Hersteller: GSO
Öffnung: 150 mm
Brennweite: 900 mm
Bauart: Newton
Öffnung: 150 mm
Brennweite: 900 mm
Bauart: Newton
Okularauszug: 2"
Crayford
Neupreis: ca. 230€
Noch in Besitz: NEIN
Neupreis: ca. 230€
Noch in Besitz: NEIN
2008 wurde Wolfi
Ransburg namentlich auf astronomie.de von einigen engagierten
Sternfreunden auf die Idee gebracht ein Gerät in Auftrag zu geben, dass
es so noch nicht am deutschen Markt gibt - Eine Alternative, die
zwischen einem parallaktischen 150/750 und einem 200/1200 Dobson liegt.
Viele Einsteiger wollen ihre Fotoambitionen nicht begraben und ein 8"er
erscheint vielen als intransportabel. Ein 150/750 war da bisher die
erste Wahl - allerdings mit den bekannten Einschränkungen: im günstigen
Segment ohne 2" OAZ und vor allem das kritischere f/5. Wolfi zeigte sich
dann auch angetan von der Idee und so wurde nach zähem Ringen
versuchsweise eine Serie von 150/900 Geräten von GSO gefertigt. Das
Gerät wird OTA mit Rohrschellen und einer 2" Verlängerungshülse
ausgeliefert, demnächst soll auch noch eine optionale Rockerbox
erhältlich sein. Parallaktisch lässt sich das Gerät im Gegensatz zu
einem 8"er auch noch mit moderatem Aufwand montieren - auch
fotografisch.
Lange Rede kurzer Sinn - Wenn man so was
propagiert, dann sollte man auch mit vorangehen und es sich auch selbst
anschauen was draus geworden ist. Ausser diesem Punkt, finde ich die
Daten auch sehr nett für einen Reisedobson - zu dem er dann
schlussendlich bei mir werden wird.
Nach dem Auspacken fiel mir erstmal auf, dass keine Schrauben
für die Rohrschellen dabei sind, Glück im Unglück an der Montierung und
einer alten Rohrschelle im Kofferraum waren noch zwei brauchbare... Die
Rohrschellen machen im Gegensatz zu den Skywatcherrohrschellen die ich
für alle anderen Geräte habe einen stabilen und höherwertigen Eindruck,
sind recht breit und natürlich innen mit Kratzerschutz belegt. Als
Montierungen hatte ich die EQ3-2 und eine TAL2M mit, die TAL kam aber
wegen der zu kurzen Schrauben nicht zum Einsatz. Der Tubus hat einen 2"
Crayford verbaut, den ich obschon ich kein Fan der nichtuntersetzten
Crayfords bin sehr sauber arbeitet, an den Standardsucherschuh kam mein
Skysurfer III. Die Justage mit dem Laser verläuft identisch zu meinem 8"
f/6 GSO, schnell erledigt und auch stabil.
Als erstes das 22mm LVW in
den OAZ ... und sofort merke ich warum eine 2" Verlängerungshülse mit im
Paket ist - ich komme extrafokal nicht in den Fokus. Die 2"
Verlängerungshülse macht einen guten Eindruck ist recht hochbauend und
hat ein Filtergewinde und wie auch der OAZ und die mitgelieferte 1,25"
Reduzierung eine Ringklemmung. Fokus nun kein Problem mehr und die
Abbildung sieht sehr sauber aus - doch dazu später mehr. Erstes Objekt
ist NGC 6910, OH in Cygnus. Als ich die Vergrösserung steigere und mein
10mm Speers in den OAZ stecke, fällt mir ein seltsamer Effekt auf, der
uns die halbe Nacht beschäftigen wird: Am Gesichtsfeldrand sieht man
eine starke Aufhellung und die Feldblende ist nur unscharf zu sehen,
nicht aber die Sterne - also die Abbildung der Sterne ist vollkommen in
Ordnung nur die Feldblende ist nicht scharf begrenzt. Ich wechsele zum
14mm Speers (auch bei diesem immens intrafokalkritischen Okular komme
ich nicht ohne Verlängerungshülse in den Fokus) und der Effekt ist fast
gänzlich verschwunden. Aufhellungen hatte ich im Speers sonst nie,
Christian bringt mir das 9mm Nagler auch hier ist der Effekt zu sehen,
allerdings nicht so stark wie im 10mm Speers, es halt allerdings auch
eine andere Fokallage. Dann noch zum Vergleich ein 13mm Nagler - hier
ist die Aufhellung sogar noch stärker als im 10mm Speers. Mit 5mm
Nagler, 6mm Antares W70, 7mm WO UWAN, 30mm UWA und 32mm Plössl ist das
Problem nicht sichtbar. Gleich vorweg, woran es genau liegt haben wir
nicht klären können, an der Brennweite liegt es nicht, es tritt eher bei
WW Okularen auf und korreliert mit der Fokallage der Okulare.
Fazit:
Am Ende hat sich das bestätigt was ich und andere Sternfreunde vermuteten. Das Gerät ist von den Eckdaten her ein ideales Einstiegsgerät für denjenigen der nicht von der Parallaktik lassen kann. Leider wurde es versäumt das Gerät für diesen Zweck visuell auszurichten. So bekommt man eine wirklich gute Fotooptik mit einem moderaten Öffnungsverhältnis, muss aber Abstriche beim rein visuellen Einsatz machen. Allerdings: Es kann optimiert werden! Ein kleinerer Fangspiegel, Velours und die üblichen Tuningmaßnahmen und man hat den "kleinen 8 Zöller" vor sich stehen. Bei der Firma Astrozoom sind auch Rockerboxen für das Teleskop erhältlich. Wer einfach ein paar wenige Kilogramm sparen will, gleichzeitig die parallaktische Montierung noch zu moderaten Investitionskosten ermöglichen will, der ist hier gut beraten und könnte dem Teleskop den Vorzug vor einem 8" f/6 geben.
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