Dienstag, 28. Juli 2009

BB vom 28.07.2009

Datum: 28. Juli
Ort: Taunus
Zeit: 22:30 Uhr bis 1:30 Uhr
Grenzgösse: ~5m8 im Zenit 6m+
Wetter: am Anfang cirrig zunehmend klar
Gerät: 12" f/5 16" f/4,5 12,5" f/5 

Die heutige Nacht hätte ich sinnvoller Weise eigentlich schlafend verbringen sollen wegen einem recht wichtigen Termin am nächsten Morgen, aber wie so oft siegte die Unvernunft und meine Sucht nach den Sternen ;)
Als ich gegen 22:30 am Platz eintraf, waren Andreas und Thomas schon da, letzterer legte gerade letzte Hand an seinen 16"er an. Kurz später traf auch Jan ein, einiges später (war ja auch noch nicht dunkel) kamen Armin und Katrin noch nach. Da ich von vorneherein wusste nicht die ganze Nacht bleiben kann lies ich mich in der Objektauswahl grösstenteils treiben und stellte ein was die Leutchen um mich rum so anpeilten ;) Bei einigen Objekten bin ich länger hängengeblieben und sogar zwei Zeichnungen sind rumgekommen.

 

Zu den "üblichen Verdächtigen" gehören zunächst mal der Cirruskomplex, der natürlich vor allem in seinen schier unendlichen Details im 16" Gerät am meisten begeisterte (in 12" war's auch sooo schlecht nicht ;) ) und Nordamerika der auch fantastisch und reich strukturiert zu sehen war. Auch die Nebelfetzen zwischen dem Cirrus-Ost- und Westteil, allen voran Triangular Wisp waren ausgesprochen gut zu sehen!Besonders begeistert war ich an diesem Abend von NGC 6888, dem Crescentnebel. Bisher hatte ich ihn nur mit 8" beobachtet, nun im 12er war er einfach toll, die Form war erstaunlich klar und detailiert zu erfassen! 

Nun ging es ein gutes Stück weiter in den Süden und zwar in den Schützen. Zu Beginn zu M17, wow dieser Nebel weiss mit dunkler Südsicht extrem zu fesseln, nicht nur mit 12"! Hier lies ich mir einige Zeit und fertigte eine Zeichnung an, was ich mir ja schon vor Wochen vorgenommen hatte. Danach ein kleiner Schwenk zum Adlernebel M16, ebenfalls mit OIII toll zu beobachten, aber Zeichnung ein ander Mal... Weiter nach Süden zum Trifidnebel M20 - Die Augen werden gross, unheimlich hell und mit feinen dunklen Staubstreifen durchzogen, eines der schönsten Objekte im Schützen (aber wer will bei der Masse an tollen Objekten in diesem Sternbild wirklich von langweiligen Objekten sprechen). In Jans 20x80 Fernglas kamen im Schützen noch M22 und M18 hinzu.


 

Als nächstes begab ich mich wieder in den Adler um den PN NGC 6781 zu zeichnen, den ich vor einiger Zeit das erste Mal beobachten konnte als Thomas ihn aufsuchte. Dieses Mal nahm ich mir dafür bedeutend mehr Zeit und varierte einige Vergrösserungen, am besten kam er dann im 14mm Speers (107x) mit dem ich dann schlussendlich auch die Zeichnung anfertigte, mit OIII. Die Ringstruktur kam gut rüber, wobei der Ring nach "unten" leicht geöffnet erscheint, der Nebelinnere ist wenn ich es mit M57 vergleiche sehr viel heller im Vergleich zum Ring aber ich konnte die Ringstruktur sehen.

 

 

Zur Abwechslung geht es nun etwas in den Norden. Der Pacmannebel NGC 281 ist recht gut zu sehen, aber eigentlich nicht überragend, doch etwas siffig in die Richtung schätze ich. Im 16er glänzten die unzähligen Sterne des uralten offenen Haufens NGC 7789.

Ich muss leider immer wieder auf die gnadenlose Uhr schauen, heute muss ich tatsächlich mal eine Deadline einhalten, die letzte Viertelstunde gehe ich nochmal auf "Vergrösserungstour" mit dem 4,9mm Speers. M27 bläht sich genialst fast formatfüllend auf, M57 zeigt sich fotonah! Nur M13 steht schon ein bissl tief, zumindest hatte ich den schonmal beeindruckender bei 300x im Okular. Dann heisst es leider leise und lichtlos einpacken damit die anderen noch in Ruhe weiterbeobachten können ;) Heute nacht kam ich somit leider nicht mehr in den Genuss der Plejaden wie noch vor einigen Tagen aber in der "Kürze" lag die Würze :D

 

© 2009 Benny Hartmann

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen