoren nur sehr moderat an und sie sind leichter und kürzer
als Refraktoren gleicher Öffnung. Im Gegensatz zu Refraktoren müssen
Newtons justiert werden - eine Aufgabe die nach etwas Üben innerhalb von
60s von statten geht.
Das
Problem dass Einsteiger (auch mich) am häufigsten entnervt ist, dass
sie partout nichts finden wollen am Nachthimmel. Vor allem braucht man
Geduld, Übung und Erfahrung. Wie finden wir denn nun ein Objekt am
Himmel. Planeten verraten sich schnell durch ihre Helligkeit, Nebel und
Galaxien hingegen sind meist mit dem bloßen Auge nicht zu sehen wie
gehen wir also vor. Zunächst halte ich persönlich es für wichtig mit den
wichtigsten Sternbilder vertraut zu machen und sich eine gute
Sternkarte zuzulegen, das kann z.B. der auch von mir gerne empfohlene
"Atlas für Himmelsbeobachter" von Erich Karkoschka sein, die Bibel der
Hobbyastronomen, 250 Objekte sind hier verzeichnet. Ein
Planetariumsprogramm mit dem man den Anblick am Himmel simulieren und
ausdrucken kann leistet auch hilfreiche Dienste. All diese Punkte habe
ich in meinen Artikeln "Wie finde ich Objekte am Himmel?" und
"Sternbilder - Orientierung am Himmel" zusammengefasst und verweise zu
dieser Frage auf die beiden...
Der
Wunsch nach einem Goto-Teleskop wird gerne durch die Werbung geweckt,
denn damit könne man in Sekundenschnelle alle Objekte zielsicher finden,
das ist auch zum Teil richtig. Richtig ist aber auch, dass man die
meisten Gototeleskope nicht ohne ein Minimum an Orientierung ausrichten
kann. Spielend leicht kann man nach der Einrichtung jedes gewünschte
Objekt anfahren lassen und sieht es im Idealfall auch zentriert im
Okular. Wo ist jetzt der Hasenfuss an der Geschichte. Nun zum ersten ist
es nunmal so, dass man die besten Beobachtungen unter dunklem Himmel
machen kann, der liegt erfahrungsgemäß weder auf der Terrasse noch im
heimischen Garten, deshalb muss das Teleskop auf ein dunkles Feld
transportiert werden, da Gototeleskope aber nur mit Strom funktionieren
muss man eine geeignete Stromversorgung mitschleppen die dann auch
möglichst die ganze Nacht halten sollte. Nächstes Problem, insbesondere
im Einsteigerbereich, die Optiken der Gototeleskope der unteren
Preiskategorie sind einfach zu klein, so wird alljährlich ein 70mm
Refraktörchen mit Goto verkauft, nun die Objekte mag es ja genau
positionieren aber ob der kleinen Öffnung gibts es fast nichts zu sehen.
In der Preisklasse der typischen Einsteigerteleskope fliesst in diesem
Fall einfach viel zu viel des Kaufpreises in die elektronische Spielerei
und zu wenig in die Optik und die Mechanik. Goto hat seine
Berechtigung, aber für einen Einsteiger halte ich es für eine
überflüssige und zudem teure Spielerei, den Sternhimmel kennenlernen und
dann von Hand anzupeilen bringt ihm wesentlich mehr Erfahrung, ich
kenne Hobbyastronomen die 20 Jahre lang mit Gototeleskopen beobachtet
haben und dann feststellen, dass sie ohne Stromanschluss selbst gängige
Objekte nicht auffinden können. Vieleicht mag man sich nach vielen
Jahren mal eine Gotomontierung kaufen um sich den Luxus (große
Gototeleskope gehen schnell in die Tausende) zu gönnen mal eben schnell
ein paar Objekte in schneller Abfolge anzufahren, aber meiner Meinung
nach bleibt dabei ein Großteil des Beobachtungsspasses auf der
Strecke...
Hat man sich für ein Teleskop auf parallaktischer
Montierung entschieden, dann stellt sich auch die Frage nach einer
motorisierten Nachführung, entweder direkt beim Kauf oder als
Zubehörteil. Der Vorteil der parallaktischen Montierung liegt darin,
dass bei genauer Ausrichtung auf den Himmelsnordpol (Nahe dem Stern
Polaris, dem Polarstern) die Erddrehung welche die Sterne und Objekte
durch das Gesichtsfeld wandern lässt, mit der Bewegung in nur einer
Achse, der Rektazensionsachse auszugleichen ist. Dies geschieht dann
entweder mit einem Knopf an dieser Achse manuell oder durch einen Motor
der die Nachführung automatisch übernimmt. Dabei ist es natürlich eine
angenehme Sache wenn einem die Arbeit abgenommen wird und man das
beobachtete Objekt immer schön zentriert hat. Insbesondere bei hohen
Vergrößerungen erleichtert diese automatische Nachführung das Beobachten
ungemein. Auch zum langzeitbelichteten Fotografieren ist eine
Nachführung nötig, da das Thema Foto sehr komplex ist und eine einfache
Montierung und Steuerung kaum ausreicht um sehenswerte Ergebnisse zu
erhalten will ich hier nicht näher darauf eingehen, aber einerseits
können kurze Belichtungen auch manuell erreicht werden andererseits ist
aber selbst bei Webcamaufnahmen mit kürzester Belichtung eine
automatische Nachführung eine ungemeine Erleichterung.
So
muss jeder selbst entscheiden ob er das Geld in Nachführmotoren
investiert oder nicht. Interessant wird es wohl erst bei Vergrößerungen
jenseits von 150x was das ganze bei Kleinstgeräten eher überflüssig
macht, da nicht so hoch vergrößert wird.
7. Kann ich auch die Sonne beobachten?
Aber ja, aber nur mit geeigneten Sicherheitsmaßnahmen sonst droht die sofortige Erblindung!!!
Okularsonnenfilter
gehören direkt in die Mülltonne. Sie sollen in das Okular geschraubt
werden, aber sie halten die immense Wärme der vom Objektiv gebündelten
Sonnenstrahlen nur kurze Zeit aus und können dann platzen oder
schmelzen! Leider sind sie unverständlicherweise immer noch hin und
wieder bei Teleskopangeboten zu finden.
Eine
einfache, günstige und sichere Methode die Sonne zu beobachten ist
einen Sonnenfilter mit der visuellen Baader AstroSolar Folie
herzustellen, ein Din-A4 Blatt kostet etwa 20€. Im Weißlicht kann man so
auch mit kleineren Teleskopen schön Sonnenflecken auf der Oberfläche
der Sonne beobachten und bei entsprechender Qualität und Bedingungen
auch Fackelgebiet sowie die Granulation der Sonne bei hohen
Vergrößerungen.
Eine andere
Art der Weißlichtbeobachtung ist die Verwendung eines so genannten
Herschelkeils der allerdings nur an Refraktoren einsetzbar ist, dabei
wird durch Reflektion nur etwa 4% des ankommenden Lichts in Richtung
Okular weitergeleitet während 96% der Strahlung verloren gehen.
Eine
weitere Möglichkeit die Sonne sicher zu beobachten ist die
Sonnenprojektion, dazu wird einfach ein Blatt Papier oder ein
Projektionsschirm in etwa 30cm Entfernung vom Okular aufgespannt und das
Bild der Sonne darauf projeziert, ganz ungefährlich ist diese Art der
Sonnebeobachtung aber auch nicht, da kein Sonnenschutz vor dem Objektiv
ist und Unbedarfte so einen Blick durch das Teleskop riskieren könnten.
Eine
andere und besonders reizvolle Art die Sonne zu beobachten ist im
H-Alpha Licht. Ein H-Alpha Filter bzw. Teleskop lässt nur das Licht in
einem sehr schmalen Bereich, dem des ionisierten Wasserstoffs passieren.
Die Sonne erscheint im H-Alpha Licht in Rottönen mit vielen feinen
Filiamenten auf der Oberfläche und Protuberanzen, die innerhalb
weniger Stunden huntertausende Kilometer weit von der Sonnenoberfläche
emporschiessen können. H-Alpha Filter sind leider ausgesprochen teuer,
einige Tausend Euro muss man für sie auf den Tisch legen, doch gibt es
auch fertige Sonnenteleskope welche die H-Alphabeobachtung erlauben.
Auch hier liegen die Preise mit einer Ausnahme im vierstelligen Bereich.
Für etwas mehr als 600€ bekommt man jedoch das PST von Coronado
(Personal Solar Telescope) ein H-Alpha Teleskop mit 40mm Öffnung.
Daneben gibt es noch das Ca-K PST, dass die Sonne im lila Licht der
Kalzium-K Linie darstellt, sie eignen sich aber vornehmlich für die
Fotografie.
Solche
Fragen tauchen sehr häufig auf, man sieht ein Foto der Plejaden oder
sieht in einer Sternkarte ein besonders schönes Objekt und nun stellt
sich die Frage wann kann ich das bewundern? Da sich der Anblick des
Himmels von Stunde zu Stunden, von Nacht zu Nacht über das Jahr
verändert, können wir nie den ganzen Himmel überblicken, die Hälfte
befindet sich jeweils unter dem Horizont, Sterne und Nebel die man im
Sommer hoch am Himmel bewundern kann, befinden sich im Sommer
unerreichbar am Taghimmel. Deshalb lohnt es sich ein
Planetariumsprogramm wie Stellarium oder Cartes du Ciel zu installieren
(beides Freeware), damit kann man den jeweils aktuellen Sternhimmel
simulieren und schnell herausfinden, wann welches Objekt am besten zu
beobachten ist. Auch in diversen Astrozeitschriften gibt es monatliche
Sternkarten die die aktuelle Himmelsansicht zeigen.
Auch
die Planeten sind nicht dauerhaft zu beobachten sondern nur zu
bestimmten Zeiten. Am besten sind die Planeten stets zu ihrer Opposition
zu beobachten, also wenn sie der Erde am nächsten stehen, auch dies
entnimmt man am besten einem der genannten Programme oder einem
Himmelsjahrbuch.
Die Astrofotografie interessiert zu Beginn fast jeden Einsteiger. Speziell zu diesem Thema möchte ich auf meinen Artikel "Astrofotografie" verweisen in dem ich auf einige Aspekte eingehe...
Vorab: Es
ist ein komplexes und in den allermeisten Fällen auch teures Thema,
meiner Meinung nach tut man sich einen Gefallen erstmal visuell mit der
Beobachtung einzusteigen und Astrofotografie als etwas anzusehen, dass
man später einmal in Angriff nehmen kann wenn man Erfahrungen gesammelt
hat.
80/600? 200/1200? f/6? Brennweite? AP? Apo?
Wo
auch immer, ob in den Internetforen oder auf Amateurseiten (auch auf
meiner) wimmelt es nur so vor Fachbegriffen mit denen man Afangs
natürlich nichts anfangen kann, deshalb habe ich ein
kleines Astrolexikon erstellt, in dem die wichtigsten Begriffe erläutert
werden, das lebt aber auch von der Mithilfe, wann immer Ihr einen
Fachbegriff nicht versteht, der nicht in meinem Lexion aufgeführt ist,
scheut euch nicht mir eine e-mail zu schreiben.
Jetzt
steht das Teleskop also im Zimmer, das Kind ist in den Brunnen
gefallen, entweder weil ihr diesen oder ähnliche Artikel zu spät
gefunden und gelesen habt oder weil das Teleskop ein Geschenk war.
Erstmal
keine Panik, jedes Teleskop hat seinen Himel heisst es so schön und das
ist richtig, man kann natürlich mit einem 76/700 Tchiboskop (billiges
Spiegelteleskop von Tchibo/TCM eigentlich von Bresser produziert) keine
Astrofotografie betreiben und auch ein 60/900 Refraktor ist keine
Deepskykanone, aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten kann man auch mit
einfachstem Equipment schon schöne Beobachtungen machen, informiert Euch
welche Objekte mit kleiner Öffnung gut zu sehen sind, der Mond ist mit
jeder Öffnung ein dankeswertes Objekt, dass viele Details offenbart und
auch die Planeten sind in der Regel gut zu beobachten.
Ist
man sich der natürlichen Einschränkungen bewusst, dann kann man auch
versuchen noch mehr Leistung aus seinem Teleskop herauszuholen. An
erster Stelle wären da neue Okulare zu nennen, die mitgelieferten bei
Billigteleskopen sind meist völlig unbrauchbar, schafft man mindestens
Plösselokulare oder gar günstige Weitwinkelokulare an, die so genannten
"Goldkanten" (zu finden auf www.astrookulare.de
unter Eigenimporte - ab 29,90€), dann wird man bereits einen deutlichen
Unterschied sehen. Vorraussetzung hierfür ist aber, dass das Teleskop
über einen 1,25" Okularauszug verfügt, das ist leider auch heute noch
nicht selbstverständlich bei sehr billigen Teleskopen
Hat
man ein Spiegelteleskop vor sich ist die genaue Justage von großer
Wichtigkeit, ein dejustiertes Teleskop zeigt weniger als ein gut
justiertes und hier stecken erhebliche Leistungsreserven.
Eine
weitere günstige Möglichkeit sein Teleskop etwas zu "tunen" ist das
Auskleiden mit schwarzer Veloursfolie (ca. 9€ im Baumarkt), damit wird
Streulicht unterdrückt und der Kontrast erhöht.
Im Internet findet man auch jede Menge Tuningtipps zu den gängisten Teleskopen, so zum Beispiel auf www.binoviewer.at zum Lidlteleskop und bei Michael Hahn ein umfangreiches FAQ zum Tchiboskop, das sich auch auf andere Teleskope dieser Art anwenden lässt.
Der beste Hinweis ist aber der, sich beim Kauf des nächsten Teleskops vorher gründlich zu informieren.
Mit
diesem Thema muss sich früher oder später (eher früher) jeder
auseinandersetzen der ein Spiegelteleskop besitzt. Will man die volle
Leistungsfähigkeit des Instruments nutzen, dann sollte das Teleskop gut
justiert sein, das schreckt den einen oder anderen vieleicht etwas ab,
aber Justage ist keine Zauberei und kann von jedem erlernt werden. Hat
man den Dreh erstmal raus ist das ganze eine Sache von wenigen Minuten
und steht das Teleskop zu Hause muss das auch nicht ständig gemacht
werden, nur nach Transporten sollte kurz nachjustiert werden, eine
Grundjustage ist in der Regel nur nach einem Zerlegen des Teleskops oder
einem langen holprigen Transport notwendig.
Der
Grundgedanke des Justierens ist es alle optischen Elemente korrekt zu
einander auszurichten, also Fangspiegel und Hauptspiegel. Den
eigentlichen Vorgang der Justage will ich hier aus einem Grund nicht
beschreiben, es gibt zwei (es gibt natürlich noch mehr) sehr gute
Anleitungen von zwei engagierten Hobbyastronomen, deren genaue und
verständliche Beschreibung ich höchstens kopieren nicht aber übertreffen
könnte. Die Rede ist vom "Godfather of Justage" Uwe Pilz und dem
"Justierkönig" Ekkehard Grohs alias Pteng.
Wichtig
ist die Schritte in genau dieser Reihenfolge durchzuexerzieren sonst
kann es nichts werden, hat man das Prinzip einmal verstanden geht es
einem leicht von der Hand. Welche Hilfsmittel man nun benutzt ist
Geschmacks- und Ansichtssache. Es gibt Leute die schwören auf die
billigste Lösung einer selbstgebastelten Justier-Filmdose, andere
bevorzugen das Cheshire oder einen Laser. Ich selbst habe einen
Laserkollimator, eine sehr angenehme Sache aber: Allein mit dem Laser
ist eine komplette Justage nicht durchzuführen, das Ausrichten des
Fanspiegels zum Okularauszug verlangt nach anderen Hilfsmitteln. Noch
sehr neu auf dem Markt aber durchweg postitiv aufgenommen ist ein
Justiertool von Spheretec, dem Prinzip der Filmdose ähnlich, Hightech
Spezis schwören auf Barlowed Laser, mit dieser Technik habe ich aber
noch keine Erfahrungen machen können.
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