Uhrzeit: 22:30-23:00
Ort: Feld bei Taunusstein
Wetter: Klar, -1° C
GG: Vollmond
Der Komet C/2022 E3 (ZTF) nervte mich jetzt schon eine ganze Weile, vor allem wegen seines ja doch sehr guten Standes nahe Polaris vor einigen Tagen - Aber wie so oft: Abends starke Bewölkung und morgens wenn ich aus dem Haus gehen muss blitzeblanker Himmel ;)
Aber heute Abend gab es schon eine so schöne Abendstimmung, dass ich einfach trotz Vollmond nochmal einen Versuch unternehmen musste, auch wenn es mal wieder einer dieser Kometen ist, die im Vorfeld über den Klee gelobt werden und dann nicht der große Knaller werden (und in gewisser Weise ist er als nichtperiodischer Komet ja durchaus etwas besonderes vor allem, da er ja eine erstaunliche Größe um die 5m erreicht hat).
Also ging es nachdem es mich schon fast wieder auf der Couch dahingerafft hat doch nochmals in die Kälte auf ein benachbartes Feld mit freier Sicht nach Westen, da der Komet inzwischen in den Fuhrmann gewandert ist. Trotz Vollmond ein schöner wenn auch nicht besonders sternreicher Nachthimmel, im Süden prangen Orion und Sirius. Mars strahl extrem hell im Stier und darüber findet sich der Fuhrmann mit dem ebenso hellen Capella. Auch die beiden Sterne mit denen der Komet heute Nacht ein fast perfektes Dreieck bildet (Eta und Zeta Aurigae) sind problemlos auszumachen. Der Komet selber bleibt mit bloßem Auge mit einer integrierten Helligkeit von nunmehr noch 5,8m erstmal unsichtbar. Er ist mit ziemlich genau 50 Mio Kilometer immer noch ziemlich erdnah.
Mit dem guten alten 10x50 Fernglas ist die Stelle schnell anvisiert und ja da isser... Haut mich jetzt nicht vom Hocker - was sicher anders wäre, wenn der Mond nicht da wäre aber immerhin ist das Kerngebiet recht gut auszumachen, von einem Schweif sehe ich zunächst nichts, mit etwas indirektem Sehen scheint die Koma aber durchaus zu wachsen. Ich muss nicht über den Mond schimpfen, es ist nun einmal so wie es ist ;) Immerhin konnte ich den so hochgehypten Eisklumpen wenigstens einmal selbst in Augenschein nehmen und von der Liste streichen. Er wird nun wohl täglich an Helligkeit verlieren sofern nicht ein noch unvorhergesehener Ausbruch ansteht. War trotzdem schön ein bisschen kalte Luft um die Nase zu bekommen und da das FG ohnehin gerade im Anschlag war habe ich dann gleich noch etwas über die Sternhaufen gesurft wie den Hyaden, den Plejaden aber auch h+x Persei waren noch ganz gut auszumachen, wobei das für mich eher Teleskopobjekte sind. M42 im Orion stand zu nah am Mond und blieb erwartungsgemäß blass.